Build 2020: IoT-Neuheiten im Überblick

Azure Grafik

Bis Mitte 2021 hält Microsoft alle Konferenzen aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich virtuell ab. Das erste wichtige betroffene Event ist die Entwicklerkonferenz Build 2020, die online stattfindet und nicht in Seattle. Aber das hat auch Vorteile: Die Konferenz kann gratis und offen für alle im Livestream und auf Twitter unter #msbuild verfolgt werden.

Auch virtuell haben wir auf der Build 2020 viele Neuheiten und Technologien angekündigt, die Anwendungen und Lösungen besser integrieren sowie leistungsstärker und intuitiver bedienbar machen. Ich möchte euch an dieser Stelle mit den wichtigsten Neuigkeiten rund um die Lösungen von Microsoft bekannt machen.

Azure RTOS

Für unser Echtzeitbetriebssystem Azure RTOS (Real-Time Operating System) führen wir mit der Build 2020 Embedded Developer-Kits ein, über die sich viele Schritte im Entwicklungszyklus vereinfachen lassen. Damit können Unternehmen die wertvolle Zeit zwischen Konzeption und Roll-out deutlich verkürzen.

Die Kits für Prozessoren von ST, Renesas, NXP, Microchip und Qualcomm enthalten sogar eine Produktionslizenz für alle Azure-RTOS-Komponenten. Für alle anderen Embedded Prozessoren sind jetzt Lizenzoptionen mit jährlicher Laufzeit erhältlich, die alle acht Azure-RTOS-Komponenten in einer Lizenz enthalten.

Den vollständigen Quellcode für alle Azure-RTOS-Komponenten stellt Microsoft den Entwickler*innen auf GitHub zum freien Testen und Erforschen zur Verfügung. Zudem liefert Microsoft das Azure RTOS jetzt auch mit einem Azure-Security-Center-Modul zur Überwachung von Bedrohungen und Schwachstellen auf IoT-Geräten aus.

Azure IoT Central

Über Azure IoT Central lassen sich IoT-Geräte im Handumdrehen und sicher an die Cloud anschließen, um Daten aus vernetzten Geräten und Produktionsanlagen zu speichern und weiterzuverarbeiten. Microsoft hat zur Build 2020 neue Funktionen für Azure IoT Central veröffentlicht, darunter die dienstübergreifende Integration mit der umfassenden IoT-Sicherheitslösung Azure Sphere und mit Azure IoT Edge. Die Integration mit Azure IoT Edge unterstützt die Verwaltung von Geräten mit IoT-Edge-Modulen, die Telemetriedaten lokal sammeln und analysieren. Die Integration mit Azure Sphere erhöht die Sicherheit vernetzter Geräte mit der Device-to-Cloud-Sicherheit.

Um auch die Grundrisse von vernetzten Industrieanlagen für Analysen nutzen zu können, bietet Microsoft künftig das so genannte Indoor Mapping an, eine Ergänzung der APIs von Azure Maps.

Azure Digital Twins

Der IoT-Dienst Azure Digital Twins unterstützt Unternehmen dabei, über vollständige Modelle physischer Umgebungen IoT-Szenarien zu entwerfen, zu testen und im Betrieb zu simulieren. Microsoft erweitert diesen Service, um digitale Abbildungen (Digital Twins) für jede Umgebung sowie jedes beliebige Asset und Geschäftssystem zu ermöglichen. Ab Sommer stehen dafür neue Funktionen zur Verfügung, darunter die Implementierung der auf dem JSON-LD-Standard basierenden OPEN Modeling Language für mehr Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit, eine Live-Ausführungsumgebung, die einfache Integration mit Azure IoT Hub und weiteren Azure-Services sowie den APIs für so genannte Rich Queries.

IoT-Hub bietet Support für virtuelle Netzwerke

Mit der Build 2020 ist der Support von Azure IoT Hub für virtuelle Netzwerke (VNET) allgemein verfügbar. Azure IoT Hub ermöglicht die sichere und zuverlässige Kommunikation zwischen IoT-Anwendungen und von ihnen verwalteten Geräten. IoT-Kunden von Microsoft erhalten damit eine zusätzliche Option, um die Verbindungssicherheit zwischen Geräten, Anwendungen und Netzwerken zu verbessern. Der IoT Hub arbeitet als Cloud-Gateway zur Aufnahme der Telemetriedaten von IoT-Geräten. Die nun verfügbare VNET-Unterstützung ermöglicht es unseren Kunden, eine geschützte Konnektivität über sein eigenes Azure-VNET einzurichten. Diese zusätzliche Sicherheitsebene stellt sicher, dass Kundendaten und Datenverkehr direkt an das Azure-Backbone-Netzwerk übertragen werden, ohne über das öffentliche Internet zu gehen.

Azure IoT Developer Specialty

Viele Unternehmen möchten in das Industrial Internet of Things (IIoT) und damit in ihre Zukunft als vernetzte Industrie-4.0-Unternehmen starten. Aber die technische Komplexität und das fehlende Know-how ihrer Mitarbeiter bremst sie in vielen Fällen aus, wie beispielsweise die Microsoft-Studie „IoT Signals“ aus dem vergangenen Jahr zeigt. Daher ist es gut zu wissen, dass Microsoft die Zertifizierungs- und Schulungsangebote der im Januar 2020 angekündigte Azure IoT Developer Specialty jetzt allgemein verfügbar macht. Entwickler mit dieser Zertifizierung wissen, wie sie die Azure-Dienste für eine IoT-Lösung implementieren können, einschließlich der Tools für die Analyse, Verarbeitung und Speicherung von Daten sowie den Optionen für Platform-as-a-Service-Projekte. Kostenlose Materialien für Online-Learning zur Unterstützung dieser Zertifizierung sind auf Microsoft Learn verfügbar, es gibt aber auch von Experten geleitete Kurse.

Windows for IoT

Auch Windows für IoT wird in den kommenden Monaten eine Reihe von neuen Funktionen und Aktualisierungen erhalten, darunter Erweiterungen des Betriebssystems sowie eigene Cloud-Fähigkeiten. Dazu gehört die Reduzierung der Größe des Betriebssystems um bis zu 40 Prozent, um auch kleine IoT-Geräte mit wenig Leistungsreserven zu unterstützen. Zudem wird es künftig drahtlose Over-the-Air-Updates und Funktionen zur Ausführung von Linux-Workloads unter Windows geben. Die Updates werden in Kürze als Preview und voraussichtlich 2021 allgemein verfügbar sein.

Details zu den Neuankündigungen der Build 2020 findet ihr unter anderem auf dem Official Microsoft Blog, der Webseite der Build 2020 sowie dem Microsoft Azure Blog.


Ein Beitrag von Thomas Frahler
Business Lead IoT bei Microsoft Deutschland

Portrait Thomas Frahler

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