Am 24. und 25. Juni fand der Microsoft Manufacturing Summit statt. Bei dem virtuellen Event diskutierten Führungskräfte, Kund*innen, Partnerunternehmen und Expert*innen, wie die aktuelle Wirtschaftslage die digitale Transformation der Industrie beeinflusst – und wie Unternehmen die Weichen für eine intelligente Fertigung stellen können. Sebastian Seutter, Senior Industry Executive Manufacturing bei Microsoft Deutschland, fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Viele Unternehmen durchleben jetzt eine digitale Transformation in Rekordgeschwindigkeit. Die aktuelle Krise zwingt sie, ihre Prozesse schnellstmöglich zu digitalisieren und die Arbeit im Home-Office nicht nur zu erlauben, sondern oft als einzige Möglichkeit der Geschäftskontinuität zu akzeptieren. Virtuelle Meetings lösen Präsenzveranstaltungen ab und dabei zeigt sich, wie viele Vorteile das bringt. Weil sich die Teilnehmer von überall zuschalten können, werden Reise-Budgets und CO2-Bilanzen geschont. Digitale Technologien helfen Unternehmen, die Auswirkungen der Krise abzufedern und eröffnen neue Möglichkeiten.
Diskussionen über die digitale Transformation der Fertigungsindustrie
Microsoft hätte sich normalerweise im April auf der Hannover Messe mit Unternehmen aus der Fertigungsindustrie und anderen Branchen getroffen, um Strategien und Technologien für die vernetzte Industrie 4.0 zu besprechen. Das haben wir jetzt auf dem Microsoft Manufacturing Summit virtuell nachgeholt: mit Video-Sessions, virtuellen Diskussionsrunden sowie Beiträgen von Kund*innen, Partnern, Branchen-Expert*innen und Microsoft-Führungskräften wie Çağlayan Arkan, Vice President Manufacturing Industry bei Microsoft, Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, und unserer Chief Learning Officer Mohanna Azarmandi.
Es war spannend zu sehen, wie die produzierende Industrie mit digitalen Technologien lernt, wächst und sich wandelt. Wer nicht dabei war, kann das immer noch nachholen. Auch das ist ein Vorteil von virtuellen Veranstaltungen: Sie können die wichtigsten Präsentationen des Microsoft Manufacturing Summit on demand abrufen.
Digitale Technologien machen die Industrie agiler und sicherer
Microsoft ist heute in vielerlei Hinsicht gefordert: Wir bieten innovative Technologien, welche die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Unternehmen stärken, haben Erfahrungen mit virtuellem Arbeiten und verfügen über ein Partnernetzwerk, das unsere Kunden mit aller Kraft unterstützt. „In diesen herausfordernden Zeiten war es nie klarer als heute, dass Fertigungsunternehmen eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Zukunft spielen“, sagte Çağlayan Arkan in seinem Video auf der Website des Microsoft Manufacturing Summit. Er hat fünf Praxisszenarien in seiner Präsentation definiert:
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- Weiterbildung der Mitarbeiter*innen, um die wachsende Qualifikationslücke bei zunehmende Nutzung digitaler Technologien schnellstmöglich zu schließen
- Produktivität erhöhen – in sicheren Umgebungen
- Neue Arten der Kundenansprache („Customer Centricity“) finden
- Aufbau agiler Fabriken
- Die Schaffung resilienter Lieferketten und die Erschließung innovativer neuer Produkte und Dienstleistungen
Mit seinen Cloud-Angeboten bietet Microsoft modernste Technologien für die Verschmelzung von traditioneller IT und bisher isolierten operativen Technologien (OT) in Produktion und Betrieb. Wir arbeiten mit unseren Partnern an offenen Lösungen, die sichere und agile Fabriken ermöglichen. Das hilft Unternehmen, auch in Krisenzeiten effizient und innovativ zu sein.
Unsere Produkte wie die Kollaborationslösung Microsoft Teams, Office 365, Dynamics 365 oder Microsoft 365 sind nicht nur fertige Lösungen. Sie sind offene Plattformen, auf denen wir neue Hard- und Software gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln können. Das zeigten auch einige beeindruckende Präsentationen beim Microsoft Manufacturing Summit:
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- RealWare hat mit HMT-1 for First Line Workers ein Gerät für Microsoft Teams präsentiert. Es hält Mitarbeiter*innen in Produktion und Wartung die Hände frei und ermöglicht Video- und Audiokommunikation mit entfernten Teams.
- Jabra setzt ebenfalls auf Teams und zeigte professionelle Headsets sowie Freisprech- und Videokonferenzlösungen.
- Wir haben die ersten Previews der neuen Walkie-Talkie-Option gezeigt. Microsoft Teams funktioniert damit wie eine Gegensprechanlage für die direkte Kommunikation in Produktion und Lager. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, empfehle ich den Blog-Artikel meiner Kollegin Emma Williams.
Sicher und agil produzieren
Bei der Industrie 4.0 steht die sichere Vernetzung von Geräten, Maschinen, Produktionsanlagen und weiteren „Assets“ im Mittelpunkt. Durchgehend vernetzte Unternehmen haben riesige Potenziale für datengetriebene Optimierung, Innovationen und völlig neue Geschäftsmodelle. Damit lassen sich erstaunliche Ergebnisse erzielen. Unser Kunde Fonterra aus Neuseeland ist beispielsweise der zweitgrößte Milchverarbeiter der Welt, auf den etwa 30 Prozent der globalen Milchexporte entfallen.
Die Genossenschaft befindet sich im Besitz von über 10.000 Landwirten und liefert etwa 22 Milliarden Liter Milch pro Jahr in über 100 Länder. Auf dem Microsoft Manufacturing Summit präsentierte das Unternehmen, wie es sich unter anderem mit Dynamics 365 Supply Chain Management zu einer datengesteuerten Organisation entwickelt. Mitarbeiter*innen, Führungskräfte, Data Scientists und Expert*innen für Business Intelligence können die Daten aus der Milchproduktion noch effizienter nutzen. Das Einsatzbeispiel von Fonterra lässt sich hier nachlesen.
Widerstandsfähigkeit durch strategische Digitalisierung steigern
Die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten steht heute weltweit auf dem Prüfstand. Sie ist ein gutes Anwendungsfeld für künstliche Intelligenz, denn es geht darum, gefährliche Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten oder Abnehmern früh zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren. Das zahlt sich aus, wenn Ausfälle und Unterbrechungen dadurch zurückgehen.
Mit der Microsoft Power Platform bieten wir Unternehmen eine einsatzfertige Cloud-Lösung für Datenanalyse, Entwicklung von Lösungsstrategien, Automatisierung von Arbeitsabläufen und den Einsatz von intelligenten virtuellen Agenten an. Für den Wechsel von rein reaktiven zu proaktiven Prozessen empfiehlt sich das Supply Chain Management von Dynamics 365, das Unternehmen mit KI beim Aufbau von agilen, vernetzten und belastbaren Lieferketten unterstützt.
Die neue Normalität gestalten
Die Corona-Pandemie zwingt uns eine neue Realität auf. Unternehmen, die schon vorher in ihre Digitalisierung investierten, werden besser damit zurechtkommen, schreibt Karlheinz Streibich, Präsident von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Je schneller Unternehmen die aktuelle Situation nicht als Ausnahme begreifen, sondern als neue Normalität, desto besser werden sie durch die Krise kommen.
„Navigieren Sie im Jetzt“, sagte deshalb auch Sabine Bendiek bei der Eröffnung des zweiten Tages des Microsoft Manufacturing Summit. „Wir müssen die dringendsten Bedürfnisse unserer Kunden unterstützen, damit sie ihre Geschäfte trotz der derzeitigen Unterbrechungen und Einschränkungen aufrecht erhalten können.“
Die Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland empfiehlt Unternehmen, schon jetzt ihr Comeback zu planen und die neue Normalität aktiv zu gestalten: „Nutzen Sie die Erkenntnisse aus der Corona-Krise, um Prozesse zu optimieren und ihre Abläufe effizienter und produktiver zu gestalten.“ Damit sie weiter erfolgreich sein können auf ihren Märkten, die ab jetzt ganz anders aussehen.
* Sebastian Seutter ist Senior Industry Executive Manufacturing bei Microsoft Deutschland. Darüber hinaus ist er Mitglied des Innovation Board von FORCAM (und des Dietmar Hopp Family Offices) und Advisory Partner von Digital+ Partners sowie Beiratsmitglied der Wargitsch Transformation Engineers. Sie erreichen ihn über LinkedIn und Twitter.
Ein Beitrag von Sebastian Seutter
Senior Industry Executive Manufacturing