Patient*innen im Fokus: Wie wir ein resilientes Gesundheitssystem mit der Cloud fördern

Microsoft Cloud for Healthcare_ Arzt steht im OP mit Mund-und Nasenschutz

Frühzeitige Diagnose von Krankheiten, Remote-Patientengespräche und individuelle Therapiepläne – die Digitalisierung des Gesundheitssektors bietet enormes Potenzial, die Qualität der medizinischen Versorgung für uns alle zu verbessern. Nicht zuletzt der weltweite Ausbruch von COVID-19 hat deutlich gemacht, welche Rolle digitale Lösungen spielen, um all die unterschiedlichen Gesundheitsdaten zielgerichtet zusammenzubringen und so letztlich die Widerstandsfähigkeit unseres Gesundheitssystems in Krisenzeiten zu stärken. Als Technologie-Partner möchten wir von Microsoft Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, gemeinsam innovative Gesundheitslösungen zu entwickeln und so die Zukunft des Gesundheitswesens zu gestalten. Dazu haben wir auf der Microsoft Ignite, unserer weltweiten Konferenz für IT-Entscheider*innen, Entwickler*innen, Datenexpert*innen und IT-Professionals, die Microsoft Cloud for Healthcare angekündigt.

Seit dem Ausbruch von COVID-19 ist die Nachfrage nach digitalen Gesundheitslösungen exponentiell gestiegen: Einem kürzlich erschienenen Bericht von McKinsey & Co. zufolge berichteten Gesundheitsdienstleister von einem 50- bis 175-fachen Anstieg der Patientenzahlen im Bereich der Telemedizin seit Ausbruch der Pandemie. Patient*innen suchen nach digitalen Lösungen, um mit ihren Ärzt*innen in Kontakt zu treten, ohne das Haus verlassen zu müssen. Das ist nur ein aktuelles Beispiel für den rasanten Wandel im Gesundheitssystem, bei dem die Wünsche und Bedürfnisse von Patient*innen zunehmend in den Fokus rücken.

Auf der ganzen Welt stehen Organisationen und Unternehmen im Gesundheitssystem vor der Herausforderung, eine Zukunft zu schaffen, in der die medizinische Versorgung von der Diagnose bis zur Therapie individuell auf die Patient*innen zugeschnitten ist. Eine Zukunft, in der Patient*innen selbst Einfluss auf ihre medizinische Versorgung nehmen können und Ärzt*innen sicheren Zugriff auf alle Informationen haben, um ein ganzheitliches Bild von ihren Patient*innen zu entwickeln.  Eine Zukunft, in der sich die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert.

Microsoft Cloud for Healthcare: Neue Funktionen für ein besseres Gesundheitssystem im Cloud-Zeitalter

Die Microsoft Cloud for Healthcare ermöglicht Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Anbietern von medizinischen Lösungen und anderen Akteuren aus dem Gesundheitssektor gemeinsam Innovationen für die Gesundheitsversorgung von morgen zu entwickeln. Dazu stellen wir ihnen Tools und Schnittstellen zur Verfügung, um Dateninteroperabilität und Prozesse zu verbessern – der Schlüssel, um das Gesundheitswesen für Patient*innen und das medizinische Fachpersonal zugänglicher und effizienter zu gestalten.

Ab dem 30. Oktober 2020 ermöglicht die Microsoft Cloud vor Healthcare unseren Kunden schnellen Zugriff auf neue Funktionen, die auf die besonderen Anforderungen des Gesundheitssystems im Cloud-Zeitalter zugeschnitten sind. Microsoft Cloud for Healthcare nutzt die Leistungsfähigkeit von Microsoft Azure, Microsoft 365, Dynamics 365 sowie Power Platform und unseres Ökosystems aus Partnerlösungen für das Gesundheitswesen, um so sichere End-to-End-Lösungen in der Cloud zu schaffen.

Die wichtigsten neuen Funktionen der Microsoft Cloud for Healthcare im Überblick:

  • Patient 360 auf der Grundlage des HL7 FHIR-Standards: Mit Hilfe dieser Lösung können Gesundheitsdienstleister den vollständigen Kontext der Patientengeschichte inklusive des momentanen Zustandes, Behandlungen und Termine erfassen. Patient 360 wird aus den elektronischen Patientendaten gespeist, die in den üblichen Daten-Modellen im Gesundheitssektor genutzt werden. Sie basieren auf dem HL7 FHIR-Schnittstellenstandard (Fast Healthcare Interoperability Resources) und sorgen somit für Dateninteroperabilität.
  • Einbindung der Patienten*innen mit aussagekräftigen Insights: Mit Hilfe von Echtzeitdaten können Gesundheitseinrichtungen personalisierte Kommunikationslösungen für ihre Patient*innen aufbauen und so eine präventive Gesundheitsversorgung ermöglichen.
  • Zugang zur Gesundheitsfürsorge gemäß den Patientenbedürfnissen: Neue Funktionen ermöglichen Patient*innen, Termine selbst zu planen, und vereinfachen die Suche nach Ärzt*innen. Dazu gehören etwa Erinnerungen an Termine sowie Möglichkeiten zur Online-Interaktion mit medizinischen Fachkräften, in Patientenportalen oder mit virtuellen Gesundheits-Bots.
  • Koordination und Management der medizinischen Versorgung: Mit neuen Funktionen können medizinische Teams sicherstellen, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Patient*innen bekannt sind und berücksichtigt werden – auf Basis von Erkenntnissen aus den verschiedenen Therapie- und Versorgungsplänen der Patient*innen.
  • Unterstützung bei der häuslichen Gesundheitsfürsorge: Unternehmen und Organisation können ein breites Spektrum an medizinischer Versorgung und Unterstützungsdiensten anbieten, indem sie das Ressourcenmanagement, die Planung und die Effizienz des Gesundheitsteams optimieren; etwa um das richtige Personal entsprechend den Bedürfnissen von Patient*innen einzusetzen.

Bessere Zusammenarbeit von Gesundheitsteams mit Microsoft Teams

Klinik- und Krankenhausbetreiber benötigen digitale Hilfsmittel, mit denen Ärzt*innen die bestmögliche medizinische Versorgung sicherstellen können. Wir erweitern deshalb die Möglichkeiten von Microsoft Teams auf der Microsoft Cloud for Healthcare, etwa mit der allgemeinen Verfügbarkeit von Team-Vorlagen, die es den Teams ermöglichen, schnell mit der Zusammenarbeit zu beginnen. Durch den FHIR-Standard innerhalb von Teams können die Gesundheitsdaten der unterschiedlichen Systeme ohne aufwändige Schnittstellenkonzepte direkt zur Verfügung gestellt werden – und zwar mit genau den Kanälen, Registerkarten, Anwendungen und Einstellungen, die zum jeweiligen Szenario passen. Das Fachpersonal kann sich so noch einfacher vernetzen, kommunizieren und zusammenarbeiten. Auch Ärzt*innen und die Verwaltung können so effektiver arbeiten: Ein intelligentes Tracking-System in Microsoft Teams ermöglicht es etwa, die Zusammenarbeit zum Beispiel in multidisziplinären Fallbesprechungen, Entlassungsplanungen und Visiten zu vereinfachen.

Mit dem Microsoft Teams EHR-Konnektor, der sich jetzt in der Vorschau befindet, erleichtern wir die virtuelle Gesundheitsversorgung. Dieser Konnektor wird es Kliniken und Patient*innen ermöglichen, virtuelle Arztbesuche direkt aus unterschiedlichen Patientenportalen zu starten. Zahlreiche APIs ermöglichen eine Integration von Teams in andere bestehende Arbeitsabläufe im Gesundheitswesen.

Auch virtuelle Patientengespräche per Handy werden zukünftig einfacher: Patient*innen werden bald eine Textbestätigung ihres Termins, eine Erinnerung und einen Link zum Beitritt erhalten können. Mit Mobile WebRTC brauchen die Patienten für den Besuch nicht einmal mehr eine App auf ihrem Gerät zu installieren.

Remote-Patientengespräche und Telemedizin

Um die Qualität der Gesundheitsversorgung weiter zu steigern und das Gesundheitssystem resilient, also widerstandsfähig, für Krisen aufzustellen, müssen Gesundheitseinrichtungen jetzt handeln, um den Einsatz hochsicherer, integrierte Telemedizin-Technologie zu skalieren, virtuelle Arztbesuche in das Versorgungskontinuum zu integrieren, die Dienste mehr Patient*innen zur Verfügung zu stellen und auf mehr medizinische Fachbereiche auszuweiten.

Um die Erfahrungen von Anbietern und Patient*innen bei virtuellen Besuchen zu transformieren, kündigen Nuance Communications Inc. und Microsoft die Integration des Nuance Dragon Ambient eXperience™ (DAX™) mit Microsoft-Teams an.

Das kann die integrierte Lösung:

  • Synthetisiert Ärzt*innen-Patient*innen-Gespräche während virtueller Besuche, die in Microsoft Teams durchgeführt werden, während sich die Ärzt*innen auf ihre Patient*innen statt auf die Computertastatur konzentrieren können.
  • Integriert Patientendaten mit Kontextinformationen aus der elektronischen Gesundheitsakte, um automatisch eine vollständige und hochpräzise klinische Notiz zu erstellen, die Ärzt*innen direkt in der Krankenakte der Patient*innen einsehen können.

Zusammenbringen unterschiedlicher Datentöpfe von Patient*innen durch MPI (Master Patient Index), FHIR-, DICOM-Interoperabilität

FHIR entwickelt sich zum globalen Interoperabilitätsstandard für den sicheren und privaten Austausch von Gesundheitsdaten. Die Azure API for FHIR und die Suite von Tools wie der HL7 FHIR-Konverter und Tools für die Anonymisierung bieten Organisationen einen vertrauenswürdigen Kanal in der Microsoft Cloud for Healthcare, um geschützte Gesundheitsinformationsdaten (PHI) in die Cloud aufzunehmen und zu verwalten.

Echte Interoperabilität im Gesundheitswesen bedeutet jedoch, alle Arten von Gesundheitsdaten zu verarbeiten – nicht nur diejenigen, die aus Akten stammen. Wir haben die Microsoft Cloud for Healthcare mit dem Azure IoT Connector für FHIR verstärkt, um Daten von medizinischen Geräten, Anwendungen und Fernüberwachungsszenarien in den FHIR-Standard zu bringen.

Wir arbeiten stetig daran, das Ökosystem von FHIR zu erweitern, und freuen uns, die neu angekündigte Open-Source-Software Medical Imaging Server for DICOM in die Microsoft Cloud for Healthcare zu integrieren. Dieses Open-Source-Angebot ermöglicht es Gesundheitsorganisationen, medizinische Bildgebungsdateien einfach in die Cloud aufzunehmen und Bildgebungsmetadaten mit klinischen Daten in einem FHIR-Format zu integrieren. Es ist ein neues Tool für Entwickler*innen zur Erstellung von longitudinalen Gesundheitsdaten der Patient*innen.

Cloud-Lösungen helfen, für die Herausforderungen der Zukunft bereit zu sein

Die Pandemie zwingt alle Akteur*innen im Gesundheitssystem dazu, die digitalen Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung neu zu prüfen. Wir haben die vernetzte Microsoft Cloud for Healthcare entwickelt, um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, und erweitern unser Ökosystem von Partnern im Gesundheitssektor stetig. So möchten wir Gesundheitseinrichtungen weltweit ermöglichen, sich zu vernetzen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Das ist die wichtigste Voraussetzung, damit Unternehmen und Organisationen schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren und Resilienz aufbauen können, mit der sie die aktuellen Herausforderungen meistern und für zukünftige Veränderungen gerüstet sind.


Ein Beitrag von Till Osswald
Senior Industry Executive, Director Healthcare Industry bei Microsoft Deutschland
Till Osswald

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