„Better change a running system“: Warum es sich lohnt, alte Weisheiten neu zu denken

Bild zeigt verschiedene Cloud-Einsatzszenarien, Windows Server 19

“Never change a running system” ist eine weit verbreitete Administratoren-Weisheit. Warum ein System verändern, wenn es doch zuverlässig läuft und jeder weiß, wie es funktioniert? Doch die Rolle der IT im Unternehmen hat sich verändert und es ist an der Zeit, die alten Weisheiten neu zu denken.

Support-Ende von alten Servergenerationen kommt im Januar 2020

Eingeführt vor mehr als zehn Jahren war der Windows Server 2008 als neue Servergeneration seiner Zeit weit voraus. Mit ihm kam die Integration von Hyper-V, eine Virtualisierungsumgebung, die es Unternehmen ermöglicht, komplette Serversysteme zu virtualisieren. Zudem war es erstmals möglich vollständige Server mit allen Partitionen zu sichern. Alles Argumente, die durchaus dafürsprechen, ein laufendes System nicht zu verändern. Aktuell nutzt noch ein großer Teil der Unternehmen in Deutschland Windows Server 2008 oder älter. Für diese Serverbetriebssysteme gibt es ab dem 14. Januar 2020 keine neuen Features und Updates mehr.

Wer sein Geschäft weiterhin sicher und erfolgreich betreiben möchte und sein Geld nicht in die Verlängerung von Sicherheitsupdates, sondern effizient in die Weiterentwicklung seines Geschäfts investieren möchte, muss jetzt handeln.

Die IT-Strategie als Treiber des Geschäftserfolgs

Eine moderne, cloudbasierte IT-Strategie spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse zu beschleunigen und nahtlos digital zu verbinden. Schaffen wir dies, zum Beispiel von Mitarbeitern in Service und Produktion mit direktem Kundenkontakt, über den Vertrieb, bis hin in die Produktion, so entsteht ein enormer Mehrwert: Unternehmen gewinnen an Flexibilität, erhöhen ihre Produktivität und können neue Geschäftsmodelle mit Technologien, wie künstlicher Intelligenz (KI), dem Internet der Dinge (IoT) oder Mixed Reality entwickeln. Wie das aussehen kann, zeigt thyssenkrupp Elevator: das Unternehmen transformiert mit der Mixed-Reality-Lösung „HoloLinc“ Mess- und Lieferprozesse in der Treppenlift-Branche. Ebenso setzt thyssenkrupp Elevator auf den vorausschauenden Wartungsservice für Aufzüge, MAX. Dank Microsoft Azure und HoloLens können damit bis zu viermal kürzere Wartungszeiten bei Aufzügen erfolgen.

80% der Kosten sparen und sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren

Welchen Vorteil Cloud-Technologien haben, zeigt die GEA Group mit Sitz in Düsseldorf. Die GEA ist einer der größten Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie und beschäftigt rund 18.000 Mitarbeiter in mehr als 60 Ländern. Damit die unternehmenseigene IT von Alltagsaufgaben entlastet wird und sich stärker darauf fokussieren kann, den Geschäftserfolg zu unterstützen, hat GEA seine unternehmenskritischen Anwendungen und SAP-Systeme auf Microsoft Azure migriert. Das spart Zeit und Geld:

Denn heute, so die Analysten von Capgemini, entfallen rund 70 Prozent des IT-Budgets in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Betriebskosten, wie Wartung, Pflege und die Administration von Systemen. Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure nehmen viele dieser Aufgaben ab und helfen Unternehmen dabei, sich stärker auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und ihren Kunden noch bessere Lösungen zu bieten, anstatt überwiegend Ressourcen für die Instandhaltung der IT-Infrastruktur aufzuwenden. Damit sparen sie rund 80 Prozent der Gesamtkosten ein. GEA Group digitale Transformation

Trotz Support-Ende können Unternehmen in der Cloud mehr Zeit gewinnen

Das Support-Ende der alten Serverbetriebssysteme ist eine gute Gelegenheit, die IT zu modernisieren. Das heißt jedoch nicht, dass die Erneuerung innerhalb von 12 Monaten erfolgen muss. Unternehmen, die noch nicht dazu bereit sind, ihre lokale Servergeneration durch einen neuen Server zu ersetzen, können ihre Workloads in die Cloud migrieren und hierfür ihre bestehende Server-Lizenz weiter nutzen. Dadurch gewinnen sie mehr Zeit. Denn Microsoft bietet für die Serverbetriebssysteme in der Cloud drei Jahre lang kostenlos verlängerte Security-Updates an. Unternehmen haben dann nicht nur ein, sondern drei Jahre Zeit, um ihre IT zu modernisieren. Bei dieser Lösung fallen zusätzlich zur bestehenden Lizenz lediglich die Infrastrukturkosten im virtuellen Computer an.

Jederzeit lokale Umgebungen mit der Cloud verbinden: Windows Server 2019 mit hybridem Ansatz

Windows Server 2019 bietet darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, sanft in die Cloud zu wechseln: Über eine browserbasierten Admin-Benutzeroberfläche, das Windows Admin Center, können bestehende lokale Server-Umgebungen einfach an die Cloud angebunden werden. Darüber hinaus lassen sich über das Windows Admin Center Azure-Dienste wie Azure Backup oder Azure Site Recovery auch in lokalen Umgebungen nutzen. Kunden haben also jederzeit die Wahl, ob sie ausschließlich lokale Dienste nutzen möchten oder ob Workloads vollständig oder teilweise in die Cloud verlagert werden.

Ebenso bringt Windows Server 19 zahlreiche Lösungen im Bereich Security mit: zum Beispiel die Abwehr von Hacker-Angriffen mittels Server Advanced Threat Protection (ATP) oder der Absicherung von virtuellen Linux-Maschinen. Bestehende Anwendungen, die Container-Technologien nutzen, können auf Windows Server 19 einfacher modernisiert werden.

Bevor wir mit bestehenden IT-Systemen also Gefahr laufen, unnötige Kosten zu generieren, Sicherheitsrisiken zu erhöhen und Geschäftswachstum zu bremsen: Better change a running System! 🙂

Weiterführende Ressourcen:


Oliver Gueteler über Windows Server 2019 und Support-EndeEin Beitrag von Oliver Gürtler
Senior Director Cloud & Enterprise Business Group, Microsoft Deutschland GmbH

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