Die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate sind ein Aufruf zum Handeln. Und ein Aufruf miteinander zu sprechen, zuzuhören, voneinander zu lernen und Empathie aufzubauen. Im #PrideTalk wollen wir deshalb mit Menschen aus der LGBTQI+ Community sprechen, um von ihnen zu lernen. Diesmal: Ingo Bertram – Pressesprecher bei OTTO & Co-Founder von MORE*, dem queeren Netzwerk der Otto Group.
Ingo Bertram ist Pressesprecher beim Hamburger Onlinehändler OTTO und Co-Founder von MORE*, dem LGBTIQ*-Netzwerk der Otto Group. Zuvor war der gebürtige Bremer als Head of Corporate PR & Content in der Unternehmenskommunikation des Logistikdienstleisters Hermes tätig und hat auf Agenturseite als PR Consultant internationale Marken und Konzerne beraten. In seinem aktuellen LinkedIn-Artikel plädiert der Kommunikationsexperte für mehr Vielfalt in der Werbung. Ingo liebt Lissabon und Urban Art, lebt auf St. Pauli im 4. Stock und hat eine ausgeprägte Schwäche für Franzbrötchen.
Was bedeutet „Pride“ für dich?
„Pride“ als Begriff steht für mich nicht nur für queere Gleichberechtigung. Er ist für mich auch ein Synonym für gesellschaftlich hochrelevante Werte wie Toleranz, Akzeptanz und die Gleichbehandlung aller Menschen – ungeachtet von sexueller Identität, Geschlecht, Alter, Herkunft oder auch Behinderung. Sich hierfür stark zu machen, sei es als Privatperson und oder Unternehmen, finde ich immens wichtig, gerade auch um ein stimmgewaltiges Gegengewicht zu schaffen gegen Hasskommentare und Intoleranz, wie sie mittlerweile leider in einigen Kreisen salonfähig geworden sind.
„The more we talk the more we understand” ist unser diesjähriges Motto zum Pride Month. Erinnerst du dich an ein Gespräch zum Thema LGBTQI+ das dich besonders geprägt hat?
Mir fallen diverse Gespräche und Menschen ein, die mir in all den Jahren zu diesem Thema im Gedächtnis geblieben sind. Eine Begegnung aber war doch in besonderer Weise bewegend: 2012, damals war ich ehrenamtlich im Vorstand für den CSD-Verein Hamburg Pride e.V. aktiv, haben wir einen Preis verliehen an den LGBTIQ*-Aktivisten Wanja Kilber, der sich damals stark für die Rechte von Homosexuellen in Russland eingesetzt hat. Den begleitenden Austausch fand ich sehr bewegend. Zu sehen, wie dort Menschen gesellschaftlich wie politisch ausgegrenzt waren und auch immer noch sind, hat mir einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig es auch hierzulande ist, seine eigene Stimme für Vielfalt und Gleichberechtigung einzusetzen. Und auch, dass wir – bei allem berechtigten Engagement – hierzulande durchaus stolz sein dürfen, was wir bereits erreicht haben. Dass ich im vergangenen Juni meinen Freund heiraten durfte, das wäre in anderen Ländern undenkbar.
Mit wem würdest du gerne mal über LGBTQI+ sprechen?
Mit Menschen, die LGBTIQ* im Allgemeinen und somit auch ganz konkret mich als Menschen ablehnen, diskreditieren und ausgrenzen, allein aufgrund der sexuellen Identität. Ich kann schlichtweg weder verstehen noch akzeptieren, dass es auch heute und auch hierzulande noch immer Menschen gibt, die queeres Leben allen Ernstes als „krank“ und „minderwertig“ bezeichnen. Mich macht das traurig – und spornt mich umso mehr an meine Stimme für Vielfalt zu erheben.
Danke für das Gespräch, Ingo!
🏳🌈 Was bedeutet „Pride“ für euch? Welches Gespräch zu LGBTQI+ hat euch besonders geprägt? Kennt ihr einen Menschen, der zu dieser Reihe passen würde? Schreibt uns auf Twitter mit dem Hashtag #PrideTalk! 🏳🌈
Bisher im #Pridetalk:
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Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland und Teil des GLEAM & Friends-Boards
Diversität und Inklusion sind für @lenarogl kein Buzzword, sondern ihre Leidenschaft. Als Teil des GLEAM & Friends Board setzt sie sich für Vielfalt und Chancengleicheit ein.
