#PrideTalk mit Sarah Ungar: „Ich bin stolz darauf, wer ich bin“

Profilbild von Sarah Ungar

Die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate sind ein Aufruf zum Handeln. Und ein Aufruf miteinander zu sprechen, zuzuhören und voneinander zu lernen. Im #PrideTalk wollen wir deshalb mit Menschen aus der LGBTQI+ Community sprechen, um von ihnen zu lernen. Diesmal: Sarah Ungar.

Im Jahr 2006 startete Sarah Ungar als Trainee bei ThyssenKrupp. Zehn Jahre später outete sie sich und spricht seitdem offen auf Bühnen und in Interviews über ihre Identität als Transfrau. Als Personalmanagerin beriet sie später im Stahlkonzern Führungskräfte und gründete gemeinsam mit Kolleg*innen das firmeninterne LGBTQI+-Netzwerk. Seit Juli 2019 ist sie HR Director in einem grossen Unternehmen. Sarah Ungar engagiert sich auch politisch als stellvertretende Bundesvorsitzende von SPDqueer.

 

Sarah, was bedeutet „Pride“ für dich?

„Pride“ bedeutet für mich, dass ich stolz darauf bin, wer ich bin – mit all meinen Eigenschaften – und selbstbewusst damit umgehe.

Außerdem ist „Pride“ für mich ein Ausdruck von Stärke: zum Einen meine Stärke als Individuum und die Stärke aus der heraus ich agieren kann; zum Anderen aber auch die Stärke der LGBTQI+ Community, mit der wir schon viel erreichen können, jedoch in Zukunft noch mehr bewegen müssen (z.B. Abschaffung TSG, Ergänzung Art. 3 GG etc.).

 

„The more we talk the more we understand” ist unser diesjähriges Motto zum Pride Month. Erinnerst du dich an ein Gespräch zum Thema LGBTQI+ das dich besonders geprägt hat?

Ich bin mir gar nicht sicher, ob es ein bestimmtes Gespräch war oder nicht doch eher die Summe aus all den Gesprächen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Austausch mit David Mixner, der mir vor gut drei Jahren sagte: „Don‘t be a victim“ und „Love is so much stronger than hate“.

Ich denke, das hat mir viel Kraft gegeben und ich erinnere mich immer wieder an dieses Gespräch mit einem beeindruckenden Menschen zurück. Vor genau zwei Jahren hatten wir uns in New York erneut getroffen und unseren Austausch fortgesetzt.

Grafik in Lila und Gelb mit einer Regenbogenfahne und der Aufschrift "The more we talk the more we understand"

Mit wem würdest du gerne mal über LGBTQI+ sprechen?

Schwierige Frage…

Ganz generell würde ich gerne weiterhin mit Führungskräften und Vorständen/Geschäftsführungen von Unternehmen und Organisationen über LGBTQI+ sprechen und hier die Haltung weiter verändern. Ich hatte das Glück, schon mit vielen Menschen über LGBTQI+ sprechen zu können und fast immer waren es für alle Beteiligten nachhaltig positive Gespräche.

Zudem würde ich mich gerne stärker mit internationalen Aktivist*innen austauschen, um mehr über die Situation in anderen Ländern zu erfahren und wie wir hier stärker unterstützen oder Brücken bauen können.

Danke für das Gespräch, Sarah!

🏳‍🌈 Was bedeutet „Pride“ für euch? Welches Gespräch zu LGBTQI+ hat euch besonders geprägt? Kennt ihr einen Menschen, der zu dieser Reihe passen würde? Schreibt uns auf Twitter mit dem Hashtag #PrideTalk! 🏳‍🌈

 

Bisher im #Pridetalk:

Janina Kugel „Jede Form der Diskriminierung ist inakzeptabel“

Ingo Bertram „Es ist wichtig die eigene Stimme für Vielfalt und Gleichberechtigung einzusetzen“

Felicia Mutterer „Homophobie ist immer noch viel zu weit verbreitet.“

 


Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland und Teil des GLEAM & Friends-Boards

Porträt von Magdalena Rogl

Diversität und Inklusion sind für @lenarogl kein Buzzword, sondern ihre Leidenschaft. Als Teil des GLEAM & Friends Board setzt sie sich für Vielfalt und Chancengleicheit ein.

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Die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate sind ein Aufruf zum Handeln. Und ein Aufruf miteinander zu sprechen, zuzuhören, voneinander zu lernen und Empathie aufzubauen. Aus diesem Grund hat unsere LGBTQI+-Community beschlossen, in diesem Jahr den Pride Month unter das Motto „The more we talk, the more we understand“ zu setzen.