Die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate sind ein Aufruf zum Handeln. Und ein Aufruf miteinander zu sprechen, zuzuhören und voneinander zu lernen. Im #PrideTalk wollen wir deshalb mit Menschen aus der LGBTQI+ Community sprechen, um von ihnen zu lernen. Diesmal: Felicia Mutterer.
Felicia Mutterer ist Mit-Gründerin und Geschäftsführerin von achtung! Broadcast in Berlin. Die Agentur konzipiert und produziert Podcasts im Auftrag von Unternehmen und Marken. Die ehemalige SWR-Moderatorin hat zuvor STRAIGHT, eine Lifestyle-Plattform für queere Frauen gegründet und etabliert. Im April 2020 startete sie gemeinsam mit Moderator und Schauspieler Jochen Schropp den Diversity-Podcast „Yvonne und Berner“.
Was bedeutet „Pride“ für dich?
Selbstverständlichkeit, Respekt und Akzeptanz.
„The more we talk the more we understand” ist unser diesjähriges Motto zum Pride Month. Erinnerst du dich an ein Gespräch zum Thema LGBTQI+ das dich besonders geprägt hat?
Ein prägendes Erlebnis war, dass jemand zu mir sagte, dass man für LGBTQI+ beten muss. Das hat mich persönlich – ich bin sehr christlich geprägt – mitgenommen. Aber auch meine Arbeit als Journalistin. In den 2000er Jahren recherchierte ich das erste Mal zum Subjekt LGBTQI+ und da habe ich erlebt, wie viele Menschen aus Angst vor Diskriminierung und Stigmata schweigen und/oder ein Tarnleben führ(t)en.
Bei Yvonne & Berner, dem Podcast, den ich gemeinsam mit Jochen Schropp hoste, erinnere ich mich an das Gespräch mit Lena Balk. Sie berichtete von ihren Erfahrungen im Arbeitsleben als transsexuelle Frau und von Vorgesetzten, die sinngemäß sagten: „Wir können so jemanden wie Sie nicht unseren Kunden zumuten.“
Mit wem würdest du gerne mal über LGBTQI+ sprechen?
Gute Frage. Ich habe schon viele Gespräche geführt. Mittlerweile schätze und orientiere ich mich vor allem an Taten. Aber um die Frage zu beantworten: Aktuell würde ich mich gerne mit Polens Präsidenten Andrzej Duda unterhalten, seine Aussagen zu LGBTQI+: „Sie versuchen euch zu überzeugen, dass sie Menschen sind. Aber das ist einfach Ideologie“. Seine Duldung von sogenannten LGBTQI+ freie Zonen sind menschenverachtend. Grundsätzlich ist Homophobie aber keine polnische Sache, sondern leider immer noch viel zu weit verbreitet.
Danke für das Gespräch, Felicia!
🏳🌈 Was bedeutet „Pride“ für euch? Welches Gespräch zu LGBTQI+ hat euch besonders geprägt? Kennt ihr einen Menschen, der zu dieser Reihe passen würde? Schreibt uns auf Twitter mit dem Hashtag #PrideTalk! 🏳🌈
Bisher im #Pridetalk:
Sarah Ungar „Ich bin stolz darauf, wer ich bin“
Janina Kugel „Jede Form der Diskriminierung ist inakzeptabel“
Ingo Bertram „Es ist wichtig die eigene Stimme für Vielfalt und Gleichberechtigung einzusetzen“
Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland und Teil des GLEAM & Friends-Boards
Diversität und Inklusion sind für @lenarogl kein Buzzword, sondern ihre Leidenschaft. Als Teil des GLEAM & Friends Board setzt sie sich für Vielfalt und Chancengleicheit ein.