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Brennpunktschule? Gerüstet für die Zukunft dank digitalem Unterricht

Fünfte Stunde. Ein heißer Sommertag. Mathe steht am Stundenplan. In der Neuen Mittelschule am Kinzerplatz im 21. Wiener Gemeindebezirk wären die Schülerinnen und Schüler zu dieser Zeit sicherlich lieber im Schwimmbad oder an der Donau. Auch für ihren Lehrer Michael Fleischhacker ist das eine herausfordernde Situation. Doch zum Glück gibt es digitale Lern- und Lehrwerkzeuge, um den Unterricht besonders spannend zu gestalten. Fleischhacker packt die Microsoft Tablets aus seiner Tasche und die Schülerinnen und Schüler strahlen bis über beide Ohren – wer nun glaubt es wird Computer gespielt irrt. Die Lehrinhalte werden laut Lehrplan vermittelt – nur eben mit zeitgemäßen Tools.

https://www.youtube.com/watch?v=XtYt6X_Q7_8

„Als Lehrer ist es mein Job, meinen Schülerinnen und Schülern den Stoff so zu vermitteln, dass auch wirklich etwas hängen bleibt“, so Michael Fleischhacker. „Aber es gibt Tage, da haben die Kinder auch mal einen Durchhänger. Alles ist dann spannender als der Mathe- oder Physikunterricht.“ Dank dem Einsatz innovativer und vor allem interaktiver Unterrichtsmethoden kann es Lehrerinnen und Lehrern jedoch auch in solchen Situationen gelingen die Kinder zu begeistern. Unsere digitalen Lernwerkzeuge machen den Unterricht an unserer Schule einfach abwechslungsreicher und spannender!“

Digitale Matherätsel sorgen im Unterricht für mehr Spannung und Aufmerksamkeit
Zurück in die Klasse: Die Schülerinnen und Schüler teilen sich jeweils gemeinsam ein Notebook. Der Lehrer Michael Fleischhacker hat eine spezielle Welt in der Minecraft Education Edition gebaut, in der seine Klasse gemeinsam miteinander spielen, bauen und lernen kann. Heute steht Geometrie auf dem Lehrplan: Die Schüler müssen in Minecraft zu einem NPC, einem computergesteuerten Avatar, laufen. Sobald die Schülerinnen und Schüler den Avatar anklicken, erhalten sie Zugriff auf ein, vom Lehrer erstelltes Lernvideo, dass der Klasse einen Überblick über die unterschiedlichen Dreiecksarten verschafft. Der Avatar gibt ihnen gleichzeitig auch eine Aufgabe: „Zeichne ein rechtwinkliges Dreieck und messe den Winkelwert in Alpha. Mit diesem Winkelwert kannst du das Türschloss öffnen.“ Die Schüler wechseln in die analoge Welt und nehmen ihre Geodreiecke zur Hand und skizzieren mit ihren Bleistiften auf ihren Blöcken die passenden Formen und Winkel. Wer das Rätsel erfolgreich gelöst hat, darf wieder in die digitale Welt eintauchen und den passenden Winkelwert (45 Grad) am virtuellen Zahlenschloss eingeben. Bei der richtigen Antwort springt das Schloss auf und die nächste Aufgabe wartet bereits. „Mir ist es wichtig, möglichst häufig zwischen Tablet und Papier zu wechseln. So bleibt es für die Kinder wirklich abwechslungsreich“, sagt Michael Fleischhacker.

Mystery Skype: Gemeinsam andere Sprachen und Kulturen kennenlernen
Was in Physik und Mathematik gut funktioniert lässt sich natürlich auch auf andere Schulfächer übertragen: Mit Skype bietet Microsoft ein weiteres Programm, mit dem die Schülerinnen und Schüler gelernte Inhalte praktisch und interaktiv anwenden können. Im Rahmen des Englischunterrichts versammelt sich die Klasse voller Vorfreude vor dem Lehrerpult und meldet sich am Laptop gemeinsam für einen Mystery Skype Call an. Im Rahmen der Mystery Skype Session, tauschen sich die Schülerinnen und Schüler mit einer anderen Klasse auf dem Globus aus. Der Clou an der Sache: Beide Klassen wissen nicht, wo sich die jeweils andere Klasse wirklich befindet. Mittels gezielter Fragen, gilt es dies also herauszufinden.

Der Bildschirm wird aktiviert und man sieht eine andere Klasse gespannt vor dem Bildschirm sitzen. Die Schülerinnen und Schüler im 21. Bezirk beginnen zu fragen: „Are you in Europe?“ „Yes?” „Is your school in an English speaking country?” “No!” Das Fragerecht wechselt: „Are you in a German speaking country?” “Yes!” “Are you in Germany” “No”. Wieder wechselt das Fragerecht und die Wiener Schülerinnen und Schüler erraten den Standort ihrer Mystery Skype Partner – sie sitzen heute rein zufällig ebenfalls in Wien! Jubel bricht aus und die Klasse 4a der NMS Kinzerplatz klatscht sich gegenseitig ab.

„Das eine ist es, Dinge in der Theorie zu lernen. Etwas völlig anderes ist es jedoch, das Gelernte auch wirklich praktisch anzuwenden. Wir sehen hier eine völlig neue Motivation bei den Kindern, wenn sie mit ihren Englischkenntnissen zum gemeinsamen Erfolg beitragen können“, so Werner Schuster, Direktor der NMS Kinzerplatz. 

„Viele Eltern und Lehrer fragen sich ob Computerspiele überhaupt in die Schule gehören“, meint Fleischhacker. „Es kommt jedoch drauf an wie man sie einsetzt. Die digitalen Tools wie Smartphones, Tablets und Notebooks, gehören heutzutage zur Lebensrealität der Kinder. Sie aus dem Unterricht streng zu verbannen – wäre das falsche Signal. Die Kinder müssen lernen mit diesen Tools zu lernen.“

Digitalisierung für mehr Chancengleichheit an Brennpunktschulen
„Wir sind eine sogenannte Brennpunktschule. Das heißt, viele Schülerinnen und Schüler kommen aus sozial oder wirtschaftlich schwachen Familien und haben somit schlechtere Startvoraussetzungen als Kinder an anderen Schulen“, sagt Direktor Werner Schuster. Umso mehr ist man bemüht den Kindern alles für eine erfolgreiche Zukunft mit auf den Weg zu geben.

„Medienkompetenz ist unheimlich wichtig, um für die vielfältigen Jobs von Morgen gerüstet zu sein,“ bestätigt Stadtschulrats Präsident Heinrich Himmer. „Guter Unterricht ermöglicht jedem Kind, egal mit welchen Vorkenntnissen, sich ideal weiterzuentwickeln und echte Lernerfolge zu erzielen. Der Einsatz von Computern und anderen digitalen Lehr- und Lernwerkzeugen hat den Unterricht in dieser Hinsicht absolut revolutioniert.“

Weiterführende Infos und Details zu den Einsatzmöglichkeiten von Minecraft Education im Unterricht finden Sie unter: https://education.microsoft.com/meeinschule