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„Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen steht im Mittelpunkt“

8:00. Die Glocke klingelt und die Jugendlichen, die eben noch für ordentliches Gewusel im Treppenhaus gesorgt haben, verschwinden in den Klassenzimmern. Man würde meinen, der Schulalltag hätte sich seit der eigenen Schulzeit nicht dramatisch verändert. In manchen Fällen hat er das doch.

Kurt Söser ist Sport- und Mathematiklehrer an der HAK in Steyr. Er liebt seinen Job und seine Fächer – das spürt man sofort, wenn man mit ihm spricht. Gleichzeitig weiß er aber auch, wie viel gerade Mathematik manchen Schülern abverlangt: „Ich habe leider ein Fach, in dem sich wenig ändert. Mathe bleibt Mathe – und die Gesetze sind hier seit Jahrhunderten gleich.“

https://www.youtube.com/watch?v=1YLH-AuFgRA

Mathe bleibt Mathe. Aber Kurt Söser hat sich daran gemacht, die Arbeitsweise in der Schule zu verändern: „Wenn wir über die neue Welt der Arbeit sprechen, dann sprechen wir hier immer über Büros und Wirtschaftsbetriebe. Aber gerade in der Schule steht die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen doch im Mittelpunkt. Digitale Mittel unterstützen mich hier, viel produktiver zu arbeiten.“

Zusammenarbeiten geht anders, auch in der Schule
Während viele andere Lehrkräfte nach wie vor mit tonnenschweren Büchern und Heftstapeln zwischen Wohnung und Schule verkehren, hat sich die Schulwelt für Kurt Söser wesentlich weitergedreht. Mit nicht mehr ausgestattet als einem Surface Pro und einem Smartphone, reist Kurt Söser leicht bepackt mit dem Fahrrad oder den Öffis in Steyr zur Schule an. Alles was er braucht, liegt in der Office 365 Cloud.

Auch seine Schüler sind mit Windows Tablets ausgestattet. Der Unterricht funktioniert weitestgehend papierfrei. Und dank WLAN und einem mobilen, leichten Gerät steht Kurt Söser nicht mehr vorne, sondern mitten unter den Schülerinnen und Schülern in der Klasse. Mit seinem digitalen Stift, dem Surface Pen, kann er direkt auf dem Surface Pro zeichnen und das rechtwinkelige Dreieck und die dazugehörigen Winkelfunktionen werden an die Wand projiziert.

Über OneNote kann Kurt Söser auch direkt die Arbeitsblätter der einzelnen Schülerinnen und Schüler aufrufen und Feedback geben. Das ist gerade für die Hausübung besonders praktisch: „Alles ist gesammelt an einem Ort, nichts geht mehr verloren. Und der Hund kann auch die Hausübung nicht mehr fressen“, schmunzelt der Mathematiklehrer.

Sich freimachen für das, was wichtig ist
„Ich bin jetzt viel näher an den Schülerinnen und Schülern und wir tauschen uns direkter aus. Wir stehen mehr im Dialog. Frei von einer Tafel zu sein und durch neue digitale Elemente flexibler in der Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern zu werden, bringt eine neue Qualität in den Unterricht. Das ist kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Baustein, um Schule besser zu machen.“

Mittlerweile steigen auch immer mehr Kolleginnen und Kollegen auf den neuen Arbeitsstil um: „Anfänglich ist es doch auch in jedem Büro so, dass Veränderungen erst mal mit Skepsis aufgenommen werden. Aber man muss dann einfach vorangehen und mal vormachen, und wenn das gut funktioniert, dann folgen einem auch Leute nach. Ich versuche auch bei Vorträgen auf der Pädagogischen Hochschule junge Kolleginnen und Kollegen, aber auch erfahrene, zu motivieren, mit den Schülerinnen und Schülern so zusammenzuarbeiten, wie es technisch heute schon möglich ist.“

Die vielen Vorträge neben der Lehrtätigkeit fordern auch einiges an Zeit. Der leidenschaftliche Gitarrenspieler und Vater weiß aber genau, was wichtig ist: „Ich liebe meinen Job, und sehe ihn weniger als Beruf, mehr als Berufung. Gleichzeitig ist es mir wichtig, in den Dingen produktiv zu bleiben, damit Hobbys und Familie den Raum und die Zeit haben, die sie verdienen. Und da unterstützen mich neue Möglichkeiten durch die Cloud und Office 365 schon enorm. Andernfalls könnte ich nie so viel nebenher schaffen.“