Frische Ware dank intelligenter Lieferkette: SPAR fördert Nachhaltigkeit und minimiert Lebensmittelverschwendung im Handel mittels KI in der Microsoft Azure Cloud
Heute zu wissen, was die Kund*innen morgen einkaufen werden – das ist das Traumszenario eines jeden Handelsunternehmens. So kann Ware sinnvoll bestellt und die Lieferkette entsprechend effizient gestaltet werden. Genau das weiß der Marktführer im Lebensmittelhandel SPAR umzusetzen und beschreitet dafür neue Wege, um die Bedürfnisse seiner Kund*innen bestens zu erfüllen. Die Vorteile sind vielfältig – nicht nur für das Unternehmen, die Lieferant*innen, die Kund*innen und die Mitarbeiter*innen – sondern auch und vor allem für die Umwelt.
Es ist für beide Seiten eine Gratwanderung: Kund*innen erwarten, dass alles im Laden verfügbar ist, was sie sich wünschen. Andererseits versucht der Lebensmittelhandel, nicht zu viel Ware auf Lager zu haben, um den Verderb zu verhindern. Dass man hier ansetzen kann, und dies auch in der Verantwortung des Handels liegt, hat der in Mitteleuropa tätige Handelskonzern SPAR längst erkannt. Gemeinsam mit SPAR ICS, der IT-Gesellschaft der SPAR Österreich Gruppe, vertraut das österreichische Familienunternehmen mit Hauptzentrale in Salzburg auf Azure, die intelligente Cloud-Technologie von Microsoft.
Demand Forecasting: Nachfrage und Warenbedarf vorhersagen
Die Vision einer intelligenten Lieferkette bringt die Prozessoptimierung auf ein neues Niveau. Das ist dank präziser Einschätzungen mit Hilfe von Daten und künstlicher Intelligenz keine reine Theorie mehr.
Auf Basis von Microsoft Azure entwickelte die IT-Unit von SPAR mit dem Microsoft Partner paiqo eine kundenorientierte Lösung, um treffgenaue Bedarfsprognosen für alle Supermarktfilialen zu ermöglichen. Mittels KI werden Daten über Verkaufsmengen, Wetterbedingungen, Sonderangebote, Marketingaktionen, Saisonalität und andere Faktoren analysiert und verarbeitet, wodurch eine präzise Vorhersage der optimalen Menge an Obst und Gemüse pro Filiale möglich wurde.
Das Endergebnis ist eine Genauigkeit der Vorhersage von über 90 Prozent. Kund*innen finden in der Filiale auch am Nachmittag das, wonach sie suchen und für SPAR verbessern sich die Planbarkeit und auch der Umsatz. All das führt dazu, dass am Ende des Tages weniger verderbliche Ware entsorgt werden muss und die Lebensmittelverschwendung auf ein Minimum reduziert wird.
“Die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie auch der Klimawandel, können heute nicht ohne Technologie adressiert werden – deren Überwindung wird mit den richtigen digitalen Lösungen erst möglich. Mit diesem Projekt nutzen wir die Potenziale der Technologie und KI, um die Bedürfnisse unserer Kund*innen zu erfüllen und Ressourcen zu sparen – das kommt auch unseren Mitarbeiter*innen und der Umwelt zugute“, so Stefan Edelmayer, Head of Data & Analytics bei SPAR ICS über das Projekt.
„Es freut uns sehr, dass wir als strategischer Kooperationspartner das SPAR ICS Team beim Aufbau der Daten und KI-Plattform unterstützen dürfen. Es warten noch viele innovative und spannende Themenstellungen, die ein neues Einkaufserlebnis schaffen und weitere Prozesse optimieren werden“ zeigt sich Markus Nemeth, Geschäftsführer bei paiqo , sehr zufrieden mit der Umsetzung und betont „Einen besonderen Stellenwert wird hier das Thema Nachhaltigkeit bekommen. Wir sind stolz darauf, im Rahmen der Demand Forecast Lösung gemeinsam mit dem Team der SPAR ICS bereits spürbare positive Veränderungen herbeigeführt zu haben und haben uns zum Ziel gesetzt, auch in Zukunft auf einen langfristig orientierten und verantwortungsvollen Einsatz aller Ressourcen zu achten.“
Von Best Practice zum Plattformwechsel
Die Vorhersagen sind eine wertvolle Unterstützung für jene Mitarbeiter*innen, die am Beschaffungsprozess beteiligt sind. KI ersetzt dabei nicht die bisherigen Prozesse, sondern ergänzt das Team als wertvolles Mitglied. Die Optimierung der Belieferung von mehr als 1.500 Filialen hat somit positive Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette, dazu zählen auch die Einkaufs- und Logistik-Prozesse.
„Der Mehrwert der intelligenten Lieferkette für den Handel ist immens: Es liegt auf der Hand, dass die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Aber wir konnten auch daraus lernen: Wenn auf einmal die Cloud und KI ins Spiel kommen, dann wird einem erst klar, was in der Prozessoptimierung noch alles möglich ist!“, so Edelmayer über das Projekt.
Aufgrund der großen Datenmengen und dem variablen Bedarf an Rechenleistung fiel die Wahl auf die Microsoft Cloud, um mit den in Microsoft Azure enthaltenen Werkzeugen eine Umgebung zu schaffen, in der mit Advanced Analytics eine intelligente Lieferkette überhaupt erst möglich wird. Die Lösungen von Microsoft bieten die notwendigen Voraussetzungen, um mit der Datenmenge sowohl horizontal als auch je nach Workload zu skalieren. Gerade im Bereich von künstlicher Intelligenz (KI) benötigt man hin und wieder enorme Rechenleistung, aber oft nur für begrenzte Zeit. Diese Anforderung lässt sich speziell über eine hochskalierbare Cloud kosteneffizient abdecken. Dieselbe Flexibilität findet man auch in der Auswahl und im Einsatz von Software: Microsoft selbst deckt durch innovative und robuste Services, wie etwa Azure Synapse Analytics, Azure Databricks, Azure Purview und Power BI, einen großen Teil ab, ist aber auch offen und erweiterbar durch Drittanbieter und Open Source Lösungen. Damit können die Anforderungen von User*innen mit den unterschiedlichsten Expertisen bedient werden, um strategische Prozesse zu vereinfachen, aber auch Innovation ohne Einschränkung zu nützen.
Aufbauend auf den guten Erfahrungen mit der Flexibilität der Microsoft Plattform für die Demand Forecast Lösung stellte sich für SPAR in weiterer Folge die Frage, ob nicht alle Daten zukünftig auf dieser Plattform laufen sollten: Nicht nur Verkaufsdaten in Echtzeit aus den Filialen, Onlineshops oder dem Internet der Dinge, sondern auch das Business Warehouse. Eine Vereinheitlichung aller Daten auf einer offenen und erweiterbaren Plattform hat den entscheidenden Vorteil, dass Daten und Algorithmen integriert zusammenspielen, Synergien entstehen und somit die große Anzahl der geplanten Innovationsprojekte rascher umgesetzt werden kann. Für die Endnutzer*innen bedeutet das schnellere Verfügbarkeit und Nutzung der Daten und letztlich mehr datenbasierte Entscheidungen in allen Bereichen. Damit gelingt SPAR nicht nur technologisch ein Ausbruch aus der alten Welt, sondern auch eine wesentliche Kostenersparnis von 60 Prozent pro Jahr gegenüber der vorherigen Lösung.
Vor diesem Hintergrund hat die SPAR Konzerngruppe für Central Eastern Europe entschieden, dass die bestehende Lösung nun in sämtlichen Unternehmensbereichen von Microsoft Azure Synapse Analytics abgelöst werden soll. Aktuell wird das konzernübergreifende Reporting für Führungskräfte und Filialleitungen nicht nur in Österreich, sondern auch in Italien, Slowenien, Kroatien und Ungarn ausgerollt. Damit migriert Spar eine der größten traditionellen Business Warehouse Installationen Europas von mehr als 100 Terabyte in die Microsoft Cloud, um die Innovationspipeline der nächsten Jahre auf eine solide Basis zu stellen.
Der Anspruch: Den Handel der Zukunft mitgestalten
Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gemacht, die Zukunft des Handels mit Innovationen mitzugestalten. Die Projektspanne erstreckt sich von der Entwicklung der Snack Away-App, mit der Kund*innen ihre Jause vorab bestellen und in der Mittagspause ohne Wartezeiten abholen können, bis hin zur Digitalisierung der SPAR-Märkte.
So können Kund*innen bereits heute dank modernster Technologie mit einem guten Gefühl einkaufen gehen. Indem frische Zutaten ohne unnötige Lagerzeiten im Regal ihren Weg auf den Frühstückstisch und in den Kochtopf finden, wird weniger entsorgt: sowohl im Handel als auch bei den Kund*innen zuhause. Von einer effizienten Lieferkette profitieren alle – auch und vor allem die Umwelt.