Zukunft gestalten mit: Uve Samuels, Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

In unserer neuen Reihe „Zukunft gestalten mit“ stellen wir euch interessante Persönlichkeiten vor, die an Zukunftstechnologien und -visionen arbeiten. Damit unsere Zukunft innovativ und digital bleibt, muss Wissen zwischen der Wirtschaft und der Wissenschaft ausgetauscht werden. Dafür benötigt es Menschen wie Uve Samuels, CEO und Gründer des EXPONENTIAL INNOVATION INSTITUTE, die Brücken bauen.

Quelle: Privat

Uve Samuels bezeichnet sich selbst als „Experte für die Entwicklung digitaler Zukunftskonzepte und disruptiver Geschäftsmodelle“, die Unternehmen nachhaltig und gründlich verändern. Als Keynote Speaker, Coach und Berater sowie als Autor des Buches „Exponentielle Innovation“ legt er die Grundlagen für die Entwicklung von technologiebasierten Produkten und Dienstleistungen. Zudem ist er Gründer des EXPONENTIAL INNOVATION INSTITUTE und des SQUARE Innovation HUBs, die Organisationen bei der Entwicklung neuer Ideen unterstützen.

„Ich möchte mit eigenen skalierbaren Lösungen den Rückstand aufholen, den wir in Deutschland und Europa gegenüber USA und China haben“, sagt er. „Dafür müssen wir bereit sein, Wissenschaft und Wirtschaft neu, disruptiv zu denken, vorhandene Silos verlassen und traditionelle Denkblockaden überwinden.“ Für diese ehrgeizigen Ziele hat er ein Set eigener Methoden entwickelt, die „exponentielle Innovation“ ermöglichen sollen.

Weg von linearen Zukunftsmodellen hin zu exponentiellen

„Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir Modelle für die Zukunft linear entwickeln. Die neuen Geschäftsmodelle und Plattformen der Digitalisierung arbeiten exponentiell und entwickeln damit eine ungemein disruptive Durchschlagskraft, die unsere Lebensbedingungen fundamental verändert.“ Damit meint Uve, dass bereits heute Unternehmen, die auf exponentielle digitale Geschäftsmodelle setzen, die Konkurrenz rasant überholen. Wir spüren das beispielsweise gerade in der Elektromobilität, aber auch in vielen weiteren Industrien.

Die Fehlertoleranz in der Entwicklung neuer Ideen ist dabei sehr hoch, allerdings auch die Bereitschaft, daraus zu lernen. Aus der Reaktion des Marktes zu Lernen und dieses Wissen wieder zurückfließen zu lassen, ist ein zentraler Bestandteil dieser neuen Geschäftsmodelle. Uve bezeichnet exponentielle Innovationen als „Entdeckerphase“, bei der neue Märkte erschlossen und Durchbrüche geschaffen werden müssen.

Wie genau, beschreibt er in seinem Buch „Exponentielle Innovation“: „Dazu gehört es, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, damit sie einen Beitrag zur Innovationskraft in Europa und Deutschland leisten“. Für Uve Samuels werden exponentielle Geschäftsmodelle „zum Auslöser einer neuen Zeitrechnung in der Digitalisierung: Sie entstehen durch das Zusammenspiel agiler Methoden und modernster Technologien, aber nur dann, wenn sich interdisziplinäre Wissenschaft und eine branchenintegrierte Wirtschaft zusammentun.“

Zukunft lässt sich am besten gemeinsam entwickeln

Einen ersten Ort für dieses Zusammenrücken gibt es auch schon, den SQUARE Innovation Hub. Dort präsentiert Uve Samuels bereits konkrete Beispiele für ein zukunftsfähiges Europa im digitalen Zeitalter. „Gemeinsam mit Unternehmen entwickeln wir im Rahmen von Workshops Prototypen für neue Geschäftsmodelle“, sagt er dazu.

SQUARE ist ein Spin-Off der HSBA Hamburg School of Business Administration und wurde im Frühjahr 2019 gegründet, um die Unternehmen der Hamburger Wirtschaft bei der digitalen Transformation zu unterstützen. In der Zwischenzeit hat sich SQUARE für alle Unternehmen und die Zusammenarbeit mit allen Hochschulen geöffnet.

Gemeinsam Microsoft wurde in Hamburg ein neues Technologiezentrum geschaffen, der SQUARE Tech-Playground. „Die Technologie von Microsoft hilft für die Inspiration der Unternehmen und die schnelle Umsetzung von Ideen.“ Auf dem Technologie-Spielplatz werden Studierenden und Partnerunternehmen relevante Skills zu disruptiven Schlüsseltechnologien wie Blockchain, künstliche Intelligenz oder 3D-Druck vermittelt.

Im Januar des kommenden Jahres wird eine zweite Location folgen. Dann startet der umtriebige Vordenker das EXPONENTIAL INNOVATION INSTITUTE, das seinen Sitz ebenfalls in Hamburg haben wird. „Damit unterstützen wir Unternehmen, Start-Ups, Hochschulen und Institutionen bei der Entwicklung und Transformation von Organisationen und Geschäftsmodellen für die Welt und die Märkte von morgen.“ Mit insgesamt 150 Unternehmen hat Uve die Regeln für exponentielles Wachstum in Europa erforscht.

Quelle: Privat

Mit Bildungsauftrag dabei

Eins der Themenfelder, die Uve Samuels umtreiben, ist die Bildung. „Wir fragen uns, wie wir Bildung so weiterentwickeln können, dass Unternehmen und Studierende gleichermaßen einen Zugang und ein Verständnis für die Schlüsseltechnologien bekommen, die sie dafür benötigen: künstliche Intelligenz, vernetzte Industrie mit IoT, erweiterte Realitäten mit VR und AR, Blockchain, Cloud Computing, Robotik. Und wir müssen ihnen vermitteln, wie sie diese Technologien für die Entwicklung eigener Produkte nutzen können.“

Sein Wissen um die Exponentielle Innovation gibt Uve unter anderem auf Konferenzen, wie der Microsoft Envision Education sowie Vorträgen in Unternehmen und für Studierende weiter.

Gemeinsam für eine bessere Welt

Wie genau lässt sich ein positiver Wandel in Unternehmen und Hochschulen anstoßen? „Wir gehen“, sagt der hanseatische Vordenker, „mit fünf Prinzipien an die Gestaltung dieses Wandels heran: Purpose bedeutet für uns das Prinzip, mit unserer Arbeit einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten. Über aktives Entrepreneurship arbeiten wir gezielt daran mit, neue Märkte zu entwickeln. Dabei kooperieren wir unter dem Dach von Open Innovation mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, setzen dafür auf agile Methoden und disruptive Technologien wie KI, Blockchain oder Cloud Computing.“

Eine Voraussetzung dafür, dass der Wandel gelingt: Menschen sollten bereit dazu sein, bestehende Denkmuster zu hinterfragen. „Re-wire your brain ist meine Devise.“, bringt es Uve Samuels auf den Punkt. Dafür brauche es vor allem Neugierde und Mut. „Die Zukunft gestalten wir dann in ganz vielen kleinen Schritten“.


Ein Beitrag von Pina Meisel
Communications Manager Digital Qualification & Innovation

Pina Meisel als Portrait-Bild

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