Anfang Mai findet in Berlin wieder die republica, Europas größte Digitalkonferenz statt und wir freuen uns dort unter dem Hashtag #Schichtwechsel zeigen zu dürfen, wie digitale Technologien unser Leben verändern. Aber auch auf persönlicher Ebene gibt es #Schichtwechsel – einige inspirierende Beispiele möchten wir in dieser Blog-Serie porträtieren – dieses Mal: Franziska Ferber.
Ein Lebenslauf, der mich besonders beeindruckt, ist der von Franziska Ferber. Nach Jahren als Unternehmensberaterin, hängt sie vor drei Jahren ihren gut bezahlten und sicheren Consulting-Job an den Nagel, um ihrer Passion nachzugehen und macht sich als Kinderwunsch-Coach selbstständig. Seitdem hilft sie nicht nur täglich Paaren aus der Lebenskrise, sondern spricht auch beeindruckend offen in den Medien über das vermeintliche Tabuthema. Wie es zu ihrem ungewöhnlichen Jobwechsel kam, erzählt Franziska deshalb am besten selbst:
Was ist deine persönliche #Schichtwechsel-Story?
Ich habe den Job in der Unternehmensberatung geliebt: Viel unterwegs, tolle Kollegen und Kunden (ja, tatsächlich)… ich gebe es zu, am Montag Morgen in den sogenannten „Beraterbomber“ zu steigen, war schon auch prickelnd. Als ich meinen Mann kennenlernte, haben wir sehr schnell geheiratet. Uns war klar: Jetzt gründen wir eine Familie. Und dann kam alles anders: Wir haben trotz jahrelanger Kinderwunschbehandlungen – parallel zum Beraterjob eine ziemliche Herausforderung, von der ja auch niemand etwas mitbekommen sollte – unser Wunschkind nicht bekommen. Ich wurde immer trauriger und kämpfte mit den „Oberflächlichkeiten“ des Lebens während sich mir existentielle Fragen nach Sinn und Aufgabe im Leben stellten. Ich suchte Hilfe und fand keine, die zu mir passte.
Nach dem langen Weg des Abschiednehmens, während dem ich auch eine mehrjährige Coaching-Ausbildung machte, habe ich beschlossen, dass ich jetzt genau das psychische Unterstützungsangebot schaffe, das ich mir damals gewünscht habe. Und so war mein persönlicher #Schichtwechsel der Wechsel von der Beratung hin zur Selbstständigkeit als Kinderwunsch Coach.
Ich verbinde viele meiner früheren Berateransätze mit Coachingmethoden. Insgesamt habe ich bestimmt einen sehr eigenen Coaching-Ansatz – aber einen, der vielen Frauen – vor Allem denjenigen, die wie ich sehr pragmatisch und lösungsorientiert sind – gut tut. Für viele Frauen ist es genau richtig, denn ich spreche mit ihnen in einer ‚Sprache’, die sie kennen und mögen. Sie fühlen sich dadurch weniger ‚irre’ und ‚krank’ und wir können Ressourcen aktivieren, die sie aus unbelasteten Situationen kennen. Heute lasse ich aus meinem eigenen Leid Gutes erwachsen. Ich weiss, wie sich die Sehnsucht nach einem Kind anfühlt, weil ich es selbst erlebt habe. Und deshalb weiss ich auch, was in einer so schwierigen Lebensphase helfen kann. Mein #Schichtwechsel macht mich glücklich!
Was war aus deiner Sicht der bedeutendste #Schichtwechsel der letzten 10 Jahre?
Du kannst ja schmunzeln, aber: Die gesamte Digitalisierung! Was früher als „dieses Internetz“ einigen Wenigen zur Verfügung stand, ist in der absoluten Breite der Gesellschaft angekommen. Oftmals sagen wir, wir wären noch ein digitales Entwicklungsland. Ich weiss darum. Aber ich sage auch: Lasst uns mal das würdigen, was wir schon erreicht haben! Heute kann ich mit meinen begleiteten Coaching Kursen online Unterstützung anbieten – weltweit. Gerade bei Tabuthemen ist die digitale Kommunikation auf allen Kanälen ein Segen – weil sich niemand ‚outen’ muss und trotzdem Hilfe bekommen kann. Und da geht noch so viel mehr. Darauf freue ich mich!
Auf welchen #Schichtwechsel in der Zukunft bist du besonders gespannt?
Die Mixed Reality! Was für eine wunderbare Sache.
Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der einen #Schichtwechsel vor sich hat?
Erfolg bedeutet das zu bekommen, was man sich wünscht. Glück bedeutet, das zu schätzen, was man hat. Frage Dich, ob Du wirklich das möchtest, was Du denkst – oder ob Du nicht ‚einfach nur’ glücklich sein möchtest. Und wenn Du weißt, was Dich glücklich macht, dann frage Dich, was der erste Schritt in diese Richtung ist. Und dann geh’ mutig los! Wer in Bewegung kommt, wird in aller Regel dafür belohnt.
Was ist deine persönliche „Love out Loud“-Botschaft?
„Frage nicht, was die Welt für Dich tun kann – sondern frage Dich, was Du für die Welt tun kannst.“ Wie kannst Du Dich einbringen – wo kannst Du mit Deinen Fähigkeiten einen Unterschied machen? Change does not start with a maybe!
Dass Familienplanung mehr denn je ein Thema ist, zeigt auch der kürzliche Erfolg des IoT-Startups trackle. Auf der republica sprechen wir mit den Gründern darüber, warum auch Verhütung einen #Schichtwechsel braucht.
Weitere Schichtwechsel-Stories:
- Magdalena Rogl – von der Kinderpflegerin zum Head of Digital Channels
- Sascha Pallenberg – vom Techblogger zum Head of Digital Content
- Torsten Schiefen – vom Security-Mann zum Kommunikationsmanager
- Tanja Cappell – von der Produktmanagerin zur Lettering Influencerin
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Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland