Anfang Mai findet in Berlin wieder die republica, Europas größte Digitalkonferenz statt und wir freuen uns dort unter dem Hashtag #Schichtwechsel zeigen zu dürfen, wie digitale Technologien unser Leben verändern. Aber auch auf persönlicher Ebene gibt es #Schichtwechsel – einige inspirierende Beispiele möchten wir in dieser Blog-Serie porträtieren – dieses Mal: Tanja Cappell.
Was Tanja in den letzten Jahren beruflich erreicht hat, schaffen andere in einem ganzen Leben nicht: Innerhalb von kürzester Zeit wurde sie zu einer der einflussreichsten – aber vor allem sympathischsten – deutschen Lettering Artists. Wer die zauberhafte Frau Hölle (wie sie sich selbst nennt) einmal kennengelernt hat, weiß sofort warum: Ihre positive Ausstrahlung ist ansteckend und sobald sie den Stift in die Hand nimmt entsteht ein Kunstwerk.
Wie Tanja zu Frau Hölle wurde und was das mit der re:publica zu tun hat, erzählt sie uns selbst:
Was ist deine persönliche #Schichtwechsel-Story?
Ich war schon als Kind sehr kreativ und habe immer gerne schöne Dinge mit meinen eigenen Händen erstellt. Gleichzeitig gehöre ich aber auch zur Generation Digital Native und habe jede digitale Neuentwicklung mit Begeisterung miterlebt.
Nach meinem Studienabschluss als Dipl.-Ing. fasste ich daher auch in der Internetbranche Fuß und begann meine Karriere als Webdesigner. Über verschiedene Stationen bin ich von dieser ausführenden Tätigkeit bis hin zum eher konzeptionellen Berufsbild des Produktmanagers Digital gewachsen und habe dabei jeden digitalen Trend verfolgt und selbst aufgegriffen.
2010 brachte mich die re:publica wieder zurück zu Stift und Papier, als ich zum ersten Mal von Sketchnotes infiziert wurde. Ich war begeistert von der Einfachheit aber Überzeugungskraft der Bildsprache und begann mich autodidaktisch damit zu befassen. Vier Jahre später gab ich nebenberuflich meine ersten Workshops zu dem Thema und machte den Trend gemeinsam mit einer Hand voll anderer Sketchnoter in Deutschland bekannt. 2015 entdeckte ich dann ein neues Phänomen auf Instagram: Hand Lettering! Auch hier brachte ich mir selbst die Basics bei und erstellte bald aufgrund vieler Nachfragen eigene, deutsche Tutorials dafür.
Das Interesse an „Schriftkunst“ als Hobby ist seither enorm gestiegen und 2016 habe ich mich als Visual Coach und Lettering Artist selbstständig gemacht. Was ich vorher nie geglaubt hätte ist nun tatsächlich Wirklichkeit und ich gehe Tag für Tag meiner Leidenschaft im Frau Hölle Studio nach. Dort bin ich nun die Produktmanagerin meiner eigenen Produkte – und das ist ein wahnsinnig aufregendes Abenteuer!
Foto: Lisa Hantke
Was war aus deiner Sicht der bedeutendste #Schichtwechsel der letzten 10 Jahre?
Ganz klar die Art, wie Werbung funktioniert. Damals kannte man Influencer noch nicht (bzw. nannte sie „Promis“), Blogs führten ein Nischendasein und Werbung musste bei traditionellen Offline-/Online-Werbepartnern gebucht werden. Social Media hat Werbung revolutioniert und um ein Vielfaches persönlicher, authentischer und zielgerichteter gemacht. Ich bin mir fast sicher, dass klassische Display-Anzeigen durch Influencer Marketing irgendwann ausgehebelt werden.
Auf welchen #Schichtwechsel in der Zukunft bist du besonders gespannt?
Ich beobachte seit meinem letzten Job als Produktmanager in der Verlagsbranche gespannt die Digitalisierung der Printmedien. Ich selbst ziehe meine Inspiration fast vollständig aus den sozialen Medien und frage mich, wie lange sich der Zeitschriftenmarkt angesichts immer neuer Formate noch halten können wird. Oder ob die Nostalgie Print am Ende am Leben erhält?
Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der einen #Schichtwechsel vor sich hat?
Höre auf deine innere Stimme und suche deine „Mission“ im Leben. Setze dir die Verfolgung dieser Mission zum Ziel und arbeite mit Selbstvertrauen und Zuversicht darauf hin. Veränderungen im Leben bergen immer ein gewisses Risiko in sich, aber auch die Chance über sich selbst hinaus zu wachsen.
Was ist deine persönliche „Love out Loud“-Botschaft?
„Owning our story and loving ourselves through that process is the bravest thing that we’ll ever do.“ (Brené Brown)
Auch dieses Jahr zeichnet Tanja wieder auf der re:publica – aber nicht mehr im Publikum, sondern im Workshop und bei uns am Stand. Kommt gerne vorbei und mit etwas Glück lettert Frau Hölle für euch 🙂
Weitere Schichtwechsel-Stories:
- Magdalena Rogl – von der Kinderpflegerin zum Head of Digital Channels
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Ein Beitrag von Magdalena Rogl
Head of Digital Channels Microsoft Deutschland
Influencer Relations ist für @lenarogl kein Buzzword, sondern ihre Leidenschaft.
Die richtigen Menschen miteinander zu verbinden und Kontakte zu knüpfen, hält sie privat wie beruflich für eine große Bereicherung – vor allem, weil es dabei immer spannende Geschichten zu erfahren gibt.