Cybersicherheit im Fokus: Menschen in Deutschland wünschen sich mehr Schutz vom Staat

Die Sicherheit der Infrastrukturen in Deutschland ist in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Dazu haben in den zurückliegenden Wochen Fälle wie die mutmaßlichen Sabotageakte an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee und an Kommunikationskabeln der Deutschen Bahn beigetragen. Ein besonders wichtiger Aspekt in der Debatte ist die IT-Sicherheit. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben Microsofts Sicherheitsexpert*innen eine nochmalige Verschärfung der ohnehin angespannten IT-Sicherheitslage beobachtet – auch im Westen. Gleichzeitig wächst neben Risiken für IT-Infrastrukturen auch die Gefahr durch Desinformation, die auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt zielt.  

Microsoft hat sich im Rahmen des #Fortschrittsdialogs das Ziel gesetzt, relevante Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Austausch zu bedeutenden Zukunftsthemen zu bringen – um damit den Boden für den Fortschritt zu bereiten. Cybersicherheit hatten wir in einer repräsentativen Umfrage mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey bereits zum Jahreswechsel als zentrales Handlungsfeld identifiziert. Deswegen wollten wir nun anlässlich der EXPLAINED Cybersecurity genauer wissen: Wie schätzen die Menschen in Deutschland die jüngsten Entwicklungen im Bereich Cybersicherheit ein? Die Ergebnisse zeigen ein klares Ergebnis: Eine sehr große Mehrheit macht sich Sorgen wegen der Entwicklungen – und die meisten Menschen wünschen sich vor allem mehr Schutz vom Staat. 

Bedingt abwehrbereit: 85 von 100 Befragten sehen Deutschland schlecht gewappnet.

Kaum jemand findet, dass der deutsche Regierungsapparat aktuell ausreichend auf Cyberangriffe vorbereitet ist. 84,9 Prozent der Befragten antworten auf die entsprechende Frage mit „eher nein“ oder „nein, auf gar keinen Fall“.  

Demokratie im Visier: Drei von vier Befragten sorgen sich wegen Desinformation.

Auf die Frage, wie groß die Gefahr von Desinformationskampagnen (gezielte Verbreitung von Falschinformationen) für die deutsche Demokratie ist, antworten 76,1 Prozent mit „sehr groß“ oder „eher groß“. 

Mehr Schutz gewünscht: Die Hälfte ist für stärkere Sicherheitsbehörden.

Die Menschen haben klare Vorstellungen, wo sie sich im Bereich Cybersicherheit am schnellsten Verbesserungen wünschen. Mit 49,5 Prozent hat eine „Stärkung der Sicherheitsbehörden (z.B. BSI)“ höchste Priorität. Vier von zehn Befragten möchten Technologie-Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen (38,3 Prozent). Weitere Maßnahmen mit hohen Zustimmungswerten sind eine Stärkung der Souveränität über die eigenen Daten, Experten-Einbeziehung der Regierung und eine bessere Kompetenzvermittlung in der Bildung.  

Mehrheit befürwortet Hackbacks – aber ist Angriff wirklich die beste Verteidigung?

Bei der Stärkung der Sicherheitsbehörden wünscht sich eine große Mehrheit auch eine Ausweitung ihrer Befugnisse. 76,8 Prozent der Befragten sagen „ja, auf jeden Fall“ oder „eher ja“, dass deutsche staatliche Institutionen befugt sein sollten, mit einem digitalen Gegenangriff auf ausländische Hackerangriffe zu reagieren. Über den Nutzen und die Risiken sogenannter „Hackbacks“ wird allerdings in Politik und Öffentlichkeit diskutiert. Microsoft spricht sich dafür aus, bekannte Sicherheitslücken transparent zu teilen und umgehend zu schließen, anstatt das Wissen über sie für mögliche Hackbacks zurückzuhalten. Denn so lange Schwachstellen offen bleiben, können sie auch von anderen, feindlich gesonnenen Akteuren entdeckt und ausgenutzt werden.  

Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen, dass wir schnell Verbesserungen erreichen müssen, um das Vertrauen der Menschen in die IT-Sicherheit in Deutschland dauerhaft zu sichern und zu stärken. Gleichzeitig wird deutlich, dass Austausch und Aufklärung eine Grundvoraussetzung bleiben, um ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und damit die Basis zu schaffen, auf der Verbesserungen gelingen können. Der Dialog ist die Voraussetzung für gemeinsames Handeln: Nur wenn wir miteinander kommunizieren, können wir gemeinsam Probleme lösen und Fortschritte erzielen. Der #Fortschrittsdialog bietet dafür ein Forum. Wir freuen uns, wenn wir mit Veranstaltungen wie der EXPLAINED einen Beitrag zur Entwicklung der Debatte leisten können. Wenn Politik, Unternehmen, Wissenschaft und Öffentlichkeit den Dialog weiterführen – und Worte dem Fortschritt den Weg ebnen.  


Ein Beitrag von Isabel Richter,
Senior Communications Manager Corporate Communications

Profilbild von Isabel Richter, Corporate Communications und Analyst Relations

 

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