Die digitale Debatte in Deutschland

Der globale Siegeszug der digitalen Technologien ist atemberaubend und widersprüchlich zugleich: Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten haben sich Computer und Internet auf der ganzen Welt als dominantes, akzeptiertes und routiniert genutztes Informations- und Kommunikationsmedium durchgesetzt. Doch je stärker die digitalen Technologien zu einem selbstverständlichen Bestandteil unseres Berufs- und Alltagslebens werden, desto mehr prägen diffuse Ängste und reale Gespenster die öffentliche Wahrnehmung: Datenklau und Datenpannen, Spam- und Virenflut, undurchschaubare Funktionen und Horrorszenarien von Cyber-Attacken auf sensible Infrastrukturen. Kein Tag vergeht ohne entsprechende Nachrichten – und mediale Zuspitzungen.

Die digitale Debatte um Folgen von Technologien wird in Deutschland sicherlich intensiver geführt als in anderen Ländern. Wir halten diese Debatte jedoch für richtig und wichtig, damit mehr Akzeptanz und Vertrauen der Gesellschaft in neue Technologien entstehen kann. Ein breite Ablehnung neuer Technologien würde unsere Innovationskraft und langfristig unseren wirtschaftlichen Wohlstand bedrohen.

Denn gerade ein Land, das bei der ökologischen Modernisierung von Industrie und Infrastruktur zu den Vorreitern zählen will, darf nicht in der Informations- und Kommunikationstechnologie – der entscheidenden Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts – zu den Nachzüglern zählen. IT-Anwendungen und -Technologien – vor allem aus dem Bereich des Cloud Computing – helfen, Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen zu finden: Von der Gesundheit über Bildung, Verwaltung, Energie und Mobilität bis hin zum modernen Arbeiten. Gleichzeitig ist die IT ein wichtiger Innovationstreiber für nahezu alle Wirtschaftsbranchen.

Doch die digitale Revolution wirft viele neue Fragen auf, für die es noch keine fertigen Lösungen gibt. Beispiel Datenschutz: Wem gehören die Daten und wer hat die Rechte daran – der User oder das Unternehmen, das sie sammelt?  Beispiel Sicherheit: Welche Gefahren gehen von neuen Technologien aus, wie informiert die IT-Wirtschaft darüber – und wie können Anwender geschult werden, um die Technologien verantwortungsvoll zu nutzen?

Auf diese und andere Fragen erwartet die Gesellschaft Antworten. Wir laufen als Branche jedoch Gefahr, dass diese Debatte ohne uns geführt wird. Zwar sprechen wir gern und viel über die Vorteile unserer Innovationen, zu den Problemen haben wir bislang zu häufig geschwiegen.

Die IT-Branche muss in den öffentlichen Debatten eine aktive Rolle einnehmen, sie muss erklären und überzeugen. Und sie muss – dort, wo es noch keine Antworten auf die Fragen der Gesellschaft gibt – gemeinsam mit den beteiligten Akteuren Lösungen entwickeln. Nur so kann die IT-Industrie das notwendige Vertrauen in ihre Innovationen und Technologien herstellen.

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