Unsere Mobilität ist heute teuer erkauft: Feinstaubbelastung, Klimaerwärmung, Verkehrsinfarkt in Städten, Lärm und Unfälle. Mobilität neu zu denken und für die Zukunft zu gestalten, ist daher eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie stellt die Automobilbranche vor große transformative Aufgaben. Der deutsche Mittelstand als Rückgrat dieser Branche ist ebenfalls stark vom Wandel betroffen. Diese Beispiele zeigen, wie Microsoft-Technologien mittelständische Automobilzulieferer bei der Digitalisierung unterstützen.
Rund 290.800 Mitarbeitende in mittelständischen Automobilzuliefererbetrieben erwirtschaften jährlich fast 80 Milliarden Euro Umsatz – kaum ein anderer Wirtschaftssektor ist in Deutschland für den Mittelstand so wichtig wie die Automobilbranche. Der Anpassungs- und Innovationsdruck, der mit Umbrüchen in der Branche einhergeht, ist in vielen kleinen und mittelständischen Automobilzuliefererbetrieben heute schon deutlich zu spüren und bringt die Unternehmen in Zugzwang. Das zeigte zuletzt eine Befragung der Unternehmensberatung Horváth.
Dabei eröffnet die Digitalisierung Unternehmen die Chance, Geschäftsmodelle, Produktionsprozesse und Unternehmensabläufe neu zu erfinden. Wie Unternehmen sie für sich nutzen können, zeigen Kundenbeispiele aus dem Mittelstand.
Digitale Qualitätssicherung ohne Fachwissen: Plock Metallwerke setzt auf Cloud und KI
Neue vernetzte Fahrzeuggenerationen und Funktionen machen die Wertschöpfungskette immer komplexer. Gleichzeitig sind die globalen Lieferketten einem permanenten Stresstest ausgesetzt. Dieser Druck kommt auch bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Lieferkette der Automobilhersteller an. Zuliefererbetriebe müssen konstant Produkte und die dazugehörigen Prozesse optimieren. Dabei stehen beispielsweise Lieferanten von Kleinstteilen vor der Herausforderung, trotz Stückzahlen in Millionenhöhe bei jedem produzierten Teil eine zuverlässige Qualitätssicherung durchzuführen. Ohne digitale Hilfsmittel sind solche Herausforderungen nur schwer zu meistern.
Hilfestellung kommt hier aus der Microsoft-Cloud: Der Automobilzulieferer Plock GmbH beliefert Automobillieferanten mit Kleinstteilen, die unter anderem für die Produktion von Sicherheitsgurtsystemen gebraucht werden. Das Unternehmen ist daher mit der Aufgabe konfrontiert, das Qualitätsmanagement von Millionen von Kleinstteilen auf 2×2 Millimetern effizient zu gestalten. Plock Metallwerke gelingt es ohne riesige IT-Abteilung auf Basis von Microsoft Azure und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, diese Kleinstteile zu überprüfen und entlang des Produktionsprozesses digital nachverfolgbar zu machen.
Accuride hat globale Produktionsprozesse immer im Blick – mit Power BI
Wandel braucht Innovation und Innovation braucht Transparenz. Das hat auch der Automobilzulieferer Accuride mit Sitz in Solingen erkannt. Das Unternehmen beliefert Hersteller von Nutzfahrzeugen und Pkw weltweit mit Rädern und Bremskomponenten – vom Radlader über Trucks und Busse bis zur Limousine. Das Produktionsnetzwerk von Accuride ist global aufgestellt und durch Fusionen und Zukäufe in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Um die komplexen Herstellungsprozesse und Geschäftsabläufe gebündelt im Blick zu behalten, setzt das Unternehmen auf Microsoft Azure und Power BI. Dort führt Accuride alle Applikationen und Daten – On-Premises und in der Cloud – zusammen.
Zur Kundenreferenz von Accuride
Jedes Fahrzeug vernetzt: Select digitalisiert Werkstätten, Fahrzeuge und Logistik
Der Branchen-Umbruch macht auch vor dem Aftermarket nicht Halt: Mit der neuen Fahrzeugkonnektivität wird auch für mittelständische Unternehmen auf dem Aftermarket der Umgang mit Daten zum wettbewerbsentscheidenden Faktor. Das hat auch der Autoteile-Spezialist Select AG erkannt. Mehrmals täglich beliefert das Unternehmen deutschlandweit freie Autowerkstätten mit Ersatzteilen für Fahrzeuge aller Marken. Im Online-Katalogsystem von Select finden die Werkstätten schnell das passende Ersatzteil. Um den Bestellvorgang vollständig zu digitalisieren und vorausschauende Services zu ermöglichen, hat das Unternehmen gemeinsam mit der Deutschen Telekom eine IoT-Lösung entwickelt, die mit Hilfe des Azure IoT Hub nahezu jedes Fahrzeug zum Connected Car macht.
Mit der Telematik-Lösung und dem Online-Katalogsystem AutoTeilePilot digitalisiert Select die Prozesse zwischen dem Unternehmen, den freien Werkstätten und den Fahrzeughalter*innen, um möglichst schnell das passende Ersatzteil für die Reparatur am gewünschten Ort verfügbar zu machen.
Kein Kilometer zu viel: Raiffeisen Waren GmbH und quindata digitalisieren die Routenplanung
Effizienz ist für viele mittelständische Unternehmen das Gebot der Stunde. Neben Kosteneinsparungen setzen sich immer mehr KMU auch Nachhaltigkeitsziele – auch mit Blick auf Mobilität und Transport. Wie dabei digitale Technologien zum Wegbereiter werden, zeigt die Raiffeisen Waren GmbH aus Kassel, deren Güter auf den deutschen Autobahnen und Landstraßen unterwegs sind. Damit Disponenten effektiv optimale Routen planen können, brauchen sie ein Tool, mit dem sich die Planung weitgehend automatisieren lässt. Während früher Pinnwände und Zettel zum Einsatz kamen, setzt das Unternehmen nun auf ein cloudbasiertes Transportmanagement mit Hilfe von SAP S/4HANA, das die Raiffeisen Waren GmbH gemeinsam mit dem Tochterunternehmen quindata entwickelte. Das neue Transportmanagement-System vernetzt die Transportdaten aller Standorte und ermöglicht es dem Unternehmen, den Lieferprozess auf Basis der gebündelten Daten effizienter zu gestalten.
Zur Kundenreferenz mit Raiffeisen Waren GmbH und quindata
Digitaler Mittelstand gestaltet die Mobilität der Zukunft
Die Mobilität von morgen muss nachhaltig, individuell und flexibel sein. Dies erfordert tiefgreifende und vielfältige Veränderungen von sämtlichen Unternehmen der Branche. Unsere Kunden zeigen, dass digitale Technologien eine Schlüsselrolle spielen, wenn es für mittelständische Unternehmen darum geht, diesen Branchenwandel zu begreifen und aktiv zu gestalten.
Ein Beitrag von Daniela Todorova
Director Mittelstandskunden, Microsoft Deutschland