KI Narrative: Auftakt-Workshop in Berlin startet mit viel Energie, Kreativität und Austausch

Gruppenfoto

Künstliche Intelligenz wird unsere Zukunft in vielen Bereichen grundsätzlich verändern. Können wir dennoch optimistisch in die Zukunft schauen? Wir meinen „Ja“!

Von Zukunftsängsten zu Digitalisierungs-Chancen

„Wir nehmen die Ängste der in Deutschland lebenden Menschen vor dem digitalen Zeitalter ernst und haben die Vision, gemeinsam mit dir die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen. Es liegt uns am Herzen, dass man auch in Deutschland zuversichtlich und voller Tatendrang in die Zukunft schaut.“ – so lautet das Motto der Initiative Zukunftsnarrative, die Christiane Brandes-Visbeck (Ahoi Innovationen GmbH), Thomas Bischoff (PHOENIX CONTACT), Christine Dingler (FleishmanHillard), Dajana Laube (sucht neuen Arbeitgeber) und Helén Orgis (PTC) gegründet haben. Die Initiator*innen haben sich während des Microsoft KI Festivals kennengelernt und den Entschluss gefasst, gemeinsam etwas Sinnvolles für die Zukunft zu schaffen.

Dieser Wunsch wurde noch stärker, als sich viele Interessierte auf Twitter darüber ausgetauscht haben, mit welchen konkreten Maßnahmen die Ängste vor dem Digitalen Zeitalter genommen werden können. Christiane Brandes-Visbeck bot an, die Leitung eines Workshops zur Entwicklung von KI-Narrativen zu übernehmen und damit war die „Initiative Zukunftsnarrative“ geboren. Vergangene Woche war es dann endlich soweit: Gemeinsam mit 50 Teilnehmer*innen aus dem Digitalumfeld und darüber hinaus haben wir positive Narrative für unsere Zukunft mit Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt. Christine Oymann hat den Tag mit ihren Graphic Recordings dokumentiert.

Nach einem Flying Lunch und erstem Kennenlernen eröffneten die Microsoft-Gastgeberinnen Lena Rogl (Head of Digital Channels) und Pina Meisel (Communications Manager AI & Innovation) die Veranstaltung.

Gruppe und Moderatorinnen
Bildquelle: Thomas Bischoff

Danach begrüßten die Gründer*innen der Initiative Zukunftsnarrative die Teilnehmenden mit je einem individuellen Eingangsstatement zu ihrem Engagement. Viel zustimmendes Gelächter erhielt Dajana Laube für ihre Aussage: „Es wird zwar nicht alles rosig, aber es wird geil!“

Im Themen-Panel diskutierten Pina Meisel, Stephan Dörner (Chefredakteur t3n.de), Thomas Bendig (Forschungskoordinator Fraunhofer) und Christiane Brandes-Visbeck mit Moderatorin Lena Rogl über die Notwendigkeitgemeinsam positive Narrative für KI zu entwickeln.

„Automatisierung und Digitalisierung haben den gleichen Effekt, nur diesmal geht alles viel schneller,“ erklärte Thomas Bendig. Die Zukunft käme viel schneller als erwartet und viele Menschen hätten das Gefühl, keinen Einfluss darauf zu haben, wie sie sich entwickeln wird. Sie fragen sich: Wie gehe ich damit um? Sind wir Deutschen vielleicht schon abgehängt? „Nein,“ sagte Bendig, „es ist noch nicht zu spät.“

Weiterhin äußerten sich die Panelteilnehmer*innen zu Themen wie Jobverlust durch KI, was darf KI und was nicht, sowie KI und Ethik.

Die wichtigsten Statements aus der Diskussion

„Wir brauchen Geschichten, in unseren Köpfen laufen Geschichten ab!“ „Die Zukunft sieht so aus wie wir sie gestalten“ – richtungsweisende Worte! (Stephan Dörner)

„Die Zukunft ist das, was wir daraus machen!“ (Thomas Bendig)

„Lasst uns nicht mehr von Soft Skills sprechen. Empathie, Kreativität und die Arbeit in Teams sind dafür viel zu wichtig.“ (Pina Meisel)

„Wir müssen mit KI eine Win-Win Situation schaffen und uns die menschlichen Fähigkeiten stärken, die eine KI nicht übernehmen kann. Dazu gehört vor allem unsere individuelle Intuition – und die kollektive Intuition in Organisationen.“ (Christiane Brandes-Visbeck)

Vorab hatten wir unsere Twitter-Follower eingeladen, Fragen zu stellen, die Moderatorin Lena Rogl an das Panel weitergab.

@HR_isnotacrime wollte zum Beispiel wissen, ob wir von unseren Devices, z.B. Smartphones, gesteuert sind. „Nein“, antwortete Bendig, die Geräte seien von Menschen gebaut, und diese entscheiden selbst, was damit passiert. „Doch leider fehlt vielen Menschen die digitale Grundausbildung, das muss sich ändern.“ Ein anderer User fragte, wie man mit positiven Erzählungen über KI die Menschen erreichen kann. Stephan Döner: „Narrative müssen an die Gefühle andocken, sie sind die Basis für anschauliche Geschichten über den menschenorientierten Einsatz von neuen Technologien.“

Nach der Panel-Diskussion erklärte die Leiterin der Workshops Christiane Brandes-Visbeck in einem Impulsvortrag, wie in den nächsten Stunden gemeinsam Narrative entwickeln würden. Getreu Simon Sinek („Start with Why“) begann die Reise in die Welt der Narrative mit dem „warum“:

Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen. Erwachsenen zum Aufwachen
Chart: Christiane Brandes-Visbeck

In Zeiten der großen Veränderungsdynamiken werden viele gesellschaftliche Normen, Traditionen und gesellschaftliche Vereinbarungen infrage gestellt. Das führt bei vielen Menschen zu Verunsicherung, weil es ihnen an Orientierung fehlt. Die Entwicklung von neuen Narrativen hilft dabei.

Anschließend erklärte sie: „Was genau sind Narrative?

Was sind Narrative
Chart: Christiane Brandes-Visbeck

Zum Schluss stellte sie Leitsätze auf, nach denen in vier Gruppen und in zwei Sessions Narrative entwickelt werden können.

Nach dem Impuls kam etwas Barcamp-Atmosphäre auf, denn alle Teilnehmer durften angsteinflößende Wahrnehmungen zu Künstlicher Intelligenz pitchen. Per Handzeichen wurden die beliebtesten Themen ermittelt, und die Teilnehmenden teilten sich für die Breakout Sessions in diese Gruppen auf.

In der Fotogalerie seht ihr die vier Gruppen und die Fragen, die sie beschäftigt haben:

Harte Arbeit für alle Teilnehmer. Es ist gar nicht so leicht, sich in einem Kreis von meinungsstarken Menschen auf ein Narrativ zu einigen. Welches Thema wollen wir nehmen? An welche Emotionen wollen wir andocken? Welche These taugt als solide und freundliche Brücke in die Zukunft? Nach eineinhalb Stunden – zur Kaffeepause – hatten es alle Gruppen geschafft, zumindest eine Idee für ein Narrativ zu entwickeln und im Plenum vorzustellen.

Illustratorin
Bildquelle: Thomas Bischoff

Harte Arbeit auch für Christine Oymann, die über den ganzen Tag Graphic Recordings anfertigte. In der zweiten Session wurden die Narrative geschärft. Jede*r schrieb auf seine Postkarte, wie er/sie sein/ihr Narrativ in die Welt tragen möchte.

Schließlich sind sie da, unsere ersten Narrative der „Initiative Zukunftsnarrative“ und werden über Twitter geteilt.

Illustration der KI Narrative

Die Narrative

  • #Ich bin gerne Mensch, weil ich einzigartige Fähigkeiten habe, mir und anderen die Welt zu erschließen. Dabei unterstützt mich KI als neue Kulturtechnik, so wie Faustkeil, Schrift und Buchdruck
  • #Täglich ab eins macht Jede*r seins
  • #Die Zukunft ist transparent. Nimm #KI an Deine Hand und zeig ihr Deine Welt. KI bestimmt nicht Dich – Du bestimmst KI
  • Vom passiven #KI ‚Halb-Wissen‘ zum aktiven ‚Mit-Machen‘: #IchBinDabei

Zum Dank für die harte Arbeit, denn Vielfalt im Diskurs zu leben ist nicht immer einfach, lud Microsoft zum abendlichen Get Together. Die gute Stimmung des Tages vervielfachte sich noch einmal rasant. Viele kannten sich lange von Twitter und trafen sich nun endlich einmal persönlich. Die Freude, die Twitter-Connections kennenzulernen, war entsprechend groß!

Auch in den Tagen nach dem Workshop wurden die Narrative weiter per Twitter geteilt und in Blogposts sowie auf LinkedIn verbloggt. Am Workshoptag selbst trendeten die Postings mit dem Hashtag #KINarrative zeitweilig auf Twitter und schafften es bis auf Platz 2 deutschlandweit.

Wir bedanken uns bei Microsoft für das Workshop – Hosting und bei allen Teilnehmer*innen für ihr großartiges Engagement und den spannenden Tag!

Weitere Infos: https://www.zukunftsnarrative.com/ oder auf Twitter: @KInarrative


Ein Gastbeitrag von Thomas Bischoff
aus dem #TeamKINarrative

Team Zukunftsnarrative
Bildquelle: Thomas Bischoff / Zeichnungen Christine Oymann

 

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