Microsoft-Umfrage: KI fördert die Produktivität und verbessert das Zeitmanagement in deutschen Unternehmen

Die Nutzung von KI-Tools in deutschen Unternehmen steigt. Mit 21,5 Prozent nutzt bereits jede*r fünfte Büroangestellte („White Collar“) bei der Arbeit künstliche Intelligenz, wie sie beispielsweise durch Microsoft Copilot verfügbar ist. Bei den sogenannten „Blue Collar Workers“ aus Bereichen wie Wartung oder Produktion liegt der Anteil deutlich niedriger: Hier sind es nur rund 12 Prozent, die KI mindestens täglich oder wöchentlich am Arbeitsplatz nutzen. Das zeigt eine neue Online-Umfrage von Civey im Auftrag von Microsoft mit insgesamt rund 9.000 Teilnehmenden aus Deutschland.

Für rund 28 Prozent der Deutschen kann KI zur Steigerung der Produktivität beitragen, jede*r Fünfte (20,4 Prozent) nennt das Thema Zeitmanagement. Diese Vorteile zeigen sich laut Umfrage vor allem bei der Arbeit im Büro: 24,5 Prozent der befragten Büroangestellten geben an, durch KI ein besseres Zeitmanagement zu erreichen, 23,8 Prozent sehen eine positive Auswirkung auf ihre Produktivität. Für die Beschäftigten in der industriellen Produktion sind die Vorteile noch nicht so deutlich spürbar: 19 Prozent stellen ein besseres Zeitmanagement fest, 15,2 Prozent eine Produktivitätssteigerung.

Geteilter Meinung sind die Umfrageteilnehmer*innen auch bei der Bewertung der Wettbewerbsvorteile durch den Einsatz von KI in ihren Unternehmen. Bürobeschäftigte in Branchen wie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (32,3 Prozent), aber auch in Bereichen wie Energie (30 Prozent) und IT (28,1 Prozent) glauben eher an Wettbewerbsvorteile als beispielsweise Beschäftigte in der Kultur- und Kreativwirtschaft (19,5 Prozent) oder in der Logistik (12,4 Prozent). Nach Chancen oder Risiken in ihrem beruflichen Umfeld durch KI befragt, sind die Bewertungen der Bürobeschäftigten branchenübergreifend relativ ausgeglichen: Jeweils ein Drittel der Befragten beurteilen den Einsatz von KI als Chance, als „eher risikobehaftet“ oder äußern sich dazu noch unentschlossen.

Besonders positiv werden die Chancen durch KI für die eigene Karriere von Bürobeschäftigten in der Industrie, Produktion und Verarbeitung (42,5 Prozent), in der IT (41,6 Prozent) und im Finanz- und Versicherungswesen (41,3 Prozent) bewertet. Im Kontrast dazu stehen die Industriebeschäftigten:

Während 29,6 Prozent der Erwerbstätigen in der Automobilindustrie an Wettbewerbsvorteile durch den Einsatz von KI in ihrem Unternehmen glauben, sieht die Mehrheit der Industriebeschäftigten (42,9 Prozent) branchenübergreifend derzeit noch mehr Risiken als Chancen durch den Einsatz von KI in ihrem Arbeitsbereich. Gleichzeitig zeigt die Umfrage aber auch, dass rund 37 Prozent der Befragten aktuell noch unentschlossen sind und hier damit noch ein erhebliches Potenzial besteht.

Beschäftigte haben Informationsdefizite bei KI

Aktuell fühlt sich nur jede*r vierte Bürobeschäftigte (23,9 Prozent) gut über das Thema generative KI informiert. Besonders ausgeprägt ist das Wissen darüber in der IT- und Energiebranche (61,8 Prozent bzw. 32,4 Prozent) sowie bei Mitarbeitenden in Unternehmen mit mehr als 2.500 Beschäftigten (28,1 Prozent) und bei Führungskräften (27,1 Prozent). Bei den Industriebeschäftigten ist der Anteil mit 18,5 Prozent noch geringer und liegt auch unter den Ergebnissen, die Civey für die Gesamtbevölkerung ermittelt hat (21,3 Prozent). In der Gesamtbevölkerung geben mehr als die Hälfte (54,7 Prozent) der Befragten explizit schlechte Kenntnisse zu Protokoll.

Allerdings zeigt die Umfrage auch ein zunehmendes Interesse an der Nutzung von KI im Alltag. Gerade jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren zeigen sich aufgeschlossen und besser informiert als der Bevölkerungsdurchschnitt: Hier gibt mehr als jede*r Dritte (35,7 Prozent) an, über gute KI-Kenntnisse zu verfügen. Das größte Potential für KI sehen einerseits die 30- bis 39-Jährigen (33,1 Prozent), die sich als erfahrene Berufstätige besonders für die KI-Unterstützung im Beruf und in der Weiterbildung interessieren. Aber auch die 18- bis 29-Jährigen (32,4 Prozent), die sich mitten in der Ausbildung, im Studium oder erst seit kürzerer Zeit im Berufsleben befinden, stehen KI-Anwendungen positiv gegenüber.

Am ehesten Unterstützungsmöglichkeiten durch KI sehen die Deutschen in den Bereichen Arbeit/Beruf, Bildung/Lernen, Finanzen, Gesundheit/Fitness und Haushalt/Organisation.

Die erhobenen Daten deuten darauf hin, dass wir uns in einer spannenden Übergangsphase befinden, in der wir von den ersten Experimenten mit KI zu ihrer festen Integration in unsere Arbeits- und Lebenswelten bewegen. Die zunehmende Integration und die Wertschätzung von KI zeigen das große Potenzial und die Notwendigkeit, diese positive Entwicklung weiter zu unterstützen.

Microsoft qualifiziert bis 2025 rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland für KI

Microsoft stellt sich dieser Herausforderung. Im Februar dieses Jahres hat Microsoft-Präsident Brad Smith in Berlin ein Investment des Unternehmens in Höhe von 3,2 Milliarden Euro angekündigt, mit dem Microsoft unter anderem die KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten in Deutschland mehr als verdoppeln wird. Ein Teil des Investments ist es, bis Ende 2025 mehr als 1,2 Millionen Menschen in Deutschland im Bereich digitaler Kompetenzen weiterzubilden sowie Fachkräfte zu qualifizieren. Damit werden weite Teile der Berufstätigen in Deutschland dafür aus- und weitergebildet, generative KI effizient in ihrem professionellen Alltag und für ihre berufliche Fortbildung zu nutzen.

Langzeitstudie läuft weiter

Die Erkenntnisse der Civey-Studie im Auftrag von Microsoft zeigen, dass KI bereits einen spürbaren Einfluss auf die Arbeitswelt in Deutschland hat, aber auch noch Luft nach oben bleibt. Um diese Entwicklung über einen längeren Zeitraum beobachten zu können, ist die Umfrage als Langzeitstudie angelegt, die im Februar 2024 mit der Befragung von rund 2.000 Erwerbstätigen im Bereich „White Collar“, 2.000 Erwerbstätigen im Bereich „Blue Collar“ sowie 5.000 Befragten aus der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren begann. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,7 bis 3,8 Prozentpunkten bei White Collar, 4,1 bis 4,2 Prozentpunkten bei Blue Collar und 2,5 Prozentpunkten bei der Gesamtbevölkerung beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier. Die heutigen Zahlen stammen aus einer Stichprobe vom 17. April 2024. Die Studie endet im am 31. Juli 2024.


Ein Beitrag von Pina Meisel
Senior Communications Managerin Modern Work & Modern Life 

Pina Meisel als Portrait-Bild

und Markus Göbel
Senior Commercial Communications Manager Innovation

 

Tags: , , , ,

Weitere Infos zu diesem Thema

18. März 2024
KI-Rechenzentren für das Rheinische Revier und ganz Deutschland: Microsoft stellt Pläne in NRW vor und startet Qualifizierungsoffensive

„Auf gute Nachbarschaft!“ – mit diesen Worten läutete der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst heute am Standort der künftigen Microsoft-Rechenzentren das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) im Rheinischen Revier ein. In Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) präsentierte Wüst gemeinsam mit Microsoft-Deutschlandchefin Marianne Janik die Pläne, wie Nordrhein-Westfalen (NRW) zu einer führenden KI-Region wird.

15. Februar 2024
Fit für das KI-Zeitalter: Microsoft investiert 3,2 Milliarden Euro, um KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten in Deutschland mehr als zu verdoppeln sowie Fachkräfte zu qualifizieren

Microsoft hat heute die größte Investition seiner 40-jährigen Geschichte in Deutschland angekündigt, um die Möglichkeiten und den Nutzen von künstlicher Intelligenz (KI) in der Bundesrepublik beschleunigt voranzubringen. Microsoft wird seine Rechenzentren für Cloud- und KI-Anwendungen ausbauen sowie bis Ende 2025 mehr als 1,2 Millionen Menschen im Bereich digitale Kompetenzen weiterbilden.