Wir alle verbringen unzählige Stunden im Internet. Das Netz dient als täglicher Freund und Helfer, als Inspirationsquelle und als Ort des sozialen Austauschs. Aber mit zunehmender Nutzung nehmen auch die Gefahren im Netz immer mehr zu. Dies zeigt auch der jährliche Digital Civility Index (DCI), den Microsoft anlässlich des Safer Internet Day am 11. Februar 2020 veröffentlicht hat. Der DCI ist eine weltweite Studie, die in 25 Ländern durchgeführt und in diesem Jahr zum vierten Mal veröffentlicht wird. Ziel der Studie ist es, die Einstellung und Wahrnehmung von Jugendlichen und Erwachsenen gegenüber Online-Risiken und unangebrachtem Verhalten im Netz zu ermitteln.
Die diesjährige Veröffentlichung zeigt: Die empfundenen Risiken im Netz sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 70 Prozent der weltweit Befragten gaben an, dass Sie im letzten Jahr unangebrachtem Verhalten im Netz ausgesetzt waren. Der Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren zu hoch wie noch nie. Ein beunruhigendes Ergebnis.
Online-Beleidigungen haben keinen gemeinsamen Nenner
Woher kommen diese Bedrohungen? Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass sie länderspezifisch sehr unterschiedlich sind. So stellen weltweit Beleidigungen aufgrund der äußeren Erscheinung, auch „Bodyshaming“ genannt, und Äußerungen zur politischen Gesinnung die größte Bedrohung dar, wogegen in Deutschland genau diese Faktoren auf den hinteren Plätzen liegen. Welche bei uns die häufigsten Gründe für Beleidigungen sind, zeigt die Grafik.
Weltweit einheitlich ist jedoch die traurige Tatsache, dass die Häufigkeit der erlebten Bedrohungen im Internet zunimmt. Jede dritte befragte Person in Deutschland gab an, innerhalb der vergangenen Woche oder innerhalb des Monats vor dem Befragungszeitraum (1. – 31. Mai 2019) einem unangebrachtem Verhalten im Netz ausgesetzt gewesen zu sein. Weltweit war es sogar fast jede zweite Person. Ganze 71 Prozent erlebten negatives Verhalten mehr als zweimal und noch mehr (über 80 Prozent) gaben an, dass negatives Verhalten im Netz, wie unerwünschte Kontaktaufnahme oder Belästigungen einen Einfluss auf das „reale“ Leben haben: ein Großteil der Befragten erlebt demnach erhebliche Beeinträchtigungen wie Schlafmangel, Vertrauensschwierigkeiten und einen Anstieg der Stressbelastung.
Deutschland weltweit auf Platz drei
Bei allen Gefahren und Risiken, die untersucht wurden, stimmt ein Ergebnis zunächst positiv: Deutschland belegt im weltweiten Vergleich den dritten Platz (ein höherer Platz bedeutet in diesem Fall geringere Online-Risiken) und konnte damit zum Vorjahr weitere zwei Plätze gut machen. Gleichzeitig stieg jedoch der DCI-Wert für Deutschland um einen Prozentpunkt. Dass Deutschland trotz eines schlechteren Ergebnisses als im Vorjahr im Ranking weiter nach oben gestiegen ist, verdeutlicht, dass negatives Verhalten im Netz weltweit stark zugenommen hat.
Millennials sind die am meisten betroffene Gruppe
Die stärksten physischen und psychischen Auswirkungen hat unerwünschtes Verhalten im Netz auf Millennials – wie bereits im Vorjahr. Als die am häufigsten erlebten Risiken werden hier ungewollter Kontakt und Beleidigungen sowie sexuelle Belästigung, Annäherungen und obszöne Nachrichten genannt.
Spielerisch Online-Kompetenzen fördern
Um gerade die jüngeren Altersgruppen für mögliche Gefahren im Netz zu sensibilisieren, haben wir für Lehrkräfte, Eltern und Heranwachsende ein kreatives Brettspiel entwickelt, um ihr Wissen über Online-Risiken und deren Folgen in der realen Welt zu schulen. Ähnlich wie das beliebte Brettspiel „Leiterrutschen“, auch bekannt als „Schlange und Leitern“, ist das Spiel „Thumbs Up, Bug Down“ so gestaltet, dass es Schüler*innen Spaß macht und von Lehrkräften im Klassenzimmer einfach genutzt werden kann. So können sie gemeinsam über ihr Verhalten im Internet und angemessene Umgangsweisen diskutieren. Mit unseren Spielmaterialien lässt sich „Thumbs Up, Bug Down“ einfach selbst basteln. Zudem kann es am PC gespielt werden.
HIER KÖNNT IHR DAS SPIEL HERUNTERLADEN
Gemeinsam für ein besseres Internet
Unter dem Motto „Together for a better internet“ ruft Microsoft anlässlich des Safer Internet Day weltweit zu einem emphatischeren und netteren Umgang im Internet auf und beteiligt sich erneut an der Twitter-Aktion #NettimNetz. Wir bei Microsoft sehen es als unsere Pflicht an, eine Onlineumgebung zu schaffen, in der sich alle sicher fühlen. Daher stehen wir unseren Kunden, Partnern und Mitarbeiter*innen zur Seite, wenn es um ein sicheres Verhalten im Netz geht. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Produkte und Services stetig weiter und kooperieren mit Industriepartnern und Regierungen weltweit, um Lösungen und Richtlinien zu entwickeln und uns so für ein Netz ohne Hass und Hetze einzusetzen.
Darüber hinaus tragen die Familieneinstellungen in Windows 10 und bei Xbox zu einer sichereren Nutzung von Online-Angeboten bei. So können Familien bei Xbox beispielsweise entscheiden, wie viel Zeit ihre Kinder mit bestimmten Apps und Spielen verbringen. Außerdem können Eltern festlegen, mit welchen anderen Online-Freunden ihre Kinder spielen oder kommunizieren dürfen. Das Ziel der Familieneinstellungen: Den Eltern Tools für die Medienerziehung bereitzustellen, ihre Kinder bei eigenen Entscheidungen zu unterstützen und sie so vor unangebrachtem Verhalten im Netz zu schützen.
Ein Beitrag von Meike Ostwald
Communications Manager Digital Public Affairs