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Kinder beim Coden auf der Code Affair 19

Heute für die Zukunft lernen – Das war die CODE{affair} 2019

Lernen wird im KI-Zeitalter zur Lebensaufgabe. Das stellt Bildungseinrichtungen und Unternehmen gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Aber: Das ist eine gute Nachricht! Lernen macht Spaß, egal, ob mit 8 oder 80 Jahren. Nur, wie können wir im digitalen Zeitalter am besten lernen? Auf welche Kompetenzen kommt es in Zukunft an?

Um diese Fragen ging es bei der Computer Science Education Week 2019, die dieses Jahr vom 9. bis zum 15. Dezember stattgefunden hat. Zum Auftakt der Woche haben wir am 9. Dezember bei Microsoft Berlin gemeinsam mit dem 21st Century Competence Center (21CCC) und der Initiative Code your Life bereits zum dritten Mal zur Digitalkonferenz CODE{affair} eingeladen. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Frage nach den notwendigen Fähigkeiten, die junge Menschen für einen Einstieg in die digitale Welt benötigen und welche Möglichkeiten es gibt, die Qualifikation und Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen gemeinsam zu fördern. Damit wollen wir Antworten auf die Fragen finden und eine Plattform für alle schaffen, die sich für die Qualifizierung junger Talente einsetzen. Über 300 Gäste von klein bis groß kamen an diesem Tag zusammen: Kinder, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer und Bildungsexpertinnen und Experten der digitalen Bildung.

Kinder arbeiten am Laptop

Roboter, LEGO MINDSTORMS und Chatbots: Hackathon für Kinder und Jugendliche

Zum Auftakt der CODE{affair} 2019 drehte sich alles um die Jüngsten: Schülerinnen und Schüler konnten bei verschiedenen Code-your-Life-Workshops Programmieren lernen. Sie erweckten etwa Roboter mit selbstgeschriebenen Programmen zum Leben oder programmierten einen Chat-Bot via Python. Im Kern ging es dabei nicht nur um den Erwerb von Programmierkenntnissen, sondern auch um die Entwicklung eigener Lösungsansätze für komplexe Herausforderungen: Beim Coding lernen Kinder spielerisch, ein Problem in seine Bestandteile zu zerlegen und sich der Lösung systematisch zu nähern – eine wichtige Fähigkeit nicht nur in der Softwareentwicklung, sondern auch in der Arbeitswelt von morgen. Wir von Microsoft haben mit unserer Bildungsinitiative Code your Life in den vergangenen drei Jahren 300.000 Kinder spielerisch an das Programmieren herangeführt, und fast 7.000 Lehrer qualifiziert.

Ein weiterer Höhepunkt war das neue Minecraft AI for Earth Hour of Code Tutorial, das bei der CODE{affair} und unserem beliebten Minecraft-Stammtisch in Berlin getestet werden konnte. Beim neuen Tutorial geht es um die Vermeidung von Waldbränden. Kinder bekommen damit eine Einführung in Coding und KI und können spielerisch in die Welt des Programmierens eintauchen.

Kinder arbeiten am Laptop

Praxis trifft auf Wissenschaft: Netzwerkveranstaltung für Bildungs- und Qualifizierungs-Know-How

Auf der anschließenden Netzwerk-Konferenz kamen Expertinnen und Experten in zahlreichen parallelen Workshops und einer kleinen Messe miteinander ins Gespräch. Besonders spannend waren an diesem Nachmittag die Vielzahl der Perspektiven auf die Zukunft der digitalen Bildung. Vertreterinnen und Vertreter von SAP, Volkswagen, Siemens, der Gesellschaft für Informatik e.V., SCHULEWIRTSCHAFT Neu-Ulm, Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V. und Lexplore Nordic AB beteiligten sich mit spannenden Impulsen und gaben Einblicke in erfolgreiche Projekte rund um Qualifizierung und Weiterbildung.

Frau auf einer Bühne
Ira von Diethelm, Universität Oldenburg, auf der Bühne der CODE{affair}

Abendveranstaltung: Beschäftigungsfähigkeit durch Qualifizierung

Zentrale Fragen zum Thema Qualifizierung diskutierten am Abend Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Ricarda Bier, Geschäftsführerin der IG Metall Wolfsburg, Anne Kjaer Riechert, Gründerin und Geschäftsführerin der ReDI School of Digital Integration und Sabine Bendiek, Vorsitzender Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

„Es muss gelingen, dass die Menschen Digitalisierung als Chance und nicht als Schicksal begreifen.“
-Sabine Bendiek

Steffen Kampeter

Um die Menschen zu mehr Weiterbildung zu motivieren, bringe es nichts Drohszenarien aufzumachen, meinte auch BDA-Geschäftsführer Steffen Kampeter, wir müssten vielmehr „eine Geschichte von Chancen entwickeln“. Aufgabe der Unternehmen sei es, Menschen mitzunehmen und die eigene Führungskultur zu verändern. „Lasst uns bei der Digitalisierung in Deutschland mal vor der Kurve sein – aber nicht bei Regulierung, sondern bei Bildung und Geschäftsmodellen“, sagte Kampeter.

Als vorbildlich im Bereich lebenslanges Lernen lobte Ricarda Bier den mit dem Betriebsrat abgestimmten Fahrplan „digitale Transformation“ von Volkswagen. Zugleich forderte die Gewerkschaftlerin, dass auch die Beschäftigten von der steigenden Produktivität profitieren –technologischer Fortschritt sollte auch ein gesellschaftlicher sein.

Ricarda Bier

Björn Böhning

Investieren in Zukunftsfähigkeit bedeute sowohl in Technologien als auch in Menschen zu investieren, erklärte Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium und betonte: „Wir brauchen auch die älteren Beschäftigten über 55 Jahren noch“.

„Wir müssen jetzt überlegen, was die Jobs der Zukunft sein werden“, sagte Anne Kjaer Riechert, Geschäftsführerin und Gründerin der ReDI School, die Flüchtlinge und Arbeitssuchende zu Programmierern und Programmiererinnen sowie Lehrer und Lehrerinnen ausbildet. Aber sie betonte auch, es sei nicht nur wichtig, was sondern auch wie wir in Zukunft lernen werden. „Wenn wir über die Zukunft der Arbeit reden, müssen wir erstmal die Kinder fragen. Was wünschen sie sich?“

Anne Kjaer Riechert

Sabine Bendiek

Sabine Bendiek verwies auf die aktuelle ICILS-Studie. Demnach ist Deutschland beim Thema digitale Kompetenzen in den letzten sechs Jahren kaum vorangekommen. Ein gutes Drittel der deutschen Achtklässler können gerade mal „nur klicken und wischen“, so Bendiek. „Der Funke der Begeisterung springt immer noch nicht so recht über, weder bei Schülern noch bei Lehrern“.

Future Skills für Deutschland

Um das zu ändern und letztlich die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu verbessern, öffnen wir bei Microsoft unsere Initiativen für digitale Bildung und Qualifizierung. Zusammen mit dem Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT, getragen von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem IW Köln, starten wir eine Future Skills Initiative – gebündelte Kräfte für mehr digitale Bildung. Steffen Kampeter und Sabine Bendiek haben auf der CODE{affair} den Startschuss für die gemeinsamen Aktivitäten gegeben.

Auf Basis unseres Bildungsangebots IT-Fitness wollen wir mehr Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden, Schulen und Unternehmen ausführliche Lehr- und Lernmaterialien an die Hand geben, um gerüstet für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) zu sein. Unser gemeinsames Ziel ist es zunächst, rund 15.000 Schüler mit Angeboten für IT-Fertigkeiten und Schlüsselkompetenzen für die digitale Welt zu erreichen.

Steffen Kampeter (BDA), Delovan Moustafa, Katrin Kölmel, Sabine Bendiek (Microsoft Deutschland)
Steffen Kampeter (BDA), Delovan Moustafa, Katrin Kölmel, Sabine Bendiek (Microsoft Deutschland)

„Wir wollen deutlich machen: Coden ist genauso cool wie Daddeln, bei Jungs wie bei Mädchen“, sagte Bendiek, die die erste „Future Skills Box“ an Katrin Kölmel, Lehrerin des Sartre Gymnasiums Hellersdorf, überreichte.