Die #futurework22 geht in die nächste Runde: Am 23. Juni feiern wir gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) schon zum vierten Mal das größte Festival zur Zukunft der Arbeit in Deutschland. Auf dem digitalen Event diskutieren unter anderem Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, und Magdalena Rogl, Project Lead Diversity & Inclusion, darüber, wie wir die Arbeitswelt von morgen nachhaltig gestalten können.
Ich selbst möchte euch an dem Tag ab 15:00 Uhr zusammen mit der Learning and Change Design Company Forever Day One auf eine interaktive Reise mitnehmen. Mit ein paar Gedanken dazu an dieser Stelle lade ich euch herzlich zu unserem Workshop „Die Lernende Organisation 2.0“ ein!
Die Digitalisierung unserer Gesellschaft und unserer Unternehmen bleibt eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben unseres Landes. Aber fragt man bei Entscheider*innen nach, warum es hier noch hakt, wird oft der Fachkräftemangel und das Fehlen von Qualifikationen im eigenen Unternehmen als Grund angeführt.
Wir brauchen neue Qualifikationen für die Arbeitswelt von morgen
Weiterbildung und der Erwerb neuer Qualifikationen sind aber nicht nur für die Unternehmen wichtig, sondern auch für ihre Mitarbeiter*innen: Sie müssen sich in einer (Berufs-)Welt behaupten, die ständigen, oft sogar fundamentalen Veränderungen unterworfen ist – in viel schnelleren und kürzeren Zyklen, als das früher der Fall war. Das geht mit einem deutlichen Rückgang der Halbwertzeit von gelernten Fähigkeiten einher. Nach den Expert*innen von Deloitte liegt diese nur noch bei etwa fünf Jahren. Diese Dauer variiert aber je nach Tätigkeit: Software-Ingenieur*innen zum Beispiel müssen heute alle zwölf bis 18 Monate ihre Fähigkeiten neu entwickeln. So sind Karrieren heute immer mehr eine andauernde Reise des Lernens.
Außerdem haben wir noch viel zu tun, um die Vielfältigkeit unserer Arbeitskräfte zu fördern. So steigt zwar zum Beispiel der Anteil von Frauen im IT-Bereich, allerdings wächst er zu langsam: Gerade einmal eine von fünf Fachkräften im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der EU ist weiblich. Fachkräftemangel und geringe Diversität sind Themen, die wir angehen müssen!
„Wir glauben, Veränderungsfähigkeit ist die Voraussetzung für jede erfolgreiche Geschäftstransformation im 21. Jahrhundert – und Veränderungsfähigkeit kann man trainieren.” – Moritz Ettl und Tobias Brockmann, Forever Day One
Insgesamt, schätzen Analyst*innen, müssen bis 2030 weltweit etwa 800 Millionen Menschen neue Fähigkeiten erlernen, um in der Arbeitswelt mithalten oder neue Jobs finden zu können.
Lernende Organisationen sind der Hebel für die notwendigen Veränderungen
Unternehmen und ihre Mitarbeiter*innen haben also beide ein vitales Interesse daran, sich zu verändern und zu qualifizieren. Lernende Organisationen sind der Hebel dafür.
„Lernen ist das neue Arbeiten“, habe ich schon häufiger dazu gesagt. Damit meine ich, dass Maßnahmen zur Weiterbildung und Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter*innen nicht in die Freizeit fallen oder betrieblichen Zwängen geopfert werden dürfen, sondern Teil des normalen Arbeitstages sein müssen.
Und wenn wir über Lernen sprechen, dann über lebenslanges Lernen. Das sehen auch viele Beschäftigte so, wie unser Fortschrittsmonitor ergibt, für den Civey in unserem Auftrag im Dezember 2021 mehr als 10.000 Bundesbürger*innen repräsentativ befragt hat. Sie halten das lebenslange Lernen gerade bei digitalen Kompetenzen für wichtig (38,2 Prozent) – angefangen bei der betrieblichen Ausbildung (32,5 Prozent) und als Teil der Lehre an Hochschulen/Universitäten (24,3 Prozent).
Mit diesen Grundgedanken wird Lernen nicht nur integraler Bestandteil unseres Arbeitstages, sondern unseres gesamten Arbeitslebens. Genau das brauchen wir auch, denn die oben skizzierten Veränderungen werden 2030 nicht aufhören – im Gegenteil: Die einzige Konstante in unserem Berufsleben wird die Veränderung sein – über die gesamte Dauer.
Damit das funktioniert, brauchen wir Strategien, Prozesse und Tools. Diese sind schon Teil der Veränderungen, die wir, sowohl Unternehmensleitungen als auch Mitarbeitende, täglich meistern müssen.
Digitalisierung hilft, die Anforderungen von heute und morgen zu erfüllen
Wir brauchen dafür die Digitalisierung von Technik und Prozessen, denn damit erfüllen wir die Anforderungen an moderne Unternehmen und die Arbeitswelt von morgen. Aber dabei geht es nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern vor allem um die Menschen, die sie entwickeln und die mit ihr arbeiten. Sie müssen wir in den Mittelpunkt der Digitalisierung stellen und sie dafür qualifizieren. Damit das klappt, brauchen wir Qualifizierungsmaßnahmen und eine Lernkultur, die das Lernen als Teil des Arbeitens begreift. Die alle Mitarbeiter*innen mitnimmt und mitgestalten lässt.
Der interaktive Workshop von Forever Day One und mir auf der #futurework22 ist der Startpunkt für Unternehmen, die auf dem Weg zu einer lernenden Organisation die nächste Stufe erreichen wollen.
Wir werden dort gemeinsam neue Argumente und ein Narrativ formulieren, das die Priorität von Lernen und Veränderung und die gefragten Fähigkeiten von Unternehmen und ihren Mitarbeiter*innen noch deutlicher formuliert als bisher. Wir entwerfen gemeinsam Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die dafür bereit sind, und teilen Erfahrungen miteinander.
Ich freue mich auf eure Teilnahme an der #futurework22!
Ein Beitrag von Mohanna Azarmandi
Chief Learning Officer
