Unterricht ohne Schule

Schülerin sitzt an ihrem Schreibtisch zu Hause.

Bildungseinrichtungen stehen aktuell vor der Herausforderung, den Unterricht wenigstens in einer Grundform aufrecht zu erhalten. Auch nach den Osterferien bleiben die meisten Schulen in Deutschland vorerst geschlossen. Neben der Vermittlung von Lerninhalten, geht es dabei auch um die Aufrechterhaltung eines strukturierten Alltags für Schülerinnen und Schüler, zu dem der menschliche Kontakt, Austausch und Kommunikation gehören. Gleichzeitig soll die kollegiale Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern weiter stattfinden. Microsoft unterstützt Bildungseinrichtungen  während der COVID-19-Krise bei der Umsetzung.

Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland mussten innerhalb kürzester Zeit den Unterricht nach Hause verlegen und einen neuen Unterrichtsalltag herstellen. Das Lehren und Lernen von zu Hause aus, wird noch länger andauern und stellt die Einrichtungen vor individuelle Herausforderungen. Mit unseren digitalen Kommunikations- und Kollaborationstools, wie dem kostenfreien Office 365 A1-Angebot für Bildungseinrichtungen gelingt der Übergang in den virtuellen Unterricht und der Aufbau einer digitalen Lernplattform schon an vielen Schulen in Deutschland. In diesem Beitrag möchte ich euch einige Schulen vorstellen, die digitale Lernplattformen für die coronabedingte Unterrichtsumstellung nutzen.

Das virtuelle Klassenzimmer mit Microsoft Teams

Die Umstellung auf den digitalen Fernunterricht kam auch am Jenaplan Gymnasium in Nürnberg plötzlich. Dennoch gelang es dem Gymnasium in nur sechs Tagen, den Lehr- und Stundenplan von acht Jahrgangsstufen in Microsoft Teams abzubilden. „Zu Schulbeginn versammeln sich die Klassen mit ihren Lehrern im virtuellen Klassenzimmer, genauso, wie ein ‚normaler‘ Schultag abläuft, nur eben auf dem Bildschirm, aber Face-to-Face, in Echtzeit und mit dem Klassenlehrer‚ vorne am Pult‘“, beschreibt Bernd Beisse, Lehrer des Gymnasiums, den neuen Alltag.

Auch die Berufsschule in Erlangen setzt auf eine Mischung aus virtuellem Präsenzunterricht mit Teams, sowie Gruppen- und Einzelaufgaben, um ihre Schülerinnen und Schüler nicht mit komplexen Inhalten allein zu lassen. Fragen an die Lehrkräfte können hierbei einfach über die Video-Chatfunktion gestellt und direkt beantwortet werden. Das virtuelle Klassenzimmer gibt den Kindern und Jugendlichen eine verlässliche Struktur und das Gefühl, nicht sich selbst überlassen zu sein.

An der Gesamtschule auf dem Schießberg in Siegen beginnt der Tag mit einem gemeinsamen Videoanruf bei Microsoft Teams: „Um Punkt 9 Uhr spreche ich zu und mit meiner Klasse. Über ihr Befinden, ihre Sorgen, wie sehr sie die Schule vermissen und welche Aufgaben für heute anstehen“, erzählt Jan-Martin Klinge, Abteilungsleiter der Jahrgangsstufen 5-7 in der Gesamtschule. „Die Kinder sind mit ihren Tablets oder Handys dabei, hören zu oder stellen Fragen. Vor allem aber bekommen sie das Gefühl, dass Schule als stabiler Faktor in ihrem Leben beständig bleibt“, so Klinge weiter.

Das virtuelle Zusammenkommen der Klassen ist auch in anderen Schulen ein wichtiger Bestandteil des digitalen Unterrichts und wird als erfolgreiches Mittel für den Zusammenhalt trotz physischer Distanz eingesetzt. An der Christian-Erbach Realschule plus Gau-Algesheim in Rheinland-Pfalz findet das in täglichen Sprechstunden über Microsoft Teams statt. „Pro Sprechstunde gibt es einen Schwerpunkt, zu dem auch der entsprechende Fachlehrer anwesend ist“, sagt Manuel Hortain, Lehrer an der Realschule. Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch die Möglichkeit, Fragen zu Unterrichtsinhalten zu stellen und sich mit Mitschülerinnen und Mitschülern auszutauschen.

 

Schülerin sitzt an einem Tisch zu Hause und erstellt eine Power Point Präsentation
Unterricht zu Hause

Digitale Tools für die Kollaboration und Kommunikation im Unterricht

Einige Schulen setzten bereits vor dem Ausbruch von COVID-19 auf digitale Unterrichtsformate, was ihnen in der aktuellen Situation hilft. Am Erich-Gutenberg-Berufskolleg in Köln wurde schon vor einiger Zeit ein Konzept für den Fernunterricht entwickelt und es fanden beispielsweise digitale Projekttage statt. Technisch umgesetzt wird das Konzept mittels Microsoft Teams und Office 365.

Auch an der Berufsschule in Erlangen war man gut vorbereitet. Hier wurde im Februar 2019 Office 365 eingeführt und es fanden Fortbildungen für das Lehrerkollegium statt. Somit konnte der Unterricht schnell digital fortgesetzt werden, was aber nicht nur für den Lehrplan wichtig war. „Wir haben auch gemerkt, dass viele Schülerinnen und Schüler in dieser Situation einen Haltepunkt an unserer Schule gesucht haben. Was können wir tun, wie können wir weitermachen?“ berichtet Helmut Gruber, Mitglied der Schulleitung.

Auch Klinge von der Gesamtschule auf dem Schießberg betont das und beschreibt, wie digitale Tools dabei helfen, den Schülerinnen und Schülern ihr gewohntes Umfeld zurückzugeben: „Durch Teams sind wir Lehrenden in der Lage, mit unseren Klassen zu sprechen und Kontakt mit allen Schülerinnen und Schülern zu halten.“ Nicht nur die Kommunikation, sondern auch die gewohnte Klassengemeinschaft und das gemeinsame Lösen von Aufgaben seien wichtig.

Neben dem Kollaborationstool Teams nutzen die Schulen dafür auch weitere Angebote aus dem Office 365 A1-Angebot für Schulen für den virtuellen Unterricht. Lehrerinnen und Lehrer, sowie Schülerinnen und Schüler erhalten damit Zugang zu den Online-Versionen der gängigen Office 365 Programme. So werden beispielsweise an der Gesamtschule auf dem Schießberg Kursnotizbücher in OneNote zur Verfügung gestellt und auch die Christian-Erbach-Realschule nutzt dasselbe Werkzeug für den digitalen Unterricht. Seit drei Jahren werden in den Jahrgangsstufen der 8.-10. Klasse Inhalte und Aufgaben über diese Plattform zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse speichern die Schülerinnen und Schüler in einem digitalen Hausaufgabenheft ab, das die jeweilige Lehrkraft einsehen und individuell korrigieren und bewerten kann.

Am Erich-Gutenberg-Berufskolleg werden alle Dokumente digital in einer SharePoint-Bibliothek innerhalb von Teams gespeichert. „Die Kommunikation und Koordination des Schulalltags erfolgen über Mail und Chat innerhalb von Teams,“ erzählt der Lehrer Detlef Steppuhn. „Teams-Sitzungen ermöglichen einen synchronen Unterricht mit Einzel- oder Gruppenarbeit, die Besprechung von Lernergebnissen im Plenum, die Einbindung weiterer Software über das Teilen von Bildschirmen bis hin zur Rechnerübernahme“, so Steppuhn weiter.  Unterrichtssequenzen – beispielweise Vorträge von Schülerinnen und Schülern oder Lehrerkräften – werden aufgezeichnet und stehen als Lernmaterial, als Lernsicherung oder als Informationsmaterial längerfristig zur Verfügung.

Digitales Lehrerzimmer mit Microsoft Teams und SharePoint

Nicht nur für die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern sind digitale Tools hilfreich, sondern auch für die Abstimmung, Organisation und Kommunikation unter den Lehrkräften, weiß Manuel Hortain von der Christian-Erbach-Realschule: „Im Bereich der kollegialen Zusammenarbeit nutzen wir intensiv die Office 365 Anwendung Teams. Hierüber finden z.B. tägliche Schulleitungsbesprechungen und wöchentliche Dienstbesprechungen mit dem Gesamtkollegium statt. Außerdem nutzen wir im Kollegium SharePoint – hier werden Arbeitspläne, Formblätter, allgemeine Informationen u.v.m. bereitgestellt.“

Diese Beispiele zeigen: Bildungseinrichtungen haben in den letzten Wochen Erstaunliches geleistet, um Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden das Lernen von zu Hause aus zu ermöglichen. Pädagogen finden angesichts des plötzlichen Wechsels zum Lernen und Lehren aus der Ferne wirkungsvolle Wege, um mit ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu treten. Mittlerweile wird Microsoft Teams von 183.000 Institutionen in 175 Ländern eingesetzt. Die Stadt Nürnberg als Schulträger hat für alle ihre 233 Schulen Office 365 erworben und innerhalb von zwei Wochen Teams für 70.000 Schülerinnen und Schüler sowie 4500 Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung gestellt. In diesem Beitrag gibt es weltweite Beispiele dafür, wie digitale Tools dabei helfen Fernunterricht einzurichten und durchzuführen.

Viele Szenarien, die sich jetzt im Unterricht ergeben, nutzen vielleicht auch im weiteren Schulbetrieb“, sagt meine Kollegin Cornelia Schneider-Pungs, Learning Solution Specialist und sieht in der Krise eine Chance für Bildungseinrichtungen, langfristig von digitalen Werkzeugen zu profitieren. „Neben der kurzfristigen Hilfestellung möchten wir auch ermöglichen, dass Schulen in Zukunft neue digitale Formen des Lehrens und Lernens in ihren Schulalltag integrieren.“

Wir unterstützen Bildungseinrichtungen und Lehrerinnen und Lehrer mit dem kostenfreien Office 365 A1-Angebot und Microsoft Teams, um den Übergang in den Fernunterricht so einfach wie möglich zu gestalten und schnell eine digitale Lernplattform aufzubauen. Alle Informationen dazu gibt es hier.

 


Ein Beitrag von Michael Wittel
Education & Research Lead Germany at Microsoft

Michael Wittel

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