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Mentale Gesundheit bei Microsoft Deutschland

„Welche Gefahren soll es in einem Büro schon geben?“ Vergleicht man Produktionshallen oder Baustellen mit einem modernen Büro scheint letzteres recht sicher. Aber lebensverändernde – sogar lebensbedrohliche – Situationen? Die gibt es eigentlich nicht… oder vielleicht doch? 

Der Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) gibt an, dass 3,2 % des Krankenstands im Jahr 2023 durch Arbeits- und Wegeunfälle verursacht wurde. Im Vergleich dazu lagen psychische Erkrankungen, wie Depressionen, Angststörungen, Burnout oder Sucht bei über 15 % und damit an dritter Stelle. Die Besonderheit bei psychischen Erkrankungen ist, dass eine deutlich geringere Anzahl an Fällen zu dieser hohen Anzahl an Krankheitstagen geführt hatte. Weiterhin geben, laut dem jährlichen Mental Health Report von AXA, 31% der Deutschen an, dass sie aktuell unter einer psychischen Erkrankung leiden.  

Sicherlich spielen hierbei Ängste und Sorgen um die gesellschaftliche, aber auch persönliche Zukunft eine Rolle – wie Langzeitfolgen der Covid-19 Pandemie, Krieg und die Klimakrise. Doch auch schlechte Arbeitsbedingungen, in denen Diskriminierung, Ungleichheit, übermäßige Arbeitsbelastung und Unsicherheit herrschen, sind ein Risiko für die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden 

Unser Anliegen ist nicht, die klassischen physischen Gefährdungen kleinzureden. Stattdessen möchten wir den Blick weiten und die psychosozialen Gefahren bei der Arbeit betrachten. Wir wollen sensibilisieren und zu Aktionen aufrufen. Denn in Gesprächen mit Geschäftspartnern erkennen wir immer wieder, dass viele Firmen vor dem Thema „Psyche“ zurückschrecken – aus Unwissen, Angst etwas falsch zu machen, oder aufgrund fehlender Ressourcen. 

Doch Leistungsbereitschaft, Motivation, Innovationskraft und Mitarbeitendenbindung hängen direkt mit der psychischen Gesundheit zusammen. Sie ist sogar die Voraussetzung. Gesunde Mitarbeitende sind Treiber für Innovation, sind resilienter und wirken positiv auf eine gesunde Unternehmenskultur ein. Sie zeigen außerdem eine höhere Bindung an ihren Arbeitgeber – ein ernstzunehmender Faktor, wie die neueste Gallup-Engagement-Studie zeigt. 

Daher möchten wir in dieser Feature Story die Strukturen und Maßnahmen von Microsoft Deutschland vorstellen, welche die Förderung des mentalen Wohlbefindens zum Ziel haben. Wir hoffen, damit Inspiration und Ideen zu liefern, um selbst aktiv zu werden.

Die Philosophie des Microsoft Gesundheitsmanagements 

Zugegeben sind Gesundheit und Wohlbefinden komplexe Konstrukte. Daher hat unser globales Wellbeing-Team,angelehnt an die Weltgesundheitsorganisation, drei Kernbereiche definiert:

    1. Körperliche Gesundheit 
    2. Mentales und emotionales Wohlbefinden 
    3. Finanzielle Stabilität 

Für Deutschland haben wir unsere globale Philosophie weiter ausdifferenziert: Wir integrieren Aspekte des sozialen Wohlbefindens und eine übergreifende Werte-Komponente in unser Gesundheitsverständnis. So behalten wir Aktivitäten und Bedarfe verschiedener Gruppen besser im Blick und können sie einfacher verknüpfen.

Eine der von vielen Mitarbeitenden als sehr wertvoll eingeschätzte Gesundheitsleistung ist die Krankengeldversicherung, durch die man bei längerer Krankheit eine Aufstockung des Krankengelds erhält. Gerade bei schwerwiegenden Erkrankungen gibt diese Versicherung den Erkrankten Halt und nimmt ihnen die Sorge vor finanziellen Schwierigkeiten, damit sie sich voll auf Therapie und Rehabilitation konzentrieren können.

Psychische Gesundheit im Fokus: Das Ergebnis einer systematischen Analyse  

Die Gesundheitsangebote bei Microsoft sind historisch gewachsen. 2022 war der Zeitpunkt, den wir für eine Generalüberholung genutzt und sämtliche Angebote auf den Prüfstand gestellt haben.  

Dazu gehörte die strukturierte Analyse sämtlicher Angebote, z.B. hinsichtlich der Nutzer*innenzahlen, Kosten, bestehender Herausforderungen und Chancen. Ein Ergebnis war eine umfassende SWOT-Analyse, auf deren Basis wir im Zusammenspiel mit wichtigen Partnern (u.a. HR, Betriebsrat, Führungskräften, Betriebsarzt, Sicherheitsfachkräften) und mit dem Feedback der Mitarbeitenden die Top-Prioritäten festlegten. Am Ende zeigte sich klar: Psychische Gesundheit muss unser Fokus sein.

Auszug aus der SWOT-Analyse Gesundheitsmanagement zu Beginn 2022
Auszug aus der SWOT-Analyse Gesundheitsmanagement zu Beginn 2022

Programmplanung „Psyche“ bei Microsoft

Im Team entwickelten wir einen Plan, der sich an den Grundsätzen des Qualitätsmanagements orientiert und für den wir folgende Ziele formulierten:  

    • Psychologische Unterstützungsstrukturen ausbauen und deren Bekanntheit erhöhen
    • Führungskräfte zu Grundlagen psychischer Gesundheit schulen, besser unterstützen, Good Practices darstellen
    • Bestehende Prozesse professionalisieren, dazu gehört das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) nach Langzeiterkrankungen, die psychische Gefährdungsbeurteilung (GB Psyche), gesundheitsförderliche Arbeitsmittel (Viva Insights) und stärkere Anbindung der Gesundheitsthemen in andere zentrale Teams (z.B. Communications, Learning, Benefits).  

Eines muss aber bedacht werden: Maßnahmen laufen ins Leere, solange es Vorurteile, Falschwissen und Stigmata im Umgang mit psychischen Erkrankungen gibt. 

So suchen Personen mit depressiven Symptomen oft keine Unterstützung, weil sie Angst haben, in eine Schublade gesteckt zu werden oder im Familien-, Freundes- und Kolleg*innenumkreis mit Vorurteilen konfrontiert zu werden. Dazu zählen Labels wie „verrückt“, „unzuverlässig“ und „nicht leistungsfähig“. Manche Betroffene geben an, dass sie die Angst vor Vorurteilen stärker belastet als die Erkrankung selbst. Dies führe dann zu Verzögerungen bei der Inanspruchnahme professioneller Unterstützungsdienste. 

Ich hatte so hart an meiner Karriere gearbeitet, und meine Kunden benötigten meine Unterstützung bei Projekten. Ich konnte da nicht krank machen.

Zitat eines Teilnehmers während der betrieblichen Wiedereingliederung nach langer Krankheit

Verschlimmernd kommt hinzu, dass Vorurteile von Betroffenen internalisiert werden, womit sie sich selbst ungerechtfertigterweise mit negativen Merkmalen charakterisieren oder sogar selbst sozial ausgrenzen. 

Das vierte umspannende Ziel war somit die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.

Auszug aus der Microsoft Programmplanung zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
Auszug aus der Microsoft Programmplanung zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen

Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Projekte und Workstreams ein, mit denen wir auf all diese Ziele einzahlen. 

Gefährungsbeurteilung (GB) PSYCHE: Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz

Bereits seit 2013 ist die Beurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz gesetzlich vorgeschrieben. Hierbei werden psychosoziale Belastungen beurteilt, bewertet und Maßnahmen abgeleitet. Doch auch 10 Jahre später tun sich viele Unternehmen schwer, die richtige Methode und das richtige Instrument auszusuchen, sowie Maßnahmen effizient umzusetzen – auch bei uns war das so. 

Glücklicherweise ist Feedback der Mitarbeitenden ein grundlegender Bestandteil unserer Microsoft-Kultur. Zu unserem Listening-System gehören mehrere über das Jahr verteilte, globale Befragungen, an denen eine überwältigende Mehrheit der Mitarbeitenden teilnimmt. Allerdings ergab unsere Analyse, dass die in den globalen Befragungen gestellten Fragen die Anforderungen einer psychischen Gefährdungsbeurteilung nicht ausreichend abdecken (siehe GDA-Leitlinie).  

In der Konsequenz werden wir zukünftig multimodal vorgehen: Unsere global standardisierten Befragungen bilden ein erstes Screening und bieten uns die Vorteile bestehender Technologien und etablierter Prozesse. Die daraus generierten Ergebnisse werden dann durch Workshops in der Breite ergänzt, um die Belastungen in den Teams besser zu verstehen und unmittelbar konkrete Verbesserungsmaßnahmen ableiten zu können. 

Zwei externe Partner, die uns bei den Überlegungen hilfreich zur Seite standen, möchten wir nicht unerwähnt lassen:   

  • Die Krankenkassen sind exzellente Anlaufstellen und haben häufig einen Pool an Expert*innen, der bei der Umsetzung der psychischen Gefährdungsbeurteilung beraten kann. Wir arbeiteten hier mit der Techniker Krankenkasse zusammen, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht.  
  • Auch durch die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) konnten wir wichtige Insights erhalten, um bei der nächsten Gefährdungsbeurteilung noch effektiver vorzugehen. Die VBG haben wir als verlässlichen und professionellen Partner kennengelernt, die uns bei so manch unklaren Situationen konstruktiv weiterhilft. 

Diese Maßnahmen haben wir aus der vergangenen Gefährdungsbeurteilung abgeleitet:

  • Führungskräfte (Good Practice Interviews, Mental Health Fundamentals, Coaching, eigene SharePoint-Seite mit dezidierten Infos und Guidelines für Führungskräfte) 
  • Team-Workshops bei besonders belasteten Ergebnissen, um spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Belastungssituation zu erreichen (z.B. andere Kundenverteilung im Team, stärkerer Fokus auf unmittelbaren Handlungsspielraum, transparentere Kommunikation top-down)  
  • Work-Life Flow-Kampagne (Unterstützungsangebote, individuelle Gesundheitskompetenzen, Produktivitäts-Hacks) 

Engagement des Leaderships und Sensibilisierung aller Mitarbeitenden

Gemäß der National Alliance on Mental Illness (2017) verbergen 70% der Menschen aufgrund von Angst vor Vorurteilen oder einer ungerechten Behandlung ihre psychischen Herausforderungen. Aus diesem Grund ist die Aufklärung darüber von entscheidender Bedeutung, um eine offene und unterstützende Umgebung zu schaffen, in der man sich wohl fühlt, über psychische Gesundheitsprobleme zu sprechen. Aufklärung führt außerdem zu einem besseren Verständnis für die Erkrankung und die Situation der Erkrankten, und damit auch zu einem hilfreicheren Umgang mit Betroffenen. 

Den Kick-off unserer Entstigmatisierungs-Kampagne übernahmen drei Mitglieder unseres Leadership-Teams durch Announcements, die an alle Mitarbeitenden geschickt wurden. In diesen Nachrichten wurden die unterschiedlichen Elemente unserer Programmplanung aufgegriffen und beworben, z.B. Gefährdungsbeurteilung, Sensibilisierungs-Vorträge und Leuchtturm-Projekte (wie die Magic Horizons VR-Lösung zu Entspannungszwecken). Das Engagement unseres Leadership-Teams war entscheidend, da es den Mitarbeitenden verdeutlichte, dass wir als Unternehmen bereit sind, das Tabu um psychische Gesundheit zu brechen und eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der offene Gespräche und der Austausch von Erfahrungen gefördert werden.

In den ersten Wochen legten wir besonderen Wert auf Mental Health Awareness Sessions, die sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch angeboten wurden. Zusätzlich fanden separate Sitzungen für Führungskräfte statt, da ihre Bedürfnisse oft unterschiedlich sind als die der Mitarbeitenden. Während der Sessions vermittelten wir grundlegendes Wissen über psychische Gesundheit und zeigten praktische Life Hacks, um mental gesund zu bleiben. Ein Schwerpunkt lag darauf, Warnsignale und Symptome von psychischer Überlastung zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Darüber hinaus wurden einfache Gesprächsleitfäden bereitgestellt, um nahestehenden Personen zu helfen, Warnsignale zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren: Wie spreche ich die Person mit Warnsignalen an? Welche Punkte sind in der Gesprächsführung zu beachten? Wie kann ich der Person effektiv Unterstützung anbieten? – Hunderte von Kollegen und Führungskräfte nahmen an diesen freiwilligen Sessions teil. Eine Zufriedenheitsumfrage ergab, dass 95% den Lernerfolg als hoch einschätzten und die Sessions weiterempfehlen würden.  

Für Teams und Führungskräfte bei Microsoft, die an einem vertieften Austausch zum Thema Mental Health interessiert sind, haben wir Mental Health Fundamentals Sessions im Workshop-Format entwickelt. Unser Ziel ist es nicht nur, die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu betonen, sondern auch ihre grundlegende Relevanz für das persönliche und berufliche Wohlbefinden zu verdeutlichen. Während des Workshops besprechen wir das Stresskontinuum-Modell, welches die Bandbreite von Stressreaktionen (psychisch, körperlich, sozial) illustriert, eine wichtige Grundlage für das Verständnis mentaler Gesundheit bildet und als Selbsteinschätzungs-Tool genutzt werden kann. Des Weiteren geben wir Einblicke in effektive Kommunikationsstrategien, um das Bewusstsein und die Sensibilität für psychische Gesundheitsprobleme zu stärken. Ein zentraler Bestandteil der Sessions ist weiterhin die Diskussion über die vier Säulen der Erholung, die die Grundpfeiler für die Bewältigung von Stress und die Förderung der psychischen Gesundheit bilden. In dem Zusammenhang werden verschiedene Bewältigungsstrategien und Selbsthilfetechniken vorgestellt, die den Teilnehmenden helfen sollen, ihre mentale Widerstandsfähigkeit zu stärken und gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln. Zusätzlich zeigen wir während der Session individuelle Gesundheitsressourcen auf, die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen, um ihre mentale Gesundheit zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem Angebote von Microsoft wie Online-Ressourcen, Programme zur Stressbewältigung und Unterstützungsdienste für Mitarbeitende. 

Insgesamt erzielten wir durch Awareness-Sessions und Mental Health Fundamentals Workshops positive Ergebnisse, das Bewusstsein für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu schärfen und praktische Unterstützung und Ressourcen bereitzustellen. Dies trägt dazu bei, eine offene und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeitende wohl fühlen und über ihre psychische Gesundheit sprechen oder angstfrei Unterstützung suchen können. 

Mental Health Stories

Eine weitere wichtige Rolle bei der Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen spielten die Mental Health Stories, die das Bewusstsein für die weite Verbreitung psychischer Erkrankungen schärfen, die Distanz zu Betroffenen abzubauen und Einblicke in deren Krankheits- und Genesungsgeschichte geben sollten. Diese persönlichen Erfahrungen stammen sowohl von Top-Manager*innen von Microsoft in Deutschland als auch von Mitarbeitenden und behandeln z.B. Depression, Burn-out oder Essstörungen.

Das waren unsere Lessons Learned:

Diese Geschichten setzen ein positives Signal für die offene Kommunikation von psychischen Gesundheitsthemen. Sie zeigen die Unterstützung und Empathie des Unternehmens für das Wohlergehen seiner Mitarbeitenden, damit es Betroffenen leichter fällt, sich zu öffnen und über Herausforderungen zu sprechen. 

Folgend der rote Faden, der als Struktur der Interviews diente: 

    • Kontext herstellen: Wie waren deine persönlichen Lebensumstände zu dieser Zeit?
    • Krise darstellen: Was hast du an dir beobachtet, wie hast du dich gefühlt?
    • Hilfe aufzeigen: Was hat dir in dieser Lage geholfen? Wie wurdest du unterstützt?
    • Wissen teilen: Gab es Signale, die du rückblickend ernster nehmen würdest? Welche 1-2 konkreten Punkte würdest du anderen gerne mitgeben?
    • Ist-Zustand: Wie geht es dir heute?

Gerne ehrlich sein, denn: It’s okay not to be okay.

Gespräche können Leben retten: Mental Health Ambassadors und Employee Assistance Programm 

Wir alle erleben in unserem Leben Krisen und fühlen uns manchmal überfordert, sei es beruflich, gesundheitlich oder privat. Umso wichtiger ist es in diesen Krisen die entsprechende Unterstützung zu erfahren. Bei Microsoft haben wir deshalb zwei Programme etabliert: unser Employee Assistance Programm (EAP) und unsere Mental Health Ambassadors. 

Mental Health Ambassadors 

Die meisten absolvieren erste Hilfe Kurse, um bei Unfällen Leben zu retten – aber was ist bei psychischen Notfällen? Hier kommen Menschen ins Spiel, die erste Hilfe für psychische Gesundheit leisten.  

Eine Initiative, die es Personen erlaubt sich zu Ersthelfer*innen für die psychische Gesundheit ausbilden zu lassen, ist Mental Health First Aid (MHFA). Die Initiative ist mittlerweile in 25 Ländern vertreten und hat weltweit über sechs Millionen Ersthelfer*innen ausgebildet 

„Die Einführung der Mental Health First Aid Initiative ist ein entscheidender Schritt für uns bei Microsoft. Sie schafft nicht nur Bewusstsein für die Bedeutung der mentalen Gesundheit, sondern bietet auch konkrete Unterstützung für alle Mitarbeitenden. Diese Initiative fördert eine Kultur der Fürsorge und Solidarität, stärkt unser One Microsoft-Team und trägt zu einer gesünderen Arbeitsumgebung bei. Durch Mental Health First Aid legen wir den Grundstein für die Priorisierung des mentalen Wohlbefindens und die persönliche Entwicklung unserer Kolleg*innen.“ – Sarah Anders, Solution Area Specialist, Psychologin und Expertin Mental Health, Projektkoordinatorin Mental Health First Aid

Die Mental Health Ambassadors (MHAs) bei Microsoft sind Mitarbeitende, die das Mental Health First Aid (MHFA) Training absolviert haben. Dabei zeigten unsere internen Statistiken, dass 99% der Teilnehmenden den Lernerfolg als hoch bewerten und der Ansicht sind, dass das MHFA-Training langfristige Vorteile bringt. Darüber hinaus sind 98% der MHAs motiviert, ihre neue Rolle bei Microsoft auszuführen, und würden die Initiative anderen empfehlen. 

Die MHAs engagieren sich aktiv für die Förderung des Bewusstseins für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz und die Schaffung einer unterstützenden Umgebung. Sie organisieren Veranstaltungen, Workshops und Schulungen, um das Verständnis für psychische Gesundheit zu fördern und bieten Unterstützung sowie Ressourcen für diejenigen, die Hilfe benötigen. Die Ambassadors arbeiten eng mit dem HR-Team und dem Führungsteam zusammen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiter in Bezug auf psychische Gesundheit berücksichtigt werden. Gleichzeitig stellen regelmäßige Vertiefungsmodule und Supervision sicher, dass auch MHAs selbst unterstützt werden und ihrer Rolle langfristig gerecht werden können. 

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass eine klare und konsequente Kommunikation zu den Mental Health Ambassadors entscheidend ist, um der Initiative intern mehr Gewicht und Sichtbarkeit zu verleihen. Zu diesem Zweck haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen. Zunächst haben wir speziell gestaltete E-Mail-Signaturen für die Mental Health Ambassadors entwickelt, die sowohl intern als auch extern genutzt werden können. Diese Signaturen dienen dazu, die Präsenz der Ambassadors zu stärken und ihre Rolle bei der Förderung der psychischen Gesundheit hervorzuheben. Des Weiteren haben wir ein digitales Abzeichen erstellt, das neben dem normalen Profilbild platziert wird und die Person als „Mental Health Ambassador“ kennzeichnet. Dieses Abzeichen soll die Identifizierung und Anerkennung der Ambassadors innerhalb des Unternehmens erleichtern und ihre Beteiligung an der Initiative verdeutlichen. Zu sehen sind diese Abzeichen hier in der Feature Story beispielsweise bei Sarah Anders und Fatima Blank.  

Zusammenfassend haben bei Microsoft Deutschland 50 zertifizierte MHFAs aktiv dazu beigetragen, das Stigma im Zusammenhang mit mentaler Gesundheit zu reduzieren. Im Einklang mit Microsofts Mission dienen sie als vertrauenswürdige Ansprechpartner*innen und überbrücken mit Kompetenz und Empathie die Lücke zu professionellen Beratungsangeboten.

Unsere Initiative der Mental Health Ambassadors ist ein entscheidender Schritt hin zu einer Welt, in der mentale Gesundheit genauso geschätzt wird wie körperliche Gesundheit. Indem wir Unterstützung, Verständnis und Offenheit fördern, bauen wir gemeinsam eine resilientere und mitfühlendere Gesellschaft auf.“ – Fatima Blank, Cloud Solution Architect, Mental Health Ambassador 

Professionelle Psychosoziale Beratung

Neben den MHAs können unsere Mitarbeitenden kostenlose und anonyme psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Im Falle einer Krise oder Überbelastung – egal ob privater oder beruflicher Natur – können sie sich an unser Employee Assistance Program-Anbieter wenden. Dort bekommen sie von Expert*innen in 1:1 Sessions eine systemische, lösungsorientierte Kurzzeitberatung. Diese basiert auf einem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe – sie ersetzt jedoch keine Therapie, kann aber Betroffenen helfen, die richtigen Wege einzuschlagen und aus der Abwärtsspirale rauszukommen. Diese Hilfe steht 24/7 durch eine Krisenhotline zur Verfügung.

Die Wirksamkeit dieser Beratungsmöglichkeiten zeigt eine Studie aus dem Vereinigten Königreich. Für jede investierte £1,00, die in Großbritannien für ein Mitarbeiterunterstützungsprogramm (EAP) ausgegeben werden, erzielen Unternehmen einen wirtschaftlichen Mehrwert von £7,27 (ROI). 

Neben den 1:1 Sessions werden auch Seminare rund um das Thema mentale Gesundheit angeboten, auf die unsere Mitarbeitenden kostenlos zugreifen können. Dazu gehören Themen wie Selbst- und Zeitmanagement, Stressprävention, aber auch persönlichere Work-Life-Balance Themen, wie Kinderbetreuung oder Altenpflege.

Die Schlüsselrolle von Führungskräften

Die eigene Führungskraft hat mehr Einfluss auf die mentale Gesundheit als der*die eigene Arzt*Ärztin oder Therapeut*in. 

Diese Erkenntnis schlägt ein, und doch kann sie jede*r womöglich sofort nachempfinden. Die Daten stammen aus einer Befragung des Workforce Institute am UKG, in der 69 % der Teilnehmenden angaben, dass ihre Vorgesetzten den größten Einfluss auf ihre psychische Gesundheit hatten, gleichauf mit dem Einfluss der Partnerin oder des Partners.

Führungskräfte tragen damit eine große Verantwortung, die über betriebliche Aufgaben hinaus geht: das Wohlbefinden der Teammitglieder. Eine Erkenntnis, die verdeutlicht, dass Unternehmen ihre Führungskräfte unterstützen sollten, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Deswegen haben wir bei Microsoft, zusätzlich zu den vielfältig angebotenen Qualifizierungsprogrammen für Führungskräfte, mehrere, sich ergänzende Initiativen ins Leben gerufen, die Grundlagenwissen schaffen, Erfahrungsaustausch fördern und welche die individuelle Unterstützung von Führungskräften gewährleisten sollen:

Aber das ist natürlich nur der Anfang. Wir sind stolz, mit diesen Initiativen eine gesündere Führungskultur zu gestalten und unsere Führungskräfte auf diesem Weg zu begleiten.

In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie wir Arbeit so gestalten können, dass wir gesund und leistungsfähig bleiben. Um eine gesunde Arbeitskultur zu schaffen, müssen Führungskräfte einbezogen werden. Diese haben auch eine Vorbildfunktion: Indem sie selbst auf ihre psychische Gesundheit achten und offen über persönliche Herausforderungen sprechen, schaffen sie eine unterstützende Arbeitskultur, die den Fokus auf das Wohlbefinden legt.“ – Lea Schuller, Arbeits- und Organisationspsychologin & BGM Expertin Microsoft Deutschland.

Diversity und Inklusion als Grundstein mentaler Gesundheit

Ein Gleichgewicht zwischen mentaler Gesundheit und Inklusion herzustellen ist ein wesentlicher Aspekt moderner Unternehmenskultur. Deswegen ist auch uns eine inklusive Arbeitsumgebung, die das psychische Wohlbefinden aller Mitarbeitenden fördert, für uns wichtig. Wir sehen Vielfalt als Bereicherung, die Kreativität und Innovation fördert und die Problemlösungsfähigkeiten stärkt. Davon profitiert auch das Unternehmen: Denn in einem Umfeld, in dem Mitarbeitende ganz sie selbst sein können, und in dem Vertrauen, Wertschätzung und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, können sie sich sicher fühlen, offen zu kommunizieren und Unterstützung zu suchen. 

Ein Überblick über unsere Employee Resource Groups (ERGs), oder Mitarbeitendenressourcengruppen, die sich für mehr Diversität und Inklusion einsetzen:

Mit Gesundheit als Unternehmensstrategie Erfolge feiern

Die psychische Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist eine gemeinsame Verantwortung und eine strategische Priorität für Microsoft Deutschland. Wir glauben an positive Veränderung, die unsere Initiativen und Botschafter*innen für psychische Gesundheit anstoßen, indem sie sich für Verständnis und Unterstützung für einen gesünderen und glücklicheren Arbeitsplatz bei Microsoft Deutschland einsetzen.

Unternehmen, die sich aktiv um die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden kümmern, profitieren nicht nur von einem niedrigeren Krankenstand und einer dauerhaften Leistungsfähigkeit, sondern ebenso von weniger Fluktuation, einem besseren Betriebsklima und nicht zuletzt gesteigerter Motivation und Zufriedenheit.

Die positiven Einflüsse der Aktivitäten sehen wir in vielen der erfassten Daten, insbesondere bei den Nutzungsdaten und dem Feedback zu unseren Gesundheitsaktivitäten – und spüren sie täglich im Umgang mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsumfeld.

Diese weiterführenden Materialien und Ressourcen können dabei helfen, die mentale Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen: