Unternehmen müssen eine Kultur für digitale Transformation schaffen

Digitalisierung fuer alle Kulturstudie

Wer eine Digitalisierung für alle erfolgreich gestalten will, darf niemanden zurücklassen. Auf Basis von Sicherheit und Fortschritt sollten möglichst alle Menschen von den Chancen der digitalen Gesellschaft profitieren. Wie gut das gelingt, hängt allerdings nicht allein davon ab, welche Technologien wir einsetzen. Mindestens ebenso wichtig ist auch eine Kultur, in der sich Technologie und menschliche Kreativität gegenseitig beflügeln.Deshalb hat sich am zehnten April bei Microsoft Berlin alles um das Thema Digitalkultur gedreht. Sowohl die Microsoft Insight, bei der sich die Geschäftsführung von Microsoft Deutschland mit ausgewählten Medienvertreter austauscht, als auch die öffentliche Digitalkonferenz Microsoft Explained standen diesmal unter dem Motto „Digitalisierung für alle – alles eine Frage der Kultur“ – und das verstehen wir keinesfalls als rhetorische Frage.

Doch wo stehen wir wirklich in Deutschland auf dem Weg zu einer Digitalkultur, die Vertrauen statt Verzagen fördert, Kreativität als Kollektivaufgabe feiert, die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine als Chance erkennt und letztlich Fortschritt für alle ermöglich? Damit die Kulturfrage nicht zur Glaubensfrage wird, haben wir beschlossen, sie zu vermessen. Dafür haben wir im Februar zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov mehr als tausend Mitarbeiter deutscher Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung befragt. In Berlin haben wir jetzt die Ergebnisse erstmals zur Diskussion gestellt.

Die Digitalisierung scheitert nicht am Willen der Beschäftigten

Die gute Nachricht: Die Mehrheit der deutschen Beschäftigten steht der digitalen Transformation grundsätzlich positiv gegenüber und sieht große Chancen sowohl für ihre Organisation als auch für ihre eigene berufliche Entwicklung: Mit der Digitalisierung verbinden sie u.a. mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Spaß bei der Arbeit, mehr persönliches Entwicklungspotential und mehr Möglichkeiten, Arbeit und Privatleben zu vereinbaren. Die schlechte: Jeder zweite Arbeitnehmer fürchtet sich vor veränderten Aufgaben oder gar vor Jobverlust. Interessanterweise wachsen die Sorgen der Beschäftigten mit der Größe ihres Arbeitgebers: In Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern äußern deutlich mehr Mitarbeiter Ängste als in kleineren Firmen.

Was die Unternehmen betrifft, so haben sie die Bedeutung der Digitalisierung zwar erkannt, doch sie treiben die Transformation derzeit vor allem mit Blick auf die technischen Herausforderungen voran. Kulturelle Erfolgsfaktoren stehen (noch) nicht im Mittelpunkt der Bemühungen. So erkennt nicht einmal jeder vierte Beschäftigte eine klar definierte Strategie für die digitale Transformation in seiner Organisation. Und nur jeder Zehnte erlebt die Entwicklung der digitalen Transformationsstrategie als gemeinschaftlichen Prozess zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern. Nur in jedem fünften Unternehmen gibt es ein Programm für den Wandel der Unternehmenskultur. Und die Digitalisierung ist auch heute noch selten Chefsache: Nur jeder vierte Mitarbeiter sieht die Geschäftsführung oder den Vorstand als treibende Kraft der Transformation.

Die kulturelle Transformation lässt sich nicht von oben verordnen

Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, neuen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, erzeugt das Unsicherheit. Eine Digitalkultur, die Ängste ernst nimmt und lebenslanges Lernen fördert, kann dem entgegenwirken. Doch auch in punkto digitaler Qualifikation besteht noch Nachholbedarf. Nur jeder zweite Arbeitgeber bietet regelmäßig entsprechende Schulungen an oder ermutigt seine Mitarbeiter, mit neuen Technologien zu experimentieren. Wer die Digitalisierung erfolgreich gestalten will, muss alle Menschen mitnehmen. Es gilt die positive Grundstimmung der Beschäftigten zu nutzen und Zukunftsperspektiven für alle aufzuzeigen. Das gelingt am besten in einer Kultur des Vertrauens, in der die Mitarbeiter aktiv in den Transformationsprozess eingebunden werden. Unsere Umfrage belegt jedoch: Noch wird zu wenig dafür getan, eine Digitalkultur zu schaffen, die alle Mitarbeiter und die gesamte Organisation einbezieht.

Um Unternehmen bei dem notwendigen Kulturwandel zu unterstützen hat Microsoft deshalb jetzt den Studienband „Digitalisierung für alle – wie wir eine Kultur der digitalen Transformation schaffen“ veröffentlicht. Neben den ausführlichen Umfrageergebnissen finden sich in dem Band die Perspektiven und Empfehlungen von internationalen Top-Managern, Psychologen und Change-Experten. Allerdings verstehen wir diese nur als Leitplanken, denn die kulturelle Transformation ist stets eine individuelle Reise, die sich weder am Reißbrett planen noch von oben verordnen lässt. Oder um es mit Albert Camus zu sagen: „Um eine Kultur zu schaffen, genügt es nicht mit dem Lineal auf die Finger zu klopfen.“ Andererseits ist die Digitalisierung aber auch kein Schicksal, das wir erleiden, sondern ein Prozess den wir gestalten können – und das funktioniert am besten gemeinsam.

Die vollständige Studie unter http://aka.ms/DT-Studie-2018
Mehr Infos auch unter #digitalfueralle

 


Ein Beitrag von Sabine Bendiek
Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland

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