Die Europäische Union will ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent senken. Das wird nur möglich sein, wenn wir Emissionen reduzieren und Energie einsparen. Dabei spielen auch Gebäude eine wichtige Rolle, die nach Angaben der Bundesregierung allein 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verursachen. Das sind 120 Millionen Tonnen pro Jahr. Die gute Nachricht dabei ist: Wo viel verbraucht wird, da lässt sich auch viel einsparen. Moderne Technologien können dazu beitragen. Das zeigt beispielsweise unser Kunde Bosch Energy and Building Solutions mit seiner cloudbasierten Energy Platform, die wir neulich beim Microsoft Innovation-Talk vorstellten.
Die Energy Platform ist ein Energiedaten-Managementsystem in der Cloud, das auf Diensten von Microsoft Azure ausgeführt wird. Die Plattform bündelt Daten aus verschiedensten Quellen, wie Messdaten zum Energieverbrauch, Wetterdaten oder Daten aus der Produktion, um sie gemeinsam auszuwerten. Die Industrie-Kunden von Bosch Building Technologies können damit die Effizienz von Maschinen und Standorten bestimmen, vergleichen und optimieren. So lässt sich ihr Energie- und Ressourcenbedarf genau verfolgen und verbrauchsoptimiert steuern. Zu den technischen Möglichkeiten der Plattform zählen die bedarfsorientierte Regulierung der Hallenlüftung, Abwärmenutzung aus diversen Bearbeitungsprozessen und nicht zuletzt das Abschaltmanagement der Anlagen.
Aber was gut für die Kunden ist, hilft auch der ganzen Bosch-Gruppe: Mittlerweile ist die Energy Platform auch intern in mehr als 100 Fertigungsstätten und an anderen Standorten des Unternehmens im Einsatz. Und zwar mit deutlichem Ergebnis: In einem der größeren Werke spart das Unternehmen durch Energieeffizienzmaßnahmen bis zu 1,2 Millionen Euro pro Jahr ein. Im Homburger Bosch-Werk wurde beispielsweise ein enormes Energiesparpotenzial in einer Montagelinie für Dieseleinspritzventile erkannt. Über intelligente Sensoren, die dort an Maschinen und Anlagen installiert sind, um den Energie- und Ressourcenverbrauch zu messen und an die Cloud übermitteln, ließen sich interessante Sparmöglichkeiten bei der Druckluftregulierung erkennen und anschließend umsetzen.
Bosch Energy Platform: Vernetztes Energie-Management in Echtzeit
Die Energy Platform nutzt dafür Azure-Dienste wie Azure Functions, Azure Data Lake, Azure Data Factory und Azure Cosmos DB. Die Kunden von Bosch Energy and Building Solutions verwenden sie, um IoT-Devices mit denjenigen Datenquellen zu verbinden, die gemessen und kontrolliert werden sollen – das sind beispielsweise vorhandene Zähler, Sensoren oder Maschinen. Diese Daten werden dann in der Energy Platform ausgelesen, miteinander verknüpft und analysiert. So können Kunden rund um den Globus ihren Energieverbrauch in Echtzeit überwachen und analysieren, um fundierte Entscheidungen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz zu treffen.
Für die Beschreibung seiner einzelnen Systeme nutzt Bosch „gewerkespezifische Ontologien“. Das ist eine Art „Fachwörterbuch“, um die einzelnen Bestandteile und Beziehungen eindeutig zu bezeichnen. Denn damit die Energy Platform auch andere Unternehmen bei der Erreichung ihrer Klimaziele unterstützen kann, sollten sie möglichst dieselben Bezeichnungen nutzen. Deshalb plant Bosch auch, seine Ontologien zu veröffentlichen. Andere Firmen werden eingeladen, sie ebenfalls zu verwenden und durch neue Begrifflichkeiten zu ergänzen, um den Klimaschutz durch offene Standards weiter voranzutreiben.
In unserer Reihe „Microsoft Innovation-Talk für die Fertigungsbranche und die Automobilindustrie“ unterhalten wir uns ausführlich über die neue Plattform und den Einsatz von Azure. Unsere Gesprächspartner bei dem On-Demand Webinar sind Ulrich Brandenburg, Head of Bosch Energy Platform der Bosch Energy and Building Solutions, Fabian Bucksch, Gruppenleitung FCM Werk Homburg und Leiter des Center of Competence Energiedatenmanagement der Robert Bosch GmbH, sowie Habib Modabber, Direktor Business Development der Bosch Sicherheitssysteme GmbH. Das Gespräch leitet Thomas Titze, Account Technology Strategist bei Microsoft Deutschland. Melden Sie sich gern hier kostenfrei an, um unser Webinar zu sehen.
Ein Beitrag von Markus Göbel
Senior Communications Manager Data Applications and Infrastructure