Alle Baupläne im Blick: Die AnyMotion GmbH digitalisiert die Baustelle mit Microsoft HoloLens 2

Gute Planung ist alles – das gilt auch auf Baustellen. Doch das Studieren und Prüfen von Bauplänen ist für Handwerker*innen und Bauarbeiter*innen aufwendig und zeitraubend. Die Lösung KlimAR des Unternehmens AnyMotion GmbH aus Bremen nutzt daher die Möglichkeiten von Microsoft HoloLens 2, um Mixed Reality (MR) auf die Baustelle zu bringen.

Der Einsatz von Mixed Reality-Lösungen verändert unsere Arbeitswelt grundlegend. Zahlreiche Partner von Microsoft nutzen bereits Microsoft HoloLens, um die Vorteile von MR in ihre Produkte und Services zu integrieren. Die Anwendungsgebiete reichen dabei von einfachen Präsentationen, Schulungen und Wartungsarbeiten über chirurgische Eingriffe bis hin zu komplexen Krisenszenarien. In der Fertigungsindustrie vertraut schon eine Vielzahl der Unternehmen auf Mixed-Reality-Lösungen oder plant dies in naher Zukunft zu realisieren, wie ein gemeinsamer Bericht von Microsoft und Hypothesis zeigt.

Der Microsoft-Partner AnyMotion GmbH aus Bremen nutzt die Möglichkeiten von Mixed Reality, um Baustellen zu digitalisieren. Die Lösung KlimAR wurde gemeinsam mit dem Forschungsinstitut BIBA  unter Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entwickelt. Es setzt dafür auf Microsoft HoloLens 2, um im Computer Aided Design (CAD) erstellte zweidimensionale Baupläne mit dem echten Raum zu verschmelzen. Das Ergebnis ist eine Mixed Reality-Umgebung, die es Handwerker*innen und Bauarbeiter*innen ermöglicht, sich vor Ort leichter zu orientieren.

Abgleich zwischen dem realen Raum und CAD-Plänen

Sollen beispielsweise Leitungen verlegt oder Bauteile getauscht werden, müssten die Handwerker*innen normalerweise zunächst Dokumente studieren oder die CAD-Pläne am Computer durchgehen. Durch den Einsatz der modernen Technologie entfällt dieser Aufwand, stattdessen laden die Handwerker*innen nun bequem die jeweils benötigten CAD-Daten auf Microsoft HoloLens 2. Vor Ort auf der Baustelle scannt das Headset dank der integrierten Sensoren die Räume des jeweiligen Gebäudes und gleicht das Ergebnis mit den gespeicherten CAD-Plänen ab. Anschließend erhalten Handwerker*innen, die beispielsweise Arbeiten an der Zimmerdecke verrichten wollen, die entsprechenden Pläne als holographische Leitungen direkt ins Sichtfeld projiziert.

Wo verlaufen welche Leitungen? An welcher Stelle genau ist das neue Lüftungselement geplant? Wo befinden sich Schächte und Kabel hinter der abgehängten Decke? Der Blick durch Microsoft HoloLens 2 liefert die Antwort. Gerade im Zusammenspiel verschiedener Gewerke sind die Vorteile offenkundig. Doch den Handwerker*innen erleichtert die KlimAR-Anwendung und Microsoft HoloLens 2 nicht nur die Orientierung am Bau, sondern die Technologien geben ihnen auch die Möglichkeit, Änderungen an den CAD-Plänen direkt vor Ort vorzunehmen.

Bequeme Steuerung und Anpassung der Baupläne

Die gesamte Steuerung erfolgt über Gesten. Träger*innen des Headsets können einzelne Planungselemente per Fingerzeig auswählen und innerhalb der CAD-Pläne verschieben. Auch Übersichtspläne und die einzelnen Ebenen lassen sich nach Belieben im Raum positionieren. Microsoft HoloLens 2 speichert alle Änderungen, die Handwerker*innen dabei an den CAD-Plänen vornehmen, direkt im passenden Format. Später im Büro lassen sich diese Änderungen dann ins Gesamtsystem übertragen. So bleiben die CAD-Pläne stets auf dem aktuellen Stand.

Handwerker trägt die HoloLens und sieht dadurch die Baupläne im Raum vor sich

Das Unternehmen plant, KlimAR nun flächendeckend einzusetzen. Von der Lösung könnten künftig viele Handwerksbetriebe und Branchen profitieren, von der Elektro- bis hin zur Sanitärinstallation. Denn die Lösung KlimAR spart Zeit und damit letztlich auch Geld. „Die Zusammenarbeit mit den Anwendern hat gezeigt, dass durch das System in Kombination mit der Microsoft HoloLens ca. 24.000€ pro Jahr und pro Arbeiter eingespart werden können.“, erläutert Frank Bischoff, Geschäftsführer von der Bremer AnyMotion GmbH. Das entspricht einem Einsparpotenzial von 20 Prozent. Die so gewonnene Zeit können Anwender*innen für andere Aufgaben nutzen. Auch der Blick in andere Branchen zeigt, dass sich die Investitionen in Mixed Reality für die Unternehmen wirtschaftlich rechnen. Dem Bericht von Microsoft und Hypothesis zufolge erwartet mehr als die Hälfte aller Fertigungsunternehmen, die Mixed Reality-Lösungen nutzen, eine durchschnittliche Rendite von 30 Prozent oder mehr auf ihre Investitionen.


Ein Beitrag von Philip Weitnauer
Product Manager Mixed Reality & HoloLens

Portrait von Philipp Weitnauer

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