Studien zeigen, dass Mitarbeitende bei ihrer Arbeit sowohl örtlich flexibel sein als auch den persönlichen Kontakt zu Kolleg*innen halten wollen. In diesem Beitrag zeigen wir Beispiele, wie wir bei Microsoft mit diesem Thema umgehen.
Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsort sind wichtige Elemente unseres Arbeitsmodells bei Microsoft Deutschland. Einzelpersonen und Gruppen können im Rahmen von Unternehmens- und Teamrichtlinien selbst entscheiden, wie sie am besten zusammenarbeiten.
Dabei geht es nicht um die Anzahl der Tage, an denen die Mitarbeitenden im Büro sind, sondern darum, ob die Begegnungen relevant sind und einen Mehrwert bieten. Unsere internen Auswertungen weisen auf drei spezifische Gelegenheiten hin, in denen ein persönliches Zusammenkommen am vorteilhaftesten ist.
1) Stärkung des Teamzusammenhalts
In einer Microsoft-Umfrage zum Engagement unserer Arbeitnehmer*innen gaben 92 Prozent der Mitarbeitenden an, dass sie glauben, das Unternehmen schätze Flexibilität und ermögliche es ihnen, so zu arbeiten, wie es für sie am besten ist. 93 Prozent sind überzeugt, dass sie unabhängig vom Standort in der Lage sind, als Team zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass die Menschen sich nach mehr Zusammenhalt sehnen. Die Mitarbeitenden machten ebenfalls deutlich, dass sie sich wünschen, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und nicht nur zusammenzuarbeiten.
Celine Garbi Jörgens, Hybrid Secured Work Business Lead Germany, ist davon überzeugt, dass man Momente braucht, in denen das Team sich abseits von Arbeitsthemen austauschen kann:
„Mit einem Team zusammenzuarbeiten, das national oder auch international verstreut ist, kann herausfordernd sein. Persönliche Treffen sind hier besonders schwierig, wenn nicht sogar unmöglich zu organisieren. Deshalb lege ich großen Wert darauf, neben Team-Meetings Formate zu schaffen, in denen wir nicht über unsere täglichen To-Dos sprechen und uns stattdessen persönlich besser kennenlernen. Das schafft Synergien und führt zu lebhaften Diskussionen im Team. Beispielsweise nehmen wir uns mindestens zweimal im Quartal Zeit für Team-Events, bei denen wir kleine Übungen zum Teambuilding oder auch mal einen kleinen Wettbewerb durchführen. Wichtig ist mir auch, dass wir persönliche Ereignisse, wie Geburtstage, gemeinsam feiern.“
2) Einarbeitung in eine neue Rolle, ein neues Team oder ein neues Unternehmen
Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass es beim Antritt einer neuen Rolle – sei es in einem neuen Unternehmen oder bei einem internen Wechsel – einfacher ist, seine*n Vorgesetzte*n oder seine*n Onboarding-Mentor*in persönlich zu treffen. Im Vergleich zu Mitarbeitenden, die ihre*n Vorgesetzte*n in den ersten 90 Tagen nicht persönlich kennengelernt haben, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich um Feedback bemühten. Außerdem wurden diese von ihrem Team eher um Input gebeten, bauten engere Beziehungen zu Kolleg*innen auf und fühlten sich unterstützt, wenn sie schwierige Themen mit ihrer*m Vorgesetzten besprachen und Coaching oder Feedback erhielten.
Annahita Esmailzadeh, Head of Customer Success Account Management, weiß aus eigener Erfahrung, dass Bürozeiten hilfreich, aber nicht alles sind:
„Persönliche Treffen sind mir sehr wichtig, um eine Verbindung aufzubauen, die über den Bildschirm hinausgeht. Nehmen wir das Beispiel ‘Onboarding’. Wenn ich eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen einarbeite, möchte ich individuell auf die Fragen und Bedürfnisse eingehen und mit sauberen Prozessen, offener Kommunikation und klaren Bezugspersonen zu einem schnellen Ankommen im Team beitragen. Mit dieser Strategie konnten wir sowohl während der Pandemie, als auch jetzt in Zeiten von Remote-Work, neuen Mitarbeitenden einen erfolgreichen Start im Team ermöglichen. Denn egal ob on- oder offline, ich möchte für mein Team eine positive und unterstützende Arbeitsumgebung schaffen, in der jeder und jede sein oder ihr volles Potenzial entfalten kann.”
3) Startschuss für ein neues Projekt
Persönliche Treffen sind in den ersten Phasen des Projektlebenszyklus aus demselben Grund hilfreich wie beim Onboarding: um die Mitarbeitenden auf den gleichen Stand zu bringen. Die Teilnehmer*innen an unserer Umfrage zum Engagement der Mitarbeitenden nannten konkrete Beispiele für Momente, in denen es ihnen wichtig ist, vor Ort anwesend zu sein, darunter erste Kundengespräche und Planungssitzungen – eine der befragten Personen fügte hinzu, dass dies „die Zusammenarbeit, die Kultur und die Arbeit im Team deutlich verbessern würde“.
Dem stimmt auch Denise Lorenz, Director Modern Work & Business Applications, Customer Success Unit zu:
„Das Büro ist und bleibt ein Raum der Begegnung und des zwischenmenschlichen Austauschs, den viele schätzen. Für Strategieplanungen, Projektstarts und Feedback-Gespräche mit meinem Team bevorzuge ich ganz klar persönliche Treffen. Um gleichzeitig Flexibilität zu ermöglichen, setzen wir auf hybride Arbeitsmodelle, die sich in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt haben. Am Ende geht es darum, das volle Potential aller Mitarbeitenden zur Entfaltung zu bringen. Dafür müssen wir eine hybride Arbeitskultur schaffen, die ein soziales Miteinander ermöglicht und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Unternehmen können mit flexiblen Arbeitsmodellen ihre Produktivität steigern, die Mitarbeitendenzufriedenheit verbessern und eine integrativere Belegschaft schaffen. Homeoffice hat seine Vorteile, aber ebenso die gemeinsame Zeit vor Ort. Jedes Team ist anders und muss seinen eigenen Rhythmus finden, wie es am effektivsten arbeiten und gleichzeitig eine persönliche Verbindung aufbauen kann. Auch Online-Meetings bergen noch Optimierungspotential für mehr Effizienz und eine bessere Kommunikation. Anstatt das Vor-Ort-Büro als Einheitslösung zu betrachten, sollten Vorgesetzte die Arbeitsweisen ihrer Teammitglieder daher individuell berücksichtigen und relevante Termine oder Anlässe für persönliche Treffen festlegen.
Weitere Informationen finden Sie in diesem englischsprachigen Beitrag unserer Kolleg*innen.
Ein Beitrag von Pina Meisel
Communications Managerin Modern Work & Modern Life