Hybrid Work ist eine Perspektive, die wir uns jetzt erarbeiten müssen

Verschärfte politische Regelungen und staatliche Kontrollen beim Thema Homeoffice zeigen uns, eine neue Arbeitskultur entsteht nicht über Nacht. Damit eine hybride Arbeitswelt keine Utopie bleibt, sollten Führungskräfte jetzt mutig voran gehen, digitale Arbeitsweisen vorleben und Chancen für Mitarbeiter*innen verständlich machen.

Während etwa 55 Prozent aller Jobs in Deutschland heute zumindest teilweise auch von zu Hause aus erledigt werden können, gab es Mitte Januar immer noch rund 4,2 Millionen Menschen, die trotzdem den Weg ins Büro antreten mussten. Seit Ende Januar gilt deutschlandweit die Corona-Arbeitsschutzverordnung, welche vorsieht, dass Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen, soweit es deren Tätigkeit zulässt, das Arbeiten von zu Hause anbieten müssen. Doch wie gelingt der langfristige Wandel hin zur hybriden Arbeitswelt, wenn bereits der Weg ins Homeoffice so steinig erscheint?

Ein Kulturwandel braucht digitale Pioniere

Eine neue Arbeitskultur lässt sich nicht verordnen, sie muss von Menschen mit Leben gefüllt werden. Doch viele Führungskräfte sind überfordert, denn etablierte Prozesse lassen sich nur selten als Blaupause für den digitalen Weg nutzen. In der Konsequenz haben fast zwei Drittel das Gefühl, nicht über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, um virtuelle Teams effektiv zu managen. Doch in Zeiten des digitalen Wandels geht es nicht darum, keine Fehler zu machen. Im Gegenteil, vielmehr gestaltet es sich als Vorteil, eine gesunde Fehlerkultur zuzulassen. Im Austausch mit Kund*innen, Partnern sowie Mitarbeiter*innen sind mir in den letzten Monaten stetig wiederkehrende Ansätze begegnet, die Führungskräften helfen können, den digitalen Kulturwandel im Unternehmen erfolgreich anzustoßen.

  1. Verantwortung erkennen & übernehmen – Führungskräfte brauchen jetzt den Mut, mit digitalen Technologien zu wachsen. Hierfür müssen sie digitale Tools selbst anwenden können, die neuen Möglichkeiten vorleben und auch sich selbst den Raum für Fehler zugestehen. Teamleiter*innen müssen nicht von jetzt auf heute IT-Profis sein, aber Lernbereitschaft und Innovationsfreude zeigen, um der Veränderung ihren Schrecken zu nehmen. Nur wer gegenüber seinen Mitarbeiter*innen authentisch ist und die Ziele des digitalen Wegs klar kommuniziert, nimmt sie letztlich auch mit. Fehlt es an Ressourcen oder digitalen Kompetenzen, empfiehlt es sich, den gezielten Austausch zu suchen und externe Experten und Expertinnen mit ins Boot zu holen, um durch zielführende Maßnahmen Vertrauen bei Kolleg*innen zu erhalten und den Wandel strategisch zu gestalten.
  1. Skills individuell fördern & fordern – Nur zwölf Prozent der Befragten einer aktuellen GfK-Studie stimmen voll und ganz zu, dass ihre Führungskraft digitale Kompetenzen fördert. Eine deutliche Mehrheit sagt sogar, dass sie sich in der Krise neue Arbeitsweisen angewöhnt haben, doch nur wenige geben an, dass sie sich weiterbilden konnten. Mitarbeiter*innen müssen befähigt werden, den digitalen Kulturwandel mitzugehen. Hierfür braucht es individuell abgestimmte Qualifizierungsmöglichkeiten, die allen Mitarbeiter*innen zugänglich gemacht werden müssen – aber nicht für alle gleich sind. Führungskräfte sollten Angestellte individuell betrachten und klar verdeutlichen, wie diese durch zielgerichtete Weiterbildung ihre persönlichen Karrierechancen verbessern können und gleichzeitig zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
  1. Empathisch führen & vertrauen – Mitarbeiter*innen sind oft besorgt, dass flexible Arbeitsweisen für sie bedeuten, ständig erreichbar sein zu müssen. Eine aktuelle Befragung hat gezeigt, dass Führungskräfte, die sich in ihre Kolleg*innen hineinversetzen können und sie dabei unterstützen, klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen, für mehr Zufriedenheit in ihrem Team sorgen. Empathie wird auch beim Umgang mit neuen Mitarbeiter*innen immer wichtiger: Damit die neuen Kolleg*innen sich in einer Remote-Umgebung nicht abgekoppelt vorkommen, ist es elementar, sie über digitale Wege konsequent einzubeziehen.

Hybrid Work gelingt nur im Team

Zur Vermeidung von Parallelwelten bei hybriden Arbeitsmodellen braucht es digitale Tools, die räumlich getrennte Teams miteinander vernetzen und einen einheitlichen Wissenstand ermöglichen. Um Führungskräfte bei dieser Herausforderung zu unterstützen haben wir Microsoft Viva vorgestellt:  Eine zentrale Plattform, welche die Kommunikation, die Förderung des Wohlbefindens von Mitarbeitenden sowie den Zugang zu Wissen, Lerninhalten und Unternehmensressourcen direkt in die täglichen Arbeitsabläufe einbindet. Sie hilft, bestehende Strukturen in Frage zu stellen, die Wirksamkeit von Prozessen zu überdenken und Teams miteinander zu vernetzen. Die oben skizzierten Ansätze verdeutlichen aber auch: Neben der Integration zeitgemäßer Technologien braucht es künftig einen konsequenten Fokus auf Unterstützung, Einbindung, Vertrauen und Qualifizierung von Mitarbeiter*innen. Nur wenn Führungskräfte den Wandel von heute als Chance für morgen begreifen, wird es uns gelingen, die Arbeitswelt der Zukunft hybrid zu gestalten.


Ein Beitrag von Dr. Christine Haupt
General Manager Marketing & Operation

Dr. Christine Haupt

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