Auf der Microsoft Build, die in diesem Jahr wieder rein virtuell stattfindet, stellen wir seit Dienstag die wichtigsten Neuheiten für unsere Entwicklungsplattformen und Tools vor. Speziell die „Azure Application Services” ermöglichen es, Cloud-native Anwendungen ohne die traditionellen Grenzen einzelner Systeme oder Umgebungen zu erstellen. Sie laufen ab jetzt auch auf Kubernetes sowie überall auf Microsoft Azure, im eigenen Rechenzentrum oder bei anderen Cloud-Anbietern. Azure Arc für die ortsunabhängige Verwaltung und Entwicklung macht es möglich.
Zu den am schnellsten wachsenden Spezies unseres Planeten gehören – Software Developer. Während es heute noch rund 27 Millionen weltweit sind, sollen es 2030 schon 71,5 Millionen sein, schätzt Arnal Dayaratna von IDC. Diese Zahl weckt große Hoffnungen, denn alle neuen Entwickler*innen bringen gute Ideen und viel Energie für neue Projekte und Erfindungen mit. Unsere Aufgabe bei Microsoft ist, die kommenden Generationen mit erstklassigen Werkzeugen und Cloud-Diensten zu unterstützen, die Anwendungen der Zukunft zu entwickeln.
Diese Anwendungen, das wissen wir schon heute, werden intelligent sein, Open Source nutzen und auch unter Höchstlast zuverlässig und sicher arbeiten. Und sie werden mit Tools erstellt sein, die Entwickler*innen den nahtlosen Übergang von der Idee zum Code in der Cloud ermöglichen. Dafür bieten wir schon heute Cloud-native Technologien in Microsoft Azure an: Container, Kubernetes, Microservices, serverlose Funktionen und API-zentriertes Design. Unsere Kunden nutzen diese Möglichkeiten auf verschiedenste Weise:
- Die Entwicklungsabteilung von Mercedes-Benz verbessert beispielsweise das Fahrerlebnis durch Anwendungen aus der Cloud. Wartungsaufenthalte in der Werkstatt sind dafür nicht mehr nötig und die Developer von Daimler nennen ihre Fahrzeuge deshalb schon scherzhaft „Container-driven cars“.
- Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unterstützt ihre Kunden bei der Einhaltung von Compliance-Vorschriften mit einem KI-basierten System, das Dokumente in Sekunden statt in Wochen analysieren kann.
- Und einer der weltgrößten Automobilzulieferer, die Robert Bosch GmbH, hilft Leben zu retten: Sein System warnt Autofahrer*innen in Millisekunden, wenn ihnen auf der Autobahn ein Falschfahrer entgegenkommt.
Azure Application Services: Apps laufen überall
Auf der Build stellen wir die Preview der neuen Azure Application Services vor, die in Kubernetes-Umgebungen, aber auch in Azure, AWS, der Google-Cloud-Plattform GCP oder in lokalen Rechenzentren (On-Premises) laufen. Jedes Kubernetes-Cluster, das den Anforderungen der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) entspricht und über die hybride Cloud-Verwaltung Azure Arc verbunden ist, wird damit zum unterstützten Bereitstellungsziel für Azure Application Services. Die verschiedenen Anwendungsdienste von Azure sind für die Zusammenarbeit konzipiert und für die Steigerung der Produktivität von Entwickler*innen optimiert.
- Der Azure App Service erleichtert das Erstellen und Verwalten von webbasierten Anwendungen und APIs durch eine vollständig verwaltete Plattform sowie mit Funktionen wie Autoskalierung, Slots für die Bereitstellung und integrierte Webauthentifizierung.
- Azure Functions unterstützen ereignisgesteuerte Programmierung – mit Autoskalierung sowie Triggern und Bindings zur Integration mit anderen Azure-Diensten.
- Die Azure Logic Apps erstellen automatisierte Workflows für die Integration von Apps, Daten, Services und Backend-Systemen mit einer Bibliothek von über 400 Konnektoren.
- Azure Event Grid vereinfacht ereignisbasierte Anwendungen mit einem einzigen Dienst für das Routing von Events von jeder Quelle zu jedem beliebigen Ziel.
- Das Azure API Management schließlich bietet eine einheitliche Plattform für die Verwaltung und das Monitoring aller internen und externen APIs.
Mit diesen Cloud-nativen Anwendungsdiensten, die tief mit GitHub und Visual Studio Code integriert sind, können Entwickler*innen schon heute mit Azure die Anwendungen der Zukunft bauen – und zwar in sehr hoher Geschwindigkeit.
Neue Kombination: Azure Application Services mit den Kontrollmöglichkeiten von Kubernetes
Eine der Herausforderungen von Kubernetes war bisher immer, dass es für Developer schwer direkt zu nutzen ist, hörten wir öfter von unseren Kunden. Man muss erst einiges über das Konzept und seine Schnittstellen lernen – und das kostet Zeit, die für das Programmieren von Software fehlt. Mit unserer Ankündigung räumen wir dieses Hindernis aus dem Weg: Entwickler*innen müssen sich jetzt nicht mehr zwischen der Produktivität der Azure Application Services und den Kontrollmöglichkeiten von Kubernetes entscheiden.
Das geht jetzt ganz einfach über das Erstellen einer neuen Azure Function im normalen Developer-Workflow mit seinen integrierten Funktionen wie dem Storage Queue Trigger. Doch statt die Anwendung in einer bestimmten Azure-Region zu installieren, verwenden die Entwickler*innen einen Kubernetes-Cluster und sehen dann, wie die Azure Functions Pods in ihrem Dashboard für das Monitoring von Kubernetes neben ihren anderen Workloads angezeigt werden. Das funktioniert ab sofort mit jedem Kubernetes-Cluster, der über Azure Arc verbunden ist. Weitere Informationen dazu hier.
Hybride Anwendungen: Apps mit Azure Arc überall ausführen
Wenn Developer ihre Lösungen an mehreren Stellen laufen lassen wollen – On-Premises, am Edge oder in verschiedenen Clouds – müssen sie oft individuelle Lösungen für Anwendungshosting, Datenhosting, Überwachung, Sicherheit und DevOps-Automatisierung entwickeln. Das ist meistens unproduktiv und oft unzuverlässig. Mit der heutigen Ankündigung können sie Zeit bei der Erstellung hybrider Anwendungen sparen, indem sie die portablen Anwendungsdienste von Azure Arc nutzen. In Kombination mit Arc-fähigen Datendiensten wie Azure PostgreSQL und Azure SQL können Anwendungen jetzt zusammen mit ihren Daten überall über vollständig verwaltete Cloud-Dienste ausgeführt werden. Das gab es in dieser Form bisher noch nicht. Wer die Application Services in Azure oder über Azure Arc ausprobieren möchte, kann das hier tun.
Azure Arc: Kubernetes zentral über verschiedene Umgebungen verwalten
Um unsere Kunden bei der Verwaltung und Steuerung von Workloads in verschiedenen Umgebungen zu unterstützen, haben wir kürzlich die allgemeine Verfügbarkeit von Kubernetes für Azure Arc bekanntgegeben. Durch die Nutzung von GitOps in Azure Arc kann beispielsweise unser Kunde Siemens Healthineers seine Kubernetes-Cluster an zehntausenden von Standorten bereitstellen und verwalten. Das erleichtert der Medizinsparte von Siemens die Wartung von Kernspin- und Computertomographen sowie Röntgengeräten und Ultraschallgeräten in Krankenhäusern in 70 Ländern weltweit. Azure Arc funktioniert mit jedem CNCF-konformen Kubernetes-Cluster und bietet eine zentrale Sichtbarkeit über das Azure Portal sowie Governance und Compliance über Azure Policy.
Für Kunden, die nach einer verwalteten Kubernetes-Kontrollebene suchen, kündigen wir auf der Build 2021 auch die allgemeine Verfügbarkeit von Azure Kubernetes Service (AKS) auf Azure Stack HCI an. Damit lassen sich Kubernetes-Cluster einfach bereitstellen, die mit dem Azure Kubernetes Service (AKS) konsistent sind, vollständig von Microsoft unterstützt werden und zu 100 Prozent mit dem Open-Source-Ökosystem kompatibel sind. Die Bereitstellung von AKS auf Azure Stack HCI erfordert nur wenige Klicks. Der Azure-Stack-HCI-Cluster ist sofort Arc-fähig und bietet integrierte Sicherheit, bekannte Verwaltungstools und eine tiefe Integration mit Azure. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ein Beitrag von Najat Messaoud
Senior Director Cloud & Enterprise